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Tag des Radios – ein wandelndes Medium wird zum 10. Mal gefeiert

DEUTSCHLAND. Am vergangenen Samstag ehrte UNESCO das Radio mit dem Motto „New World – New Radio“. Dieses starke Medium würdigt die Menschheit in ihrer ganzen Vielfalt und bildet eine Plattform für den demokratischen Diskurs. Auf globaler Ebene wird das Radio am häufigsten konsumiert seit über 110 Jahren. Das Erreichen des breitesten Publikums bedeutet, dass das Radio die Erfahrung einer Gesellschaft mit Vielfalt prägen kann. So kann dieses Medium als Schauplatz für alle Stimmen dienen, die sich äußern, vertreten und gehört werden wollen.

Drei Mittelpunkte beim Tag des Radios

In diesem Jahr werden drei Hauptunterthemen präsentiert: Evolution, Innovation und Connection. Das Radio entwickele sich weiter. Die Evolution zeige die Widerstandsfähigkeit dieses Mediums sowie seine Nachhaltigkeit auf. Das Radio passe sich Veränderungen an und sei innovativ. Es habe sich auf neue Technologien eingestellt. So bleibe das Radio ein Medium der Mobilität, das überall und für alle zugänglich sei. Es verbinde Menschen, indem es sich ganz im Dienste der Gesellschaft stelle – Naturkatastrophen, sozioökonomische Krisen, Epidemien usw.

Bedeutung des Rundfunks in der Pandemie

Die Generaldirektorin der UNESCO Audrey Azoulay zeigt die Bedeutung des Radios in der Pandemie auf: Das vergangene Jahr habe gezeigt, inwieweit dieses Medium für unsere heutige Gesellschaften nach wie vor unverzichtbar sei. Die Pandemie habe sie an ihren Mehrwert erinnert: Mit einer Durchdringungsrate von über 75% in Entwicklungsländern bleibe das Radio das am besten zugängliche Medium. Deshalb sei es ein Schlüsselinstrument für unser Handeln als Reaktion auf die Krise. Es habe dazu beigetragen, Leben zu retten. Denn das Radio habe ermöglicht, Gesundheitsanweisungen weiterzugeben, verlässliche Informationen zugänglich zu machen und Hassreden zu bekämpfen. Die UNESCO habe lizenzfreie Audiobotschaften in 56 Sprachen produziert und sie Radiosendern auf der ganzen Welt angeboten, um falschen Gerüchten entgegenzuwirken. Die UNESCO habe einen effektiven Unterricht über Funk entwickelt, um die Kontinuität des Lernens für informationsferne Bevölkerungsgruppen zu ermöglichen. Im Kongo hätten sie beispielsweise Bildungsinhalte für über 4 Millionen Lernende entwickelt und verbreitet, die Community-Radiosender ausgestrahlt hätten. Radio bleibe somit ein wesentliches Medium, das täglich seine Widerstandsfähigkeit und Innovationsfähigkeit unter Beweis stellt. „In diesem Jahrhundert der Bilder begleitet das Radio unsere Morgen- und Abendstunden und spiegelt die Gedanken einer Welt wider, die gehört werden muss, um verstanden zu werden. Mit der Schaffung von Internetradio, Podcasts, Smartphones und neuen Technologien blüht es in seiner zweiten Jugend wirklich auf“, schreibt die Generaldirektorin.

Zur Geschichte des Radios

Zu Anfang wurde das Radio kommerziell und militärisch genutzt, indem Nachrichten an viele Empfänger verbreitet wurden. Die Radiounterhaltung fand in Deutschland erst am 28. Oktober 1923 in das Leben der Bevölkerung. Radiopionier Hans Bredow wollte die Hörer bilden und unterhalten. Allerdings kontrollierte der Staat zur Zeit der Weimarer Republik sowohl Inhalte als auch Technik. Nach Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 stellten die neuen Machthaber den Rundfunk ganz in den Dienst ihrer Ideologie. Dazu ließ Joseph Goebbels ein billiges Gerät produzieren: den Volksempfänger, im Volksmund auch „Goebbelsschnauze“ genannt, auf dem nur der deutsche Funk gehört werden durfte. Nach dem Weltkrieg sollte das Radio nicht mehr zu Propagandazwecken genutzt werden, so führten die drei westlichen Siegermächte das System der BBC ein: gebührenfinanziert, dezentral organisiert und durch Gremien kontrolliert. Der Rundfunk wurde zur Verbreitung demokratischer Ideen benutzt: Diskussionen, Sendungen mit Hörerbeteiligung, Bildung, Unterhaltung, Aufklärungsarbeit über den Nationalsozialismus sowie Kultur. Lange abgeschnitten von der internationalen Entwicklung in Musik und Literatur freuten sich die Radionutzer über Hörspiele und Lesungen im Radio. 1950 schlossen sich Anstalten, die nun in deutschen Händen lagen, zur Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten Deutschlands zusammen. Es wurde die Ultrakurzwelle mit sehr kurze Reichweiten sowie einer besseren Qualität eingeführt, um den Rundfunk zu dezentralisieren. Bis in die 70er schalteten die Hörer das Radio für bestimmte Sendungen ein. (Hitparade, Klassik, Nachrichten sowie Hörspiel). Doch die Konkurrenz des Fernsehens änderte das Programm des Radios. Das Radio sollte die Hörer durch den Tag begleiten. Es entstand Abwechslung: mehr Nachrichten, schnellere Berichterstattung und viel Musik. 1981 eroberten Stadtradios und landesweite Programme den Rundfunk, nachdem das Bundesverfassungsgericht den Weg für sie ebnete. So übten öffentlich-rechtliche Sender den Spagat zwischen einerseits Aufgreifen des Zeitgeistes andererseits Setzen eigener Akzente. Die Folge war eine stärkere Abgrenzung nach Alter und Musikfarbe: die Geburtsstunde der Pop- und Jugendwellen, welche jugendliche Hörer an sie binden sollte.

Der aktuelle Entwicklungsstand

Mittlerweile stellen Musiker ihre neuen Lieder dem jüngeren Publikum im schnelleren Internet vor. Deshalb versorgen Radiosender ihre Hörer im Netz mit Artikeln und Fotos sowie mit Livestream ihres Programms. Ungezählte Webradios in der ganzen Welt bedienen den persönlichen Musikgeschmack rund um die Uhr. Podcasting und „Audio on demand“ (Audio auf Abruf) ermöglichen dem Nutzer, gewünschte Beiträge zu abonnieren oder herunterzuladen, auf Computer oder MP3-Player zu übertragen und jederzeit anzuhören.

PR/Redaktion
Celler Presse

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