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Abendmahl @ Home – Johannesgemeinde reagiert auf Kontaktbeschränkungen

WIETZENBRUCH. Eigentlich wären die 25 Konfirmand*innen der Johannesgemeinde Wietzenbruch jetzt schon fast auf dem Weg nach Hanstedt. In der Gemeinde im niedersächsischen Landkreis Uelzen befindet sich das Missionarische Zentrum, ein beliebtes Reiseziel für Konfirmandenfreizeiten aus der Region. Doch die Corona-Pandemie macht auch den Plänen der Wietzenbrucher Jugendlichen einen Strich durch die Rechnung. Lange hatte Pastor Diemo Rollert nach Ausflugs-Alternativen gesucht – doch am Ende entschied sich Rollert dafür, die Fahrt abzusagen.

Damit seine Schützlinge im Vorfeld der bald anstehenden Konfirmation nicht alleine gelassen werden, hat sich der Kirchenmann etwas ausgedacht. Weil das Thema Abendmahl eigentlich im Fokus der nun abgeblasenen Freizeit gestanden hätte, initiiert Rollert mit seiner Gemeinde eine so in Wietzenbruch noch nicht dagewesene Ersatz-Veranstaltung. Am Samstag, den 16. Januar, wird Rollert etwa 50 Abendmahls-Tütchen, gefüllt mit Weintrauben und Oblaten, an eine Leine vor der Kirche aufhängen. Jede Konfirmandin, jeder Konfirmand und jedes interessierte Gemeindemitglied, kann sich so eine Tüte abholen. Die Idee dahinter: Am Sonntag, den 17. Januar, bittet Rollert die Jugendlichen um 10 Uhr zu einer Videokonferenz (der Link findet sich unter: https://johanneskirche-celle.wir-e.de), um dann gemeinsam das Abendmahl zu feiern: auf Distanz, aber dennoch verbunden.

„Die Konfirmationszeit“, findet Rollert, „soll eine Zeit der Gemeinsamkeit sein. Eine Zeit, in der man die Kirche als Wegbegleiter kennenlernt. Und gerade die Feier des Abendmahls ist eine gemeinsam gemachte Erfahrung, die diesen Kontakt noch vertieft. Ich hätte es sehr schade gefunden, wenn unsere Konfirmand*innen in diesem Jahr darauf komplett hätten verzichten müssen.“ Um diese Gemeinschaftserfahrung noch zu verstärken, lädt Rollert alle Interessierten dazu ein, sich ebenfalls in den Videogottesdienst miteinzuschalten. Die Einwahl ist auch per Telefon möglich.

In seiner digitalen Ansprache möchte der Pastor dann vor allem auch auf das eingehen, was seine Konfirmand*innen aktuell besonders bewegt. Arbeitsblätter, auf denen die Jugendlichen festhalten sollen, was ihnen derzeit Sorgen bereitet und wofür sie dankbar sind, werden von den Mädchen und Jungen an der besagten Leine befestigt und dann von Rollert eingesammelt. Not macht eben erfinderisch. „Ich hoffe darauf, dass diese ein Stück weit durch die Pandemie zerbrochene Gemeinschaft durch das Abendmahl @ Home gekittet werden kann“, sagt der Pastor der Johannesgemeinde.

Er selbst hat in den vergangenen Monaten erfahren, wie unterschiedlich die jungen Gemeindemitglieder auf die Folgen der Pandemie reagieren. „Es hat mich überrascht, wie verschieden damit umgegangen wird – und es hat mir auch gezeigt, an welchen Schulen gute und an welchen Schulen weniger gute Aufklärungsarbeit zum Thema geleistet wird“, sagt Rollert. Den Konfirmationsunterricht definiert er als „Freiraum“ für die Jugendlichen, die sich hier, anders als in der Schule, so bewegen und benehmen können, wie sie es jeweils brauchen. Gerade in einer so intensiven Zeit wie der aktuellen. „Jeder Mensch hat mit dieser Krise zu kämpfen. Und gleichzeitig lernen wir alle, wie wichtig eine funktionierende Gemeinschaft ist.“ Und so ist das außergewöhnliche digitale Abendmahl der Wietzenbrucher Johannesgemeinde vielleicht auch das: eine gute Möglichkeit, diese Gemeinschaft zu stärken.

PR
Foto: Diemo Rollert

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