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Sonderprämien sind besser als Applaus

NIEDERSACHSEN. Dieser Tage wird viel diskutiert über Sonderzahlungen an Pflegende. Manche Arbeitgeber haben bereits angekündigt, 500 Euro oder mehr zu zahlen. Dabei darf es nicht bleiben, meint die Pflegekammer Niedersachsen. Vor allem müssten alle Pflegefachpersonen in den Genuss einer solchen Prämie kommen, egal bei wem sie beschäftigt sind.

Steuer- und sozialversicherungsfreie Sonderzahlungen sind seit Wochen eine zentrale Forderung der Pflegekammer Niedersachen. „Es ist gut, dass Pflegende endlich für ihren Einsatz mehr bekommen sollen als Applaus“, sagt Kammerpräsidentin Nadya Klarmann und fordert zugleich: „Steuer- und sozialversicherungsfreie Sonderzahlungen müssen allen Pflegenden zugutekommen, egal in welchen Bereichen oder bei welchen Arbeitgebern sie beschäftigt sind.“

Jetzt haben sich die Gewerkschaft ver.di und die Bundesvereinigung der Arbeitgeber in der Pflegebranche (BVAP) darauf geeinigt, Vollzeitbeschäftigten in der stationären Langzeitpflege und der ambulanten Pflege einen Corona-Bonus in Höhe von 1.500 Euro zu zahlen. Teilzeitkräfte bekommen einen Anteil entsprechend ihrer geleisteten Stunden. „Leider profitieren Angestellte außerhalb dieses Arbeitgeberverbandes nicht davon“, kritisiert Klarmann. So sind bisher landesweite Zahlungen weder an Beschäftigte in Krankenhäusern, in der psychiatrischen Pflege noch in der Zeitarbeit vorgesehen.

Bonuszahlungen müssen allerdings refinanziert werden, damit unabhängig von der finanziellen Ausstattung der Einrichtungen ein Bonus an die Beschäftigten gezahlt werden kann. Pflege- und Krankenkassen hatten bereits signalisiert, die Arbeit von Pflegenden besonders zu honorieren. Eine Zwei-Klassen-Gesellschaft und einen Flickenteppich an Zahlungen dürfe es nicht geben, so Klarmann.

Die Pflegekammer weist zudem darauf hin, dass eine einmalige Sonderzahlung nur der Anfang für eine bessere Bezahlung von Pflegeberufen sein kann. Kammerpräsidentin Klarmann: „Die Löhne müssen deutlich steigen, sonst wird das nichts mit mehr Personal. Dazu brauchen wir dringend flächendeckende Tarifverträge für Pflegefachpersonen.“

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