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Besondere Drillingsgeburt im AKH Celle: „Jeder Tag im Mutterleib ist ein gewonnener Tag“

  • Celle

CELLE. Nur rund 260 Drillingsgeburten gibt es jedes Jahr in Deutschland und so ist auch im Allgemeinen Krankenhaus (AKH) Celle eine Geburt von Drillingen äußerst selten. Fatma Kizilboga hat kürzlich drei gesunde Mädchen im AKH auf die Welt gebracht. Doch der Weg zur Geburt war nicht gerade einfach.

Alles fing damit an, dass bei Fatma Kizilboga die Wehen einsetzen. Zu ihrem Entsetzen jedoch viel zu früh Ende der 24. Woche, im Durchschnitt dauert eine Schwangerschaft eigentlich 40 Wochen. Dazu wurde in ihrem Heimatkrankenhaus in Walsrode noch ein verkürzter Gebärmutterhals diagnostiziert. „Wir sind dann gleich ins AKH gefahren“, sagt Fatma Kizilboga. Denn das Celler Krankenhaus ist das einzige im Umkreis mit einem Perinatalzentrum Level I, was die höchste Versorgungsstufe für frühgeborene Babys garantiert.

„Unter diesen Voraussetzungen hätte man die Babys vielerorts einfach per Kaiserschnitt geholt allerdings mit unvorhersehbaren Folgen für die kleinen Frühgeborenen, die nicht mehr als 500 Gramm gewogen hätten. Fraglich, ob sie überhaupt lebensfähig gewesen wären, mit großer Wahrscheinlichkeit hätten sie bleibende Schäden davon getragen“, sagt Prof. Dr. Martin Kirschstein, Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendmedizin des AKH Celle. Und deshalb entschieden sich die Ärzte der Frauenklinik des AKH, allen voran Juliana Gekas, zusammen mit der werdenden Mutter für einen anderen Weg. Mit Hilfe einer Cerclage (Kunststoffbändchen um den Gebärmutterhals) und eines Blutdruckmedikaments wurden die Wehen unterdrückt. „Jeder Tag im Mutterleib ist ein gewonnener Tag für die Lungenreife und für die weitere Entwicklung der Kinder gibt es nichts Besseres“, so Prof. Kirschstein. Das gemeinsame Ziel von Geburtshelfern und Neonatologen: Die Geburt mindestens bis zur 31 Woche hinauszuzögern.

Für Fatma Kizilboga begannen äußerst anstrengende und entbehrungsreiche Wochen. Sie war zum Nichtstun und Ausruhen verdammt, jede Anstrengung musste unbedingt vermieden werden. Besuch durfte sie wegen der damaligen Hochphase der Corona Pandemie nicht empfangen und über allem die Sorge um die ungeborenen Kinder. „Gefühlt habe ich die ganze Zeit nur geweint“, sagt sie. Doch sie gab nicht auf; geholfen habe ihr auch der Zuspruch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des AKH von der Krankenschwester über die Ärzte bis hin zur Psychologin der Klinik für Kinder und Jugendmedizin. „Alle haben mir immer wieder gesagt: ,Du schaffst das‘. Und irgendwann habe ich das dann auch geglaubt“, erzählt Fatma Kizilboga.

Aus dem Krankenhaus ging es dann engmaschig überwacht zunächst wieder in die eigenen vier Wände – „ausruhen kann ich mich ja auch zu Hause“, habe sie den Ärzten gesagt. Diese stimmten schließlich zu. In der 31. Woche ging es dann wieder ins AKH – und die Zeit der Ungewissheit war wenig später endlich vorbei: Mit einem Kaiserschnitt wurden die Kinder geholt – drei kerngesunde Mädchen. „Alle Babys wogen um die 1300 Gramm und waren topfit“, freut sich Prof. Kirschstein, der vor allem auch die gute Zusammenarbeit mit dem Klinikum Walsrode hervorhebt, dem Heimatkrankenhaus von Fatma Kizilboga.

Die frischgebackene Drillings-Mutter und ihr Mann Yakup können ihr Glück noch immer kaum fassen und bedanken sich herzlich beim Personal des AKH. Neben einer Spende für das Klinikum gibt es noch verschiedene Dankesgeschenke, darunter auch eine Flasche mit Hochprozentigem. „Als ich hier nur am Weinen war, habe ich zu der Ärztin gesagt: Wenn das gut ausgeht, gebe ich eine Flasche Ouzo aus. Und glücklicherweise ist das ja alles gut ausgegangen“, sagt Fatma Kizilboga. Nach vierwöchigem Aufenthalt auf den Stationen M0 und N1 konnten die drei Mädchen mit Gewichten von 1700 bis 1800 Gramm topfit für die weitere Behandlung heimatnah in die Kinderklinik nach Walsrode verlegt werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kinderklinik freuen sich auf ein Wiedersehen im Sommer 2021 auf dem alljährlichen Frühchenfest der Station M0.

PR

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