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Grünland: Bei der Mahd auf Wildtiere achten – Jägerschaft, Landvolk und Landwirtschaftskammer sprechen gemeinsame Empfehlungen aus

NIEDERSASCHSEN. Die Zeit der Frühmahd steht vor der Tür. Der Termin fällt zusammen mit der Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere, die in Wiesen und Grünroggen ihren Nachwuchs aufziehen und sicher wähnen. Doch „Ducken und Tarnen“ schützt zwar vor dem Fuchs, nicht aber vor dem Kreiselmäher. Darauf machen Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. (LJN), Landvolk Niedersachsen und Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) aufmerksam. Für die jetzt bevorstehenden Mäharbeiten geben die drei Institutionen ihren Mitgliedern gemeinsame Empfehlungen.

Effektive Wildtierrettung beginnt bereits vor der Mahd: Entscheidend ist dabei, die Grünschnitt-Termine rechtzeitig, mindestens 24 Stunden vorher, mit dem Jagdpächter abzustimmen. Alternativ können die Bewirtschafter der Flächen selbst erforderliche Maßnahmen zur Wildtierrettung ergreifen.

Als präventive Maßnahme zur Wildrettung hat sich das Absuchen der Wiesen mit Jagdhunden bewährt. Knistertüten, Flatterbänder oder Duftlappen, die am Vorabend der Mahd in die Flächen eingebracht werden, sind ebenfalls kostengünstige und sehr effektive Möglichkeiten der Wildtierrettung. Auch der Einsatz von elektronischen Wildscheuchen, die verschiedene Töne erzeugen, hat sich im Praxiseinsatz bewährt. Jeweils ein Gerät pro drei Hektar kann zur Beunruhigung ausreichen.

In jüngerer Zeit kommen auch andere technische Hilfsmittel zum Einsatz: Abhängig von der Witterung können Drohnen, ausgerüstet mit Wärmebildkameras oder Infrarottechnik, dabei helfen, Wildtiere in den Flächen zu lokalisieren, um sie so vor den Erntemaschinen zu retten. Da Drohnen nicht flächendeckend zur Verfügung stehen und ihr Einsatz zudem stark von äußeren Faktoren wie etwa der Außentemperatur abhängig ist, sind die bewährten Maßnahmen und Strategien zur Vermeidung von Wildtierverlusten bei der Mahd weiterhin von essenzieller Bedeutung.

Auch während der Mahd gilt es, zum Schutz der Wildtiere einiges zu beachten: Die Verbände empfehlen, möglichst von innen nach außen zu mähen, denn dies ermöglicht Wildtieren, durch das noch stehende Gras zu den Seiten aus den Feldern zu flüchten. Es gilt aber auch, flächenspezifische Besonderheiten zu berücksichtigen. So empfiehlt es sich, entlang von stark befahrenen Straßen einseitig von der Straße her mit der Mahd zu beginnen.

Als sehr erfolgreich hat sich auch der Einsatz so genannter akustischer Wildretter erwiesen. Diese an den Erntemaschinen angebrachten Signaltongeber erzeugen einen Piepton, der Wildtiere zur Flucht veranlasst. Die Saumbereiche sind als Aufenthaltsorte bei Reh, Hase, Fasan und anderen Tieren besonders beliebt und erfordern zusätzliche Vorsicht.

In sensiblen Gebieten mit bekannt hoher Wilddichte sollte bei den Mäharbeiten die Geschwindigkeit verringert werden. In der Dunkelheit sollte auf Mäharbeiten möglichst gänzlich verzichtet werden, da sich viele Wildtiere vor den hellen Scheinwerfern instinktiv drücken (ducken) und nicht flüchten.

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Foto: NICS/pixabay
Grafik: Jägerschaft Lingen e.V.

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