CELLE. Wer kann sich heute noch unter einem Horndrechsler etwas vorstellen und weiß, dass Dutzende, wenn nicht über 100 Celler Familien einst von diesem Handwerk lebten? Allein die Celler Schirmindustrie auf der Blumlage und Im Kreise beschäftigte einen Großteil davon, aber auch die ab den 1920er Jahren aufgebaute Celler Knopffabrikation benötigte davon viele und beschäftigte wohl die letzten Handwerker dieser Spezies.
Bewahrt wurde diese Erinnerung von musealem Wert nicht ganz zufällig durch das Kaiser-Panorama, das nach wie vor nicht im Museum, sondern im Fotostudio Kersten Wogan, Schuhstraße 3 zu finden ist. Hier ist jetzt erneut ein virtueller Rundgang durch die Celler Knopffabrik Adolf Seinecke & Co. möglich, deren Fabrikationshallen an der alten Grenze längst nicht mehr stehen. Die 1938 von der Celler Firma Foto-Harder im Auftrag gefertigten 3-D-Aufnahmen bestechen durch ihre Vielfalt und die vielen Details, die plastisch aus nächster Nähe gezeigt werden und durch die sachkundige Kommentierung von Adolf Seinecke selbst, der 2014 im Alter von 93 Jahren verstarb und vielen älteren Cellern auch als Leiter des Celler Garnisonmuseums noch in Erinnerung ist. Die Aufnahmen sind noch bis einschließlich 22. Februar zu den Geschäftszeiten zu sehen.
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