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Politik und Polizei in der Defensive: Trauer im den 15-Jährigen Arkan Hussein Khalaf

CELLE. Das Bündnis gegen Rechtsextremismus in Eschede zeigt sich tief erschüttert über den Mord an dem 15-jährigen Arkan Hussein Khalaf in Celle. Die Gedanken aller Mitstreiterinnen und Mitstreiter des Bündnisses sind bei den Angehörigen und Freunden. So sehr uns der Mord bewegt, umso besorgter zeigt sich das Bündnis jedoch auch von der vorschnellen Erklärung „psychisch krank“ oder „verwirrt“. Obgleich der Täter Daniel S. durch die Mutigen vor Ort, die ihn festhielten und der Polizei als „verwirrt“ beschrieben, schließt es in keinem Fall aus, dass der Täter sich nicht im Vorfeld radikalisiert habe. Es wird aus den immer wiederkehrenden schrecklichen Ereignissen der letzten Monate nicht deutlich, ob die Behörden mit der schnellen „Beurteilung“ der Täter Zeit gewinnen wollen oder eine grundsätzliche „Verschiebung“ der teils offensichtlichen Gegebenheit Tathergänge herunterspielen wollen.

Beide Vorgehensweisen sind jedoch zu kritisieren, denn sie spielen letztendlich den Rechten in die Karten. Sicherlich nimmt es in den Medien und in der breiten Bevölkerung keinen Platz mehr ein, doch die Rechte Szene und Anhänger dessen Gedankenguts kommen ohnehin an diese Informationen.

Erst im Nachhinein wurde die Polizei Celle mit den Social Media Accounts des Täters konfrontiert, wie die taz berichtete. Das Nachhaken der Journalisten führte dazu, dass die Polizei in einer weiteren Presseerklärung ankündigte, die Accounts des Täters nun beleuchten zu wollen. Des Weiteren kündigte die Polizei und die Staatsanwaltschaft an, ein psychiatrisches Gutachten in Auftrag gegeben zu haben. Das Bündnis weist darauf hin, dass selbst eine festgestellte Verwirrtheit nicht davon ablenken sollte, dass wohl möglich die Rechten Parolen und radikalen Seilschaften im Internet dazu geführt haben könnten, dass der Daniel S. diesen perfiden Mord in die Tat umsetzt. Gerade die Celler Polizei und der Landkreis Celle sollten die Entwicklung mit Sorge betrachten, denn im Landkreis baut die Landesgeschäftsstelle der NPD in Eschede ihren Sitz zu einem Bildungszentrum aus. „Wir vom Bündnis gegen Rechtsextremismus in Eschede warnen davor, dass sich Rechte im Landkreis weiter etablieren. Rechtes Gedankengut schleicht sich in die Grundfesten der Demokratie und höhlt diese aus. Wir müssen wachsam und stark sein, doch angesichts der von der Politik abgelehnten Präventivstelle im Landkreis, scheint dieses noch nicht in den Köpfen der lokalen Politiker angekommen zu sein“, mahnt der Sprecher des Bündnisses Marlon Gollnisch.

PR

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