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Neue Strukturvielfalt an der Aller bei Müden – NLWKN-Projekt bietet Lebensraum für Fischotter, Libellen und mehr

MÜDEN/Aller. Beim Projekt „Strukturentwicklung an der Aller bei Müden“ des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft (NWLKN) ist das entstanden, was auch beabsichtigt war: Strukturvielfalt. Hier entwickeln sich auch weiterhin ideale Lebensbedingungen für seltene und geschützte Arten. Start des Projekts war 2017. Finanziert wurde es mit 680.000 Euro aus dem EU-Förderprogramm Fließgewässerentwicklung (FGE). Die Landesflächen werden weiterhin durch den NLWKN betreut.

Auf insgesamt 19 Hektar landeseigener Flächen in der Allerniederung führte der NLWKN Maßnahmen zur Entwicklung auentypischer Strukturen entsprechend der FFH-Erhaltungs- und Entwicklungsziele durch und erfüllte mit dieser Verbesserung des ökologischen Zustands auch ein Ziel der EG-Wasserrahmenrichtlinie.

„Im Bereich des Projektgebiets war aufgrund einer Stauhaltung der Wasserstand der Aller ohnehin dauerhaft erhöht. Dadurch ergaben sich gute Entwicklungsmöglichkeiten für wasserabhängige, auentypische Biotope und Strukturen“, erklärt Norbert Horny, Leiter des Renaturierungsprojekts der NLWKN-Betriebsstelle Süd. Durch die Rückverlegung eines Sommerdeichs (Verwallung) konnten auf einer Länge von etwa 1,5 Kilometern neue Auenentwicklungsflächen und gleichzeitig zusätzlicher Retentionsraum bei Hochwasser geschaffen werden.

Als Ersatz für die in der Allerniederung zwischen Müden und Gifhorn weitgehend fehlenden Altwässer und Altarme legte der Landesbetrieb einen rund 1,7 Kilometer langen Nebenarm der Aller an. Dort entstehen aufgrund der geringen Strömungsgeschwindigkeit zunehmend altarmähnliche Strukturen und Lebensbedingungen für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten. Fische wie der Bitterling und die Karausche finden hier ebenso ein Zuhause wie verschiedene Vögel, Teichmuscheln und zahlreiche Insekten. Auch der Fischotter kann hier ungestört jagen.

Durch großflächigen Bodenabtrag entstand ein für natürliche Auen typisches Geländerelief. „Hier werden sich je nach Feuchtigkeitsverhältnissen durch die natürliche Sukzession über Rieder und Röhrichte langfristig sumpf- und auwaldartige Gehölzbestände entwickeln“, ergänzt Horny, der seit mehr als drei Jahrzehnten in der Landesnaturschutzverwaltung wirkt.

Stillgewässer und Auentümpel unterschiedlicher Größe und Tiefe bieten vor Ort Lebensraum für Amphibien wie dem Kammmolch. Wo die Gelbe Teichrose wieder wächst, bietet sie zahlreichen Arten Lebensraum und Struktur unter und über Wasser. Darunter sind so farbenfrohe Arten wie das Große Granatauge, eine kleine blaue Libelle mit kräftig roten Augen, und die Große Königslibelle, eine unserer größten Libellen-Arten. Auch die rosa blühende Schwanenblume kann hier wieder größere Bestände bilden.

Das extensiv durch eine späte Mahd ohne Düngung genutzte Grünland bietet Platz für den Weißstorch, aber auch weniger auffällige Arten wie Braunkehlchen und Wiesenpieper, die vielerorts selten geworden sind.

Einen guten Blick in das Gebiet haben interessierte Besucher von einem eigens dafür angelegten Hügel mit einer Erläuterungstafel zu dem Projekt. Dieser Aussichtspunkt ist über den von Müden Richtung Gifhorn führenden Aller-Radweg gut zu erreichen.

PR

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