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Jedes Recht ist hart umkämpft

  • Celle

CELLE. 1981 feierten die Vereinten Nationen das „Internationale Jahr der Behinderten“, in dessen Folge ein Aktionsplan für die Belange von Menschen mit Beeinträchtigung entwickelt wurde. Seitdem ist der 3. Dezember ein Aktionstag und soll als „Internationaler Tag für Menschen mit Beeinträchtigung“ auf die Belange dieser Gruppe aufmerksam machen.

Seit den Anfängen der Eingliederungshilfe war jedes neu errungene Recht ein Kraftakt sondergleichen. Die ersten Gesetze für die berufliche Rehabilitation von Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung trennte beispielsweise klar zwischen Menschen, die von Geburt an eine Beeinträchtigung hatte, und denen, die kriegsversehrt waren – nur letztere profitieren von dem daher auch als „Kriegsversehrtengesetz“ bekannten Schwerbeschädigtengesetz. Lediglich durch den unermüdlichen Einsatz von Angehörigen und Selbsthilfeorganisationen konnten sich Menschen mit Beeinträchtigung im Laufe der Jahrzehnte lange überfällige Rechte und Unterstützungen erkämpfen.

Unermüdlicher Einsatz

Dieser politische Kampf ist auch heute längst nicht vorbei. Die außergewöhnliche Situation rund um die Corona-Pandemie brachte ans Licht, dass Menschen mit Beeinträchtigung ohne aktives Einfordern und massiven Druck von Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege auch heute noch „hinten rüber fallen“. In den letzten Monaten setzte sich beispielsweise die Bundesvereinigung Lebenshilfe ohne Unterlass dafür ein, dass Menschen mit Beeinträchtigung, die teils über Monate nicht zur Arbeit kommen durften, finanziell nicht in dramatische Notlagen abrutschten.

Auch die Angehörigen, die den plötzlichen Mehraufwand an Betreuung zu leisten hatten, als die tagesstrukturierenden Angebote der Werkstätten, Berufsbildungsbereiche und Tagesförderstätten wegbrachen, standen zunächst im Regen. Erst auf Druck der Bundesvereinigung Lebenshilfe änderte der Bundestag beispielsweise das Infektionsschutzgesetz dahingehend, dass auch Eltern von erwachsenen Kindern mit Beeinträchtigung einen Ausgleich für ihren Verdienstausfall erhielten, wenn sie aufgrund der Corona-Krise ihre Kinder zu Hause betreuen mussten.

Und während die Corona-Prämie für Pflegekräfte beschlossen wurde, mussten die Verbände eine vergleichbare Würdigung der Mitarbeitenden in der Behindertenhilfe, die in dieser Zeit ebenfalls nie Dagewesenes leisten mussten, wieder mal aktiv einfordern und erkämpfen. So schlossen sich u. a. im Rahmen der Initiative „Mehr wert als ein Danke“ über 120 Stiftungen, Verbände, Einrichtungen und Dienste aus der gesamten Freien Wohlfahrtspflege zusammen, um sich für bessere Arbeitsbedingungen, gerechteren Lohn und mehr Wertschätzung für die Mitarbeitenden in Sozialunternehmen einzusetzen. Am 18. November konnten 53.000 gesammelte Unterschriften an den Petitionsausschuss des Bundestages übergeben werden.

Ein Weihnachtsbaum als Mahnmal

Seit dem 26. November leuchtet nun im Bundestag wieder der Weihnachtsbaum der Lebenshilfe und setzt dort ein Zeichen für die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung. Die bereits 20-jährige Tradition hat in diesem Jahr wohl besonderen Nachdruck. Bundesvorsitzende Ulla Schmidt appellierte an die Bundesregierung und Abgeordneten: „Vergessen Sie bei allen Corona-Entscheidungen nicht die Menschen mit Behinderung und ihrer Familie. Sie sind von den Folgen der Pandemie besonders hart betroffen und würden eine erneute wochenlange Isolation nicht verkraften.“

PR
Foto: Tom Maelsa

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