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„120 Jahre Wasserversorgung in Celle“

  • Celle

CELLE. „Wenn die Celler Bürger heute die Zapfhähne aufdrehen, ist ihnen kaum bewusst, dass ihnen Jubiläumswasser entgegenströmt. Gerne hätten wir mit unseren Kunden diesen Tag gebührend gewürdigt, doch leider ist dies aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen nicht möglich. Jedoch ist aufgeschoben nicht aufgehoben. Wir verschieben unsere vielerlei geplanten Attraktion in das nächste Jahr und feiern mit unseren Kunden dieses außergewöhnliche Jubiläum einfach nach“, so Thomas Edathy, Geschäftsführer der Stadtwerke Celle GmbH.

Die Stadt Celle entstand um 1290 an der damals fisch- und krebsreichen Aller. Wie die Wasserversorgung zum damaligen Zeitpunkt ausgesehen haben mag, wissen wir nicht. Ergebnisse von Ausgrabungen aus ältester Zeit lassen nur vermuten, dass die Wasserversorgung zunächst aus dem Grundwasser erfolgte. Öffentliche und private Grundwasserbrunnen, sogenannte „Zuckbrunnen” oder „Zucken”, dienten der Trinkwasserversorgung und auch für Feuerlöschzwecke.

Um 1530 wurde durch Herzog „Ernst der Bekenner” die erste „Wasserkunst” gegründet. Diese stellte mit einer Pumpanlage und einem Röhrensystem eine Oberflächenwasserversorgung aus der Aller dar. Ende des 19. Jahrhunderts waren die Gewässer, aus denen Trinkwasser entnommen wurde, vielfach verseucht. Im Jahre 1900 veranlasste der Celler Magistrat den Bau eines Wasserwerks in Garßen. Nachdem in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts der norddeutsche Raum von folgenschweren Cholera- und Typhus-Epidemien heimgesucht worden war, sahen sich die Celler Stadtväter veranlasst, die mit Allerwasser gespeiste „Wasserkunst” durch ein zentrales Grundwasserwerk zu ersetzen. Die Bevölkerung sollte hygienisch einwandfreies Wasser bekommen. Diverse Bohrungen wurden in Celle durchgeführt, jedoch war aufgrund der chemischen Zusammensetzung das Wasser nicht als Trinkwasser geeignet.

Durch Zufall wurde ein großes Grundwasserreservoir in der Nähe des Dorfes Garßen entdeckt und bereits im ersten Jahr der Wasserförderung wurden 10.000 m³ Grundwasser gefördert. Zehn Jahre später in 1911 wurden durch eine neue Anlage zur Ausfilterung von Eisen, Mangan, Schwefelwasserstoff und Kohlensäure und die Umstellung der Wasserförderung auf elektrische Energie bereits rund 500.000 Kubikmeter an Reinwasser im Jahr gefördert. Doch bis die Wasserversorgung so gesichert war wie heute, mussten die Celler Bürger einige Höhen und Tiefen überwinden. Unter anderem verlegten sie kilometerlange Leitungen. So erzählt die Geschichte der Celler Wasserversorgung von vielen technischen Herausforderungen und von einem unvergleichlichen Fortschritt. Die vergangenen 120 Jahre sind jedoch auch von außergewöhnlichen Menschen geprägt, für die sauberes, stets verfügbares Wasser noch alles andere als selbstverständlich war.

Heute, 120 Jahre später, werden im Wasserwerk Garßen jährlich fast 6 Millionen Kubikmeter Grundwasser aus dem 2. Stockwerk des dortigen Grundwasserleiters gefördert und als Trinkwasser aufbereitet. Zurzeit werden 16 Brunnen zur Wasserentnahme herangezogen, wovon 13 sich in der Nähe des Wasserwerks und sich die restlichen 3 Brunnen 5 km entfernt im Gebiet Arloh liegen. Es handelt sich ausschließlich um Vertikalbrunnen. Sie sind bis zu 70 m tief und fördern pro Stunde zwischen 50 und 200 Kubikmeter Grundwasser. So werden aus dem Wasserwerk der Stadtwerke Celle jährlich nicht nur die 70.000 Celler Einwohner/-innen, sondern auch 30.000 Einwohner/-innen im Landkreis Celle mit Trinkwasser versorgt.

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