Zum Inhalt springen
Anzeige
Anzeige

Ökomodellregion Heideregion Uelzen: Lernlabor für mehr regionale Bio-Produkte

NIEDERSACHSEN. Mehr Regionalität, mehr Bio: Das ist auch in Niedersachsen ein anhaltender Trend, wenn es um Lebensmittel geht. Aber: Die Nachfrage übersteigt oft das regionale Angebot. Bundesweit liegt der Selbstversorgungsgrad bei Bio-Eiern zwar bei 94 Prozent, bei Bio-Quark sind es hingegen nur 45 Prozent und bei Bio-Kartoffeln 71 Prozent.

Von der landwirtschaftlichen Produktion über die Verarbeitung und Vermarktung bis hin zur Außer-Haus-Verpflegung: Drei niedersächsische Pilot-Ökomodellregionen erproben bis Ende 2022, wie Entwicklungspotenziale im Ökolandbau und den nachgelagerten Wirtschaftszweigen entfaltet werden können. Eine davon ist die Ökomodellregion Heideregion Uelzen. Um deren Weiterentwicklung kümmern sich Fachleute der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen.

„Mit mehr als 50 Ökobetrieben und rund 3.600 Hektar ökologisch bewirtschafteter Fläche weist die Ökomodellregion Heideregion Uelzen bereits einen für Niedersachsen leicht überdurchschnittlichen Öko-Flächenanteil von rund 4,9 Prozent auf“, berichtet Dr. Christiane Kania-Feistkorn, bei der LWK-Bezirksstelle Uelzen eine der Projektleiterinnen. „Im Kartoffelanbau, der Beregnung sowie der Getreideverarbeitung liegen besondere Stärken der Region rund um Uelzen“, ergänzt ihre Projekt-Kollegin Eva Neuls. „Bio-Pioniere wie die Bohlsener Mühle oder die Bauckhöfe, aber auch anerkannte Demonstrationsbetriebe und Experten für Spezialkulturen sind bei uns beheimatet.“

Kartoffelanbau Ehrecke: Von der landwirtschaftlichen Produktion wie etwa dem Kartoffelanbau über die Verarbeitung und Vermarktung bis hin zur Außer-Haus-Verpflegung: Beim Projekt Ökomodellregion Heideregion Uelzen erprobt die Landwirtschaftskammer Niedersachsen bis Ende 2022, wie Entwicklungspotenziale im Ökolandbau und den nachgelagerten Wirtschaftszweigen entfaltet werden können.

Kania-Feistkorn und Neuls stehen vor der spannenden Aufgabe, bestehende regionale Netzwerke zu stärken, zu erweitern und die Ideen aus dem Konzept mit Leben zu erfüllen. So ist zum Beispiel ein „Öko-Regional-Regal“ in Zusammenarbeit mit dem regionalen Einzelhandel geplant, um die Marktchancen für regionale Bio-Produkte zu verbessern und die Produktivität der ökologischen Erzeuger sichtbar zu machen. Außerdem ist die Organisation von Öko-Feldtagen vorgesehen.

Eine digitale Informations- und Kommunikationsplattform zur Vernetzung von regionalen Erzeugern, Verarbeitern und Verbrauchern gehört ebenfalls zur Projektplanung. Ein „Nährstoff-Think-Tank“ soll sich mit den Themen Bodenfruchtbarkeit und Kreislaufwirtschaft beschäftigen: Mist-Futter-Kooperationen sind ein Instrument für die Nährstoffversorgung von Bio-Betrieben ohne Tierhaltung.

„Als Lernlabor für mehr regionale Bio-Produkte bietet die Heideregion Uelzen einen guten Nährboden für eine fruchtbare Projektentwicklung“, sagt Kammerpräsident Gerhard Schwetje über den Stellenwert des Projekts. „Die zurückliegenden Jahre haben gezeigt, dass sich das Marktsegment Ökolandbau auch für eine Reihe von Betrieben in Niedersachsen wirtschaftlich lohnen kann.“

Damit die steigende Nachfrage nach Bio-Produkten nicht immer stärker durch günstigere Importe bedient werde, sollten Verbraucher von Öko-Produkten beim Einkauf auf eine regionale Erzeugung achten, betont der Kammerpräsident: „Bio und regional zu kombinieren, das heißt, die niedersächsische Öko-Landwirtschaft zu stärken.“ Regionale Vermarktung und Direktvermarktung böten sowohl konventionell als auch ökologisch wirtschaftenden Betrieben zusätzliche Verdienstmöglichkeiten.

Die Niedersächsische Landesregierung hat sich mit dem „Aktionsplan Ökolandbau Niedersachsen“ das Ziel gesetzt, den Anteil der Ökobetriebe bis 2025 auf dann rund zehn Prozent zu verdoppeln. Zurzeit wird landesweit auf rund 2.000 Betrieben ökologisch gewirtschaftet, gut 107.000 Hektar landwirtschaftlicher Fläche wird für die Bio-Produktion genutzt.

Die Heideregion Uelzen ist neben den Landkreisen Holzminden und Goslar eine der ersten drei niedersächsischen Ökomodellregionen, die sich bei einem Wettbewerb des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz mit ihrem Konzept durchsetzen konnte. Mit bis zu 60.000 Euro pro Jahr wird das Projekt bis Ende 2022 vom Land unterstützt.

Auch die Lokale Aktionsgruppe der LEADER-Heideregion Uelzen fördert das Projekt mit bis zu 60.000 Euro. Ziel ist die Stärkung des Ökolandbaus und der nachgelagerten Wirtschaftszweige für regional-ökologische Wertschöpfungsketten in der Region Uelzen. Projektträgerin ist die Bezirksstelle Uelzen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die gemeinsam mit Akteuren aus der regionalen Öko-Wirtschaft das Konzept entwickelt hat.

Bei Interesse, Fragen oder Ideen rund um das Projekt Ökomodellregion Heideregion Uelzen können sich Interessierte gern einbringen und sich beim Team der Ökomodellregion Heideregion Uelzen per Mail (eva.neuls@lwk-niedersachsen.de, christiane.kania-feistkorn@lwk-niedersachsen.de) oder per Telefon (0581 8073-130 und -164) melden.

PR
Foto: Landwirtschaftskammer Niedersachsen

Hinweis zu der Meldung
Diese Seite zeigt gesponsorten Marketing-Inhalt, Quell- und Informationslinks sowie extern eingespielte Banner und Flash-Anzeigen.



Anzeige