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Turbulentes Demo-Wochenende in Eschede

ESCHEDE. In Eschede hatte die NPD den Versuch unternommen, mehrere Kundgebungen abzuhalten. Die Partei stieß jedoch auf erheblichen Widerstand und die Gemengelage streckte sich über den gesamten Ort. Parallel indes, trafen sich Demonstranten um das Netzwerk Südheide, um direkt zum NPD-Hof zu gehen. Ein umfangreiches Einsatzgebiet für die Polizei, mit vielen Hindernissen, kreativen aber auch herausfordernden Situationen, die unterm Strich jedoch selbst von der Polizei als positiv und friedlich zu bezeichnen waren.

Bündnis gegen Rechtsextremismus in Eschede & das bürgerliche Lage

Das Bündnis gegen Rechtsextremismus hatte zuvor aufgerufen, die Route der NPD bunt zu schmücken und die rot-weißen Kreuze aufzustellen. Mit der Aktion wolle das Bündnis zeigen, dass Eschede bunt und vielfältig ist und mit einem friedlichen Protest gegen die NPD vorgeht. Anwohner wurden angehalten, laute Musik zu spielen oder mit Trillerpfeifen den Rechten sich entgegenzustellen. Das Bündnis selbst hatte zum Startzeitpunkt der NPD auf die Wiese unter den Bäumen vor dem Bahnhof geladen. Ein großes Picknick wurde hier abgehalten und Kaffee und Kuchen ausgegeben. Es war ein Gemeinschaftsfest und selbst die Ankommenden mit dem Zug nutzten die Möglichkeit, einen Moment zu verweilen und sich zu stärken. Gegen 13.00 Uhr packte das Bündnis mit den angeschlossenen Bürgerinnen und Bürgern ein und schloss sich den ankommenden Demonstranten des Netzwerks Südheide auf der anderen Seite des Bahnhofs an.

Netzwerk Südheide & DGB

Mit einiger Zeit Verspätung zogen die sich am Bahnhof versammelnden Demonstranten zur Kreuzung an den Finkenberg. 300 Demonstranten blockierten bei ihrem Marsch zur Kreuzung teilweise die Hermannsburger Straße, da zu diesem Zeitpunkt dort die polizeilichen Kräfte stark ausgedünnt waren. Die Vielzahl der Teilnehmer des Zuges waren zugleich nicht dafür ausgelegt, sich nur auf dem Gehweg zu bewegen, daher kam es an dieser Stelle kurzweilig zu Verkehrsbehinderungen. An der Kreuzung angekommen, schlossen sie sich dort mit den Teilnehmern der Mahnwache zusammen. Hier hatte die PARTEI einen kleinen Waffelstand, und das Netzwerk Südheide hatte Kaffee ausgeschenkt. Nach der kleinen Stärkung wurden nun Reden gehalten.

Um die Wartezeit zu überbrücken folgte ein Redebeitrag von Pastor Wilfried Manneke, der den Wegbegleiter und Mitstreiter Klaus Jordan (verstorben am 21. Februar 2020) betrauerte. Manneke hob die 2009 mit Lebensgefährtin und Künstlerin Anna Jander gestaltete Mahnwache Gerhus vor dem Landhotel Gerdehaus bei Faßberg hervor. Hier besetzte der NPD-Anwalt und Bundesvize Jürgen Rieger das Hotel mit dem Ziel, ein rechtsextremes Schulungszentrum zu errichten. Nach erfolgreichen Protesten gründete Klaus Jordan mit anderen das „Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus“. Als Autor von Reden und Presstexten des Netzwerks bleibt er unvergessen, so Manneke. Seine Reden waren empathisch, punktgenau und provokant. Er sei ein großes Vorbild für Engagement gegen Rechtsextremismus.  

Redebeitrag von Andreas Döring (Schlosstheater-Intendant) im Namen „Die Vielen“:
Die Initiierung der Celler Vielen ist eine Reaktion auf einen neuen Rechtsradikalismus und der Gefahr einer stillschweigenden Akzeptanz. Damit zeigen Aktive der Kulturlandschaft Solidarität mit den Opfern rassistischer Hetze und populistischer Angriffe. Sie stehen auf dem Boden, von dem die größten Staats- und Gesellschaftsverbrechen der Geschichte begangen wurden. Diese hatte die deutliche Antwort im Grundgesetz vor 70 Jahren gefunden: Der erste Artikel „Die Würde des Menschen ist unantastbar!“

Im Theater setzen sie sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus, auch aus dieser Region, auseinander. Auch beschäftigen sie sich kritisch mit den neuen Rechten als radikalisierende und spaltende Kräfte. Sie zeigen Stücke über Ausgrenzung Menschen anderer Herkunft und gehen der Frage nach: Was macht eine deutsche Kultur aus? Für Döring steht fest: Keiner wird als Nazi geboren. Auch setzt das Theater sich mit der Problematik von strukturellem Nazismus von staatlichen Organisationen oder den Botschaften und den Rekrutierungsräumen der Nazis auseinander.

Das Echo der Gesellschaft zeigt sich wie folgt: Die Erinnerungskultur und ihre Wiederholung werden häufig abgelehnt. Nur wenige setzen sich mit dem rechten Terror der aktuellen Zeit auseinander. Noch weniger Menschen interessieren sich für Auswirkungen der Gewalt von Bürgern gegenüber anderen Bürgern. Schulklassen sahen die Stücke über den NSU-Komplex an und sind erschüttert: Gab es das wirklich? Wieso war das so? Das geht ja gar nicht.

Die Bildung ist unpolitisch geworden. Bildung ist nach dem Verständnis des Intendanten, dass Kinder Zusammenhänge kennen lernen, selbstständig verstehen und moralisch einordnen können. Politisch sei es eine Verpflichtung, die Grundrechte der Verfassung auch zum Maßstab zur Meinungsbildung und zur Handlung zu nehmen. Seiner Meinung nach haben wir eine gute Verfassung, aber die Bildung sei in einer schlechten Verfassung. Die zunehmende Intoleranz sei fatal. Er bemüht ein Zitat: Es gibt keinen bequemeren Zeitvertreib als den Hass, als ein Leben ohne Empathie. Denn Empathie ist anstrengend. Die Botschaften der Gewalt seien von der Zivilgesellschaft abzulehnen. Doch wir befänden uns in einer Gesellschaft mit einem neuen gewaltbereiten Rechtsradikalismus. Viele würden sich von dessen separierendem Denken anstecken lassen.

Seine Aufforderung: Jedes Kind braucht eine geistige Welt und die Auseinandersetzung mit einem Gegenüber aber nicht mit einem Gegner. Es darf keine Toleranz gegenüber Ausgrenzung geben, keine Duldung von Faschismus und Terrorismus. Stattdessen sollten offene, kritische Dialoge geführt werden mit dem Ziel, eine Gesellschaft einer offenen und liberalen Demokratie zu entwickeln.

Angewachsen auf ca. 350 Teilnehmer, ging der Demonstrationszug nun in Richtung NPD-Hof. Das schöne Wetter ließ den langen Fußmarsch vergessen, und bei den Teilnehmern war beste Stimmung. Demonstranten kratzten dabei auf dem Weg Aufkleber der Nazis „Kein Scheinasylant ist legal“ „Natürliches Deutschland“ von dem am Haus gelegenen Straßenschild ab. Angekommen am Hof hatten sie freie Sicht auf die schon vollzogenen baulichen Veränderungen. Lautstark, bunt und friedlich konnten die Demonstranten der Aufmerksamkeit der Partei sicher sein.

NPD und Gegenprotest

Die NPD hatte den Startpunkt am Wohnmobilstellplatz an der Uelzener Straße. Mit einer erheblichen Verzögerung trafen die nur acht Teilnehmer am Standort ein und bereiteten das Begleitfahrzeug für ihren Umzug vor. Einen Streitpunkt stellte die Person Pierre Bauer, die dort als Ordner eingeteilt worden war, dar. Medienvertreter wiesen den Landesvorsitzenden der Jungen Nationaldemokraten (JN), Sebastian Weigler, darauf hin, dass Bauer ein verurteilter Gewaltverbrecher sei. Weigler sah hingegen kein Problem bei der Benennung, doch die Polizei vor Ort griff das Thema auf und entzog Bauer die Order-Tätigkeit.

Nach dem holprigen und verzögerten Start ging es nun offiziell unter dem Motto „Eschedes schöne Seite – Heimat und Kultur einen Ort geben“ los. Abgeschottet von der Polizei haben dennoch einzelne Protestler und Anwohner Ihren Missmut geäußert. Mit lauter Musik, Rufen und auch einem Wasserschlauch, wurde der Marsch der NPD begleitet. Am ersten Kundgebungspunkt kam es zunächst zur Verwirrung, da die NPD direkt auf der Kreuzung ihre Kundgebung abhalten wollte. Räumlich hatte die Polizei die Absperrgitter leicht versetzt aufgestellt, um die Gegendemonstranten abzuhalten. Um wenige Meter stritt sich zunächst die NPD mit der Ordnungsbehörde. Letztendlich konnte die NPD dennoch ihre Technik aufbauen und Sebastian Weigler machte sich auch zugleich Luft. Weigler kritisierte in markigen Worten die immer mehr an die Sperrung drängenden Gegendemonstranten. Die NPD sei lediglich im Ort, weil das Netzwerk Südheide mit dem DGB erwirkt habe, direkt vor den Hof mit ihrer Demonstration zu gehen. Die NPD wolle auf dem Hof Ruhe haben und auch sei Joachim Nahtz, dem der Hof gehörte und auch noch dort lebt, ein friedvoller und angesehener Mann, so Weigler. 

Beim Herannahen der Antifa geht die Polizei in Abwehrstellung und legt Hand an die Schlagstöcker. Da wird offensichtlich, wie angespannt die Lage zwischen Polizisten und der Antifa ist. Die Antifa ist die Gruppe, die am lautstärksten skandiert. „Ob Ost, Ob West – nieder mit der Nazipest“, „Kein Vergeben, kein Vergessen – Nazis haben Namen und Adressen“, „Wir kriegen euch alle!“, „Ihr habt den Krieg verloren“, „Tritt den Nazis in die Hoden, deutsches Blut auf deutschen Boden“, „Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda“, „Haut ab!“, „Halt die Fresse!“, „Alerta, alerta Antifaschista“. Der Landesvorsitzende der Jungen Nationalisten versuchte gegen die lauten Gegenproteste die Plakate der Antifa zu kommentieren. Weigler mahnte, dass viele Auswertige den Ort lahmlegten und die Escheder Bürgerinnen und Bürger doch eigentlich ihre Ruhe haben wollen. Eschede wolle kein Streit von Außerhalb hereingetragen haben, sagte Weigler. Weigler nannte in dem Zusammenhang die Antifa als „kleine dünne Studenten“ und „Asylfanatiker“. Dabei verwies er zugleich auf die demokratischen Grundsätze und die Meinungsfreiheit.

Der Fotograf der NPD beleidigt einen Demonstranten des Bündnisses gegen Rechtsextremismus, welcher zurückbeleidigt. Beide zeigen sich gegenseitig bei der anwesenden Polizei an.

Eine Bürgerin Eschedes: „Ist doch gut, dass die Antifa da ist. Sie hat den Mut, entschlossen gegen die NPD aufzutreten und wehrhaft und lautstark ihnen entgegen zu stehen. Ich wünschte mehr Bürger Eschedes würden lautstark gegen die NPD protestieren. Dann würden die Nazis eher abrücken von ihrem Plan, aus dem Nahtz-Hof ein Bildungszentrum für Rechte zu machen.“

Die weiträumigen Absperrungen der Polizei, die sich durch den ganzen Ort zogen, führten dazu, dass die Gegenprotestbewegung weite Strecken zurücklegen mussten, in kleine Gruppen aufgeteilt wurden oder sich versuchten, durch kleine Wege zur NDP durchzuschlagen. Zu den zahlreich angekommenen auswertigen Demonstranten aus dem Landkreis, der Region, aber auch der Antifa aus Hamburg, Lüneburg und Hannover, gesellten sich ebenfalls zahlreiche Bürgerinnen und Bürger aus Eschede.

Die Antifa wollte über den Fuß- und Radweg „Hermann-Löns.Weg“ zur NPD durchzubrechen. In geschlossener Formation dringten sie in die Passage ein. Einige sprangen über die niedrige Böschung und versuchten über die anliegenden Grünflächen zur Bahnhofstraße zu kommen. Bürger setzten Wasserschläuche ein und die Polizei musste unmittelbaren Zwang anwenden und brachte Pfefferspray zum Einsatz. Ein Antifa-Demonstrant bricht zusammen. Andere Demonstranten eilen mit Wasser und Kochsalzlösung zu Hilfe. Weitere Demonstranten kehren angeschlagen zurück und werden in einer Auffahrt erstversorgt von anderen Demonstranten. In diesem Zusammenhang leitete die Polizei mehrere Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruch ein.

Gespräch mit einer Familie, die die Demo begleitet: Es sind diese Übergriffe der Antifa, die diese Demonstration schädigen. Wer sich nicht an die Regeln hält, die die Polizei aufstellt, muss mit Einsatz von Pfefferspray rechnen. So wird aus einem friedlichen Protest eine Schlacht zwischen den Fronten. Das ist sehr schade. Denn das hält die Familien aus dem Ort ab, selber mit zu demonstrieren. Unser Kind hat beim Anblick des brüllenden, schwarz gekleideten und maskierten Blocks der Antifa Angst bekommen. Das kann doch nicht das Ziel einer friedlichen Gegendemonstration sein.

Nach der ersten Kundgebung machte die NPD kehrt und wollte am Ende der Bahnhofstraße zur Kreuzung Celler Straße. Die Straße wirkte wie ausgestorben und die NPD wurde mit einem großen Polizeiaufgebot begleitet. Bevor die NPD am zweiten Kundgebungspunkt ankam, stoppte der Zug auf Höhe der Augustenstraße.

In der Augustenstraße drängten Gegendemonstranten an eine Polizeisperre, An der Breite war komplett abgeriegelt und an der Verlängerung Am Glockenkolk blockierten zahlreiche Polizisten die Straße. Doch das Problem war die große Absperrung Bahnhofstraße zur Celler Straße. Hunderte Gegendemonstranten blockierten nicht nur die NPD Wegstrecke, die zahlreich erschienen Menschen waren zu viel für den Kreuzungsbereich. Die B191 und somit die Ortsdurchfahrt, musste in diesem Zusammenhang gesperrt werden. Der lautstarke Protest ebbte ein wenig ab, als viele Minuten mit Warten vergingen. Die Polizei prüfte, ob es möglich sei, den Kreuzungsbereich mit den Kräften vor Ort überhaupt räumen zu lassen. Nachdem die Polizei eine Kette und Fahrzeugsperren Höhe Uelzener Straße auf der Kreuzung errichtete und ebenso die Zufahrt Bahnhofstraße stark gesichert war, zogen Polizeikräfte im Bereich Rebberlaher Straße und Zufahrt Volksbank auf. Die Demonstrationsmenge geriet in Panik, von Einkesselung war die Rede und die Lage eskalierte kurzzeitig.  Im Bereich der Rebberlaher Straße gerieten Polizei und Demonstranten nun auch körperlich aneinander und die Spirale der Gewalt und Panik schien sich schneller zu drehen. Nicht förderlich war die Aktion, dass zwei Polizeifahrzeuge mit Mannschaften versuchten, von der Seite Albert-König-Straße durch die Menge durchzubrechen.

Die Polizei erkannte diese Situation und zog schnell alle Kräfte aus der Rebberlaher Straße und Albert-König-Straße zurück. Die Lage entspannte sich abrupt.

Da nun aber der Weg an die Kreuzung und in Folge an der B191 entlang auch zum dritten Kundgebungspunkt versperrt war, versuchte die Polizei mit der NPD zu verhandeln. In einer Anfrage eines Journalisten teilte Weigler mit, dass die Polizei alle Mittel einsetzen sollte, die sie zur Verfügung habe. Wenn es zu Ausschreitungen kommen sollte, auch unter Einsatz der Schusswaffen.
Als Kompromiss ließ sich aber die NPD darauf ein, dass die Partei über die Verlängerung Am Glockenkolk von hinten auf den Parkplatz der Volkbank an die Bundesstraße herankommt. Auf diesem Parkplatz sollte dann zugleich die Kundgebung stattfinden. Die NPD entschloss sich, eine Kundgebung in Richtung der Gegendemonstranten abzuhalten und eine kleine Abschlusskundgebung im Schutze ihres Wagens auf der Rückseite.

Am Ausweich-Kundgebungspunkt Volksbank machte Sebastian Weigler unter lautem Gegenprotest auf sich aufmerksam, indem er abermals betonte, dass die Escheder neutral sind. „Die Bürgerinnen und Bürger kennen Herrn Nahtz als friedlichen Menschen. Nur wenige Scharfmacher im Ort säen Zwietracht, um so einen künstlichen Streit herbeizuführen“, so Weigler und fuhr fort: „Wir sind kompromissbereit“. Die „Linken“ bezeichnete Weigler als „Auswärtige“ und „Störenfriede“. Die Bürgerinnen und Bürger hätten den importierten Streit und die Sperrungen satt, so der Landesvorsitzende der Jungen Nationalisten.

Unter dem tosende Gegenprotest versuchte mit lauten Sprechchören und Sirenensignal die Kundgebung weiterhin zu stören.

Weigler entgegnete dies mit der kriminellen Einstellung der Antifa, die keine andere Meinung zuließe und bezeichnete die Antifa, Gewerkschaften und Linke als „Wichtigtuer“, die in der Gruppe alle gefährlich sind.

Obwohl die NPD auch selbst Fotoaufnahmen der zahlreichen Gegendemonstranten schoss, kritisierte Weigler das gegenseitige Fotografieren. Die Bilder von ihnen und ihrer Kinder werden von der Gegenseite genutzt, um sie schlecht zu machen, so Weigler. „In einer Dokumentation zu den „Völkischen Siedlern“ wurde Bildmaterial genutzt, um aufzuzeigen, dass sie die Kinder zu „hasserfüllten Monstern“ erziehen würden“. Weigler stelle sich jedoch die Frage, warum es verwerflich sei, den Kindern Anstand und Treue beizubringen. Er wies „Nazi-Erziehungsmethoden“ von sich. Man sei nur gegen den Verfall er Werte, so Weigler und bezeichnete zugleich die Gegendemonstranten als „Schwächlinge“.

Die NPD bezeichnete Weigler als Opposition und eigentlich sei die Lage in Eschede entspannt. Nur die Linksradikalen versuchen die Situation zu ändern, ist sich der Landesvorsitzende sicher. Die NPD habe noch weitere Ideen, wie sie im Ort noch aktiver werden könne. Dazu werde die Partei weitere Formen der Bürgerinformation einsetzen.

Der Kreistagsabgeordnete Charles Sievers (FDP) hatte am Ende der Kundgebung die Möglichkeit, sich Sebastian Weigler entgegenzustellen. Sievers machte deutlich, dass dieses Land die Vielfalt schätze und eine Gesellschaft auch genau diese Vielfalt brauche. Er kritisierte Weigler direkt, dass er die falschen Werte vertrete.

Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen und Polizeischutz baute die NPD nun ab und wurde zum Hof fahrend begleitet. Die Demonstrationsmenge war noch immer aufgebracht, doch aufgrund der langen Zeit im Ort und den aufbrausenden Ereignissen löste sich alles schnell auf. Die angereisten Teilnehmer bewegten sich in Richtung Bahnhof und zeigten sich erleichtert, dass die NPD nicht die angestrebte Route nehmen konnte.

Kritik an der vorgesehenen Route ließ aber nicht lange auf sich warten, denn die Bundesstraße ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Selbst eine Kundgebung am Rande zieht Gegendemonstranten an, was zwangsläufig aus Sicherheitsgründen zu einer Sperrung führen würde. Am Wochenende waren es hunderte Gegendemonstranten. Allein die Anzahl ließe es nicht zu, dass diese sich auf den öffentlichen Wegen und Flächen verteilen.

Die Annahme, dass nun nur die Gegendemonstranten an der alleinigen Sperrung Schuld seien, ist falsch, da es vielmehr an der schieren Masse der Menschen liegt und der räumlichen Enge.

Ob die Bürgerinnen und Bürger nun auch mit weiteren Sperrungen das Jahr über zu rechnen haben, hängt von allen Beteiligten ab. Die NPD hatte jedoch schon angekündigt, nicht alle noch sechs angemeldeten Demonstration durchführen zu wollen, was die Anwohner und auch anreisende Protestler schon allein wegen des Zeitaufwandes freuen wird.

Redaktion
Celler Presse

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