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Gedenkstätte in Unterlüß

UNTERLÜß. Im Rahmen der Veranstaltung anlässlich des Holocaust-Gedenktages in Hermannsburg zeigte sich kürzlich das große Interesse an der Geschichte des sogenannten Tannenberglagers bei Unterlüß.

Über dieses ehemalige Außenlager des KZ Bergen-Belsen war bereits mehrfach berichtet worden. Zwischen August 1944 und April 1945 beherbergte das Tannenberglager mehrere hundert weibliche Häftlinge, die zu verschiedenen Arbeitseinsätzen im Raum Unterlüß herangezogen wurden. Die Frauen verrichteten unter anderem Straßen-, Gleis- sowie Forstarbeiten und waren darüber hinaus auch in der Rüstungsproduktion eingesetzt. Die körperlich schwere, täglich rund 12 stündige Schichtarbeit war begleitet von Hunger, Kälte und der rohen Behandlung durch das Wachpersonal. Im Krankheitsfall drohte eine Verlegung in das KZ Bergen-Belsen – im Regelfall ohne Aussicht auf Rückkehr. Kurz vor Eintreffen der britischen Truppen setzten sich die Wachmannschaften ab, zur Verantwortung wurden sie nie herangezogen. Die Frauen gelangten in das KZ Bergen-Belsen.– Die Überlebenden wurden dort schließlich durch die britischen Truppen befreit.

Abgesehen vom Tannenberglager existierten in Unterlüß noch weitere Lager – insbesondere für ausländische Arbeitskräfte, die zum Arbeitseinsatz bei örtlichen Betrieben verpflichtet waren. Heutzutage sind die historischen Zusammenhänge vor Ort nur noch wenigen bekannt, da viele Zeitzeugen nicht mehr leben und in der Vergangenheit oftmals keine Weitergabe von Informationen an Kinder und Enkelkinder erfolgte. Für Hinzugezogene eröffnet sich dieses Kapitel der Ortsgeschichte nicht ohne Weiteres. Es ist eine Herausforderung für nachfolgende Generationen, sich an Zeiten zu erinnern, die sie selber nicht erlebt haben. Mit Blick auf eine verantwortungsbewusste Auseinandersetzung mit der örtlichen Geschichte soll daher dieMöglichkeit geschaffen werden, sich mit dieser Geschichte objektiv und eigenständig zu befassen.

In diesem Zusammenhang engagiert sich seit über zwei Jahren eine parteiübergreifende Gruppe an einer umfassenden Aufarbeitung der Geschichte der Lager vor Ort. Eine örtliche Bürgerinitiative, die Gemeindeverwaltung, die Stiftung Niedersächsischer Gedenkstätten, die AG Bergen-Belsen e.V. sowie die Rheinmetall AG unterstützen das gemeinsame Vorhaben, eine Gedenkstätte zu errichten, die an die Geschichte der Unterlüßer Lager und ihrer Insassen respektvoll erinnert. Ziel ist es, einen angemessenen Umgang mit den historischen Gegebenheiten zu schaffen und nachfolgenden Generationen einen geeigneten Zugang zur
Geschichte zu ermöglichen. Wer über weitere Informationen zur Unterlüßer Ortsgeschichte aus dieser Zeit verfügt, kann zur Kontaktaufnahme gerne die nachstehende E-Mailadresse nutzen.
Geschichte.unterluess@outlook.de

Die Umsetzung der Gedenkstätte kann durch Spenden unterstützt werden. Hierfür hat die AG
Bergen-Belsen e.V. ein Konto eingerichtet:
Stichwort : „Gedenkstätte Unterlüß“
Hannoversche Volksbank
IBAN DE17 2519 0001 0726 3252 00

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