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Ernst Schulze im Rosengarten: Denkmal für einen Celler Dichter

  • Celle

CELLE. Bald wird es ein neues Denkmal in Celle geben. In dem neugestalteten Rosengarten am Französischen Garten soll es stehen, mitten in dem zentralen Rondell. Erinnern wird es an den Celler Dichter Ernst Schulze, der vor gut 200 Jahren gestorben ist. Den Wunsch nach einem Denkmal für diesen Großen der Dichtkunst gibt es seit dem 19. Jahrhundert, er konnte aber bislang nicht umgesetzt werden.

Lothar Haas, Vorsitzender der Ernst-Schulze-Gesellschaft, erwähnt, dass es zwar zwei Tafeln gibt, die an den Dichter erinnern, auf dem Hehlentorfriedhof und an dem Elternhaus am Robert-Meyer-Platz, und auch einen Straßennamen im Heesegebiet, aber eben kein Denkmal. Die Forderung nach einem Denkmal hatte mit Nachdruck zuletzt im Jubiläumsjahr 2017 der aus Celle stammende Oskar Ansull in einem Vortrag erhoben. Jetzt will die Ernst-Schulze-Gesellschaft diesen Wunsch Wirklichkeit werden lassen.

Ein Künstler ist gefunden, der das Denkmal gestalten soll, der Steinbildhauer Uwe Spiekermann aus Langenhagen. Ein von ihm geschaffener Porträtkopf von Käthe Kollwitz ist im vergangenen Jahr in der Walhalla in Regensburg aufgestellt worden, und im selben Jahr hat er den Niedersächsischen Staatspreis für das gestaltende Handwerk erhalten. Jetzt hat er gemeinsam mit der Ernst-Schulze-Gesellschaft in Celle ein Modell für das Denkmal vorgestellt, das noch im November vollendet sein soll.

Eine leicht unregelmäßig geformte Stele wird eine etwas unscharfe Büste des Dichters tragen. Die Stele soll aus einem grauen Naturstein gearbeitet werden, der nach Uwe Spiekermann einen fast betonfarbenen, zeitgemäßen Ton hat und dessen Oberfläche nur gefräst wird. Um die Büste herumziehen wird sich ein Schriftband mit vier Versen aus Schulzes berühmtestem Werk „Die bezauberte Rose“. So wird, sagt Elke Haas, die die Verse ausgewählt hat, für jeden sofort erkennbar sein, dass hier ein Dichter geehrt wird.

Den Kopf wird Spiekermann aus einem dunkleren Stein arbeiten, aus hessischem Olivindiabas. Die Verwendung zweier Steinarten von unterschiedlicher Farbigkeit folgt einer früher verbreiteten Bildhauerpraxis. Der Kopf wird ganz und gar in alter Tradition entstehen, nach einem Modell im Maßstab 1 : 1, mit alten Methoden zur Übertragung der Maße auf den Stein und mit einem Meißel von hergebrachter Art. Die Büste ist leicht nach vorn geneigt, aber der Kopf ist in die Höhe gereckt und blickt in die Weite. So wird das Selbstverständnis des Dichters vermittelt.

Dietrich Klatt dazu: „Das wird in Celle das erste Denkmal sein, das einem Künstler, einem Dichter gilt.“ Im Rosengarten wird das etwa 2,30 m hohe Kunstwerk aus Wachenzeller Dolomit und hessischem Olivindiabas so aufgestellt werden, dass es den Passanten auf dem Weg zwischen Südwall und Französischem Garten sofort ins Auge fällt. Wer mag, kann sich dann leicht einen genaueren Eindruck aus der Nähe verschaffen.

Klatt und Spiekermann sind sich im Gespräch einig, dass der Rosengarten der ideale Standort für ein Denkmal ist, das den Dichter der „Bezauberten Rose“ ehren soll. Uwe Spiekermann berichtet, dass er lange Zeit im Rosengarten zugebracht hat, um diesen Ort auf sich wirken zu lassen. Und er sagt, er sei auch lange mit dem Fahrrad durch Celle gefahren, um noch mehr Eindrücke von der Stadt zu gewinnen. Dietrich Klatt hebt noch hervor, das künftige Denkmal werde in einer guten Beziehung stehen zu den dort bereits vorhandenen Barockfiguren, Aphrodite und Paris.

Die Stadt Celle hat, wie der Vorstand der Ernst-Schulze-Gesellschaft mitteilt, ihr Einverständnis mit der Aufstellung des Denkmals an diesem Ort gegeben. Uwe Spiekermann kann also mit der Verwirklichung des Plans beginnen.

Finanziert wird das Denkmal durch Zuschüsse von großen Förderern und durch Spenden, aber auch aus Eigenmitteln der Ernst-Schulze-Gesellschaft. Gelder der Stadt Celle sind nicht in Anspruch genommen worden, wie Lothar Haas unterstreicht. Und er fährt fort: „Gerade für Privatspenden sind wir dankbar, weil sie auch eine breitere Unterstützung für das Denkmal-Projekt bedeuten. Über jede solche Unterstützung durch Spenden freuen wir uns, auch jetzt noch.“

Gleichzeitig mit der Schaffung des Denkmals soll noch etwas anderes im Sinne des Werks von Ernst Schulze geschehen. Die Ernst-Schulze-Gesellschaft wird den Versroman „Die bezauberte Rose“ als Buch neu herausgeben. Lange Zeit war dieses Werk nur antiquarisch verfügbar.

Die neue Ausgabe soll es mehr Menschen ermöglichen, sich dieser Dichtung zu nähern. Sie erhält eine zeitgemäße Druckfassung, die die Lektüre angenehmer macht. Die Rechtschreibung wird behutsam modernisiert. Vor allem aber enthält die Ausgabe eine längere Einführung, die das Verständnis erleichtert. Fadenheftung und ein fester Einband werden für gute Benutzbarkeit sorgen. Und nicht zuletzt: Preiswert soll das Buch sein.

PR

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