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LINKE: „Handelskonzernen endlich zeigen, wo der Bauer den Most holt“

NIEDERSACHSEN. Aus Protest gegen existenzgefährdende Billigpreise und unlautere Praktiken der Handelskonzerne im Lebensmittelhandel haben Hunderte Landwirte in Niedersachsen Lager des Discounters Lidl blockiert und weitere Proteste auch bei anderen Handelsketten angekündigt, sollte ihre Forderung nach existenzsichernden Erzeugerpreisen nicht erfüllt werden. Dazu erklärt Lars Leopold, Landesvorsitzender der niedersächsischen LINKEN:

„Im Lebensmittelhandel tobt seit Jahren ein ruinöser Verdrängungswettbewerb mit einem erbitterten Preiskampf um Kundschaft und Marktanteile. Und während die Kassen der Konzernzentralen klingeln, zahlen die Agrarbetriebe, Nutztiere und die Natur die Zeche für die Supermarkt-Angebote mit Lebensmitteln zu Dumpingpreisen. Denn die Handelsriesen verzichten bei den Billigangeboten nicht etwa auf ihre teils üppigen Gewinnmargen, sondern pressen ihren Lieferanten bzw. den Erzeugern mit Knebelverträgen Niedrigstpreise, üppige Boni und völlig überzogene Zahlungsziele sowie unfaire Beteiligungen etwa bei Markt-Neueröffnungen oder Jubiläen ab. Damit muss endlich Schluss sein! Die Nahrungsmittelproduktion darf nicht allein dem Markt überlassen werden. Dafür muss die Marktmacht der Verarbeitungs- und Lebensmitteleinzelhandelskonzerne durch ein gemeinwohlorientiertes Kartellrecht so beschränkt werden, dass Erzeugerpreise die Kosten für eine nachhaltige Produktion abdecken und den Bäuerinnen und Bauern ein Mindesteinkommen sichern.“

Franziska Junker, Landesvorstandsmitglied der LINKEN, ergänzt: „Doch nur über Lebensmittelpreise zu reden, greift viel zu kurz. Denn das Problem ist das gesamte System. Bundes- und Landesregierung müssen sich endlich entscheiden, ob die heimische Landwirtschaft weiter vor allem die Profite der Verarbeitungs- und Handelskonzerne erarbeiten soll oder ob endlich die agrarpolitischen Weichen zur Lösung der jahrzehntelang verschleppten Probleme in der Landwirtschaft gestellt werden. Hierfür brauchen wir eine generelle Umorientierung in der Landwirtschaft – und zwar nicht erst am Sankt-Nimmerleins-Tag, sondern jetzt! So muss unter anderem mit Blick auf die bestehenden Schweine- und Rinderfabriken sowie Geflügel-Batterien endlich eine Reduzierung der Tierbestände auf die Tagesordnung kommen. Bei der Umsetzung eines sozialverträglich ausgestalteten Umstiegs zu einer flächengebundenen landwirtschaftlichen Tierhaltung müssen regional und ökologisch wirtschaftende Betriebe finanziell unterstützt werden. Eine sozial-ökologische Agrarwende hat eben ihren Preis, ist aber langfristig allemal günstiger als verseuchte Böden und Gewässer. Für uns ist gute Landwirtschaft nachhaltig, auf regionale Versorgung ausgerichtet und sichert gute Lebens- und Arbeitsbedingungen von Mensch und Tier sowie Respekt für die Natur.“

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