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Kartoffeln: Wechselhafte Aprilwitterung verzögert die flächendeckende Pflanzung der Knollen

NIEDERSACHSEN. Fast jede zweite deutsche Knolle stammt aus Niedersachsen. Bedingt durch die Corona-Pandemie ist der Kartoffelmarkt noch nicht wieder richtig in Schwung. Während die niedersächsischen Frühkartoffeln bereits einige Wochen gut geschützt unter Vlies und Folie im Boden sind, verzögert die nasskalte Witterung die Pflanzung der späteren Sorten, wie die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) berichtet.

Der optimale Anbau

Entscheidend für die Pflanzung sind neben der Jahreszeit auch die Bodenfeuchte und die Bodentemperatur. Sind die Böden noch zu feucht, können Bodenverdichtungen und Kluten entstehen, die während der Vegetation und der späteren Ernte Probleme bereiten können. Bei Bodentemperaturen ab 8° Celsius laufen die gepflanzten Kartoffeln zügig und gleichmäßig auf. Deshalb sollten Anbauer*innen diese Bedingungen nach Möglichkeit abwarten, wobei sich die leichteren Sandböden in den typischen Kartoffelanbauregionen Uelzen, Emsland, Diepholz oder Gifhorn schneller erwärmen.

Kartoffeln werden in Dämmen angebaut. Durch die größere Oberfläche erwärmt sich der Boden schneller und die Kartoffeln haben ausreichend Platz, sich geschützt vom Sonnenlicht zu entwickeln. Denn grüne, ungenießbare Stellen auf den Kartoffeln entstehen durch direkten Lichteinfall auf die Knollen. Die Dämme haben in der Regel einen Abstand von 75 cm und erleichtern auch die spätere Ernte.

Jede zweite Knolle aus Niedersachsen

Die Anbaufläche ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen und lag 2020 in Niedersachsen bei circa 123.000 Hektar. Somit wird später fast jede zweite Knolle in Deutschland auf Niedersachsens Feldern geerntet. Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt in Deutschland bei etwas über 60 Kilogramm pro Jahr, verarbeitete Kartoffelprodukte machen dabei mehr als die Hälfte aus.

Weltweit betrachtet gehört die Kartoffel neben Reis, Weizen und Mais zu den vier wichtigsten Grundnahrungsmitteln. Der Absatz am Kartoffelmarkt ist nach Beginn der Corona-Pandemie aber noch nicht wieder richtig in Schwung gekommen. Durch die Schließung von Restaurants, Kneipen, Bars und das Verbot von Großveranstaltungen ist insbesondere bei den Verarbeitungssorten ein mehr als ausreichendes Angebot vorhanden.

Die Kartoffel an sich lässt sich zu den unterschiedlichsten Produkten verarbeiten: zu Chips, Pommes, Püree, Stärke, aber auch zu Schnaps. Auch als klassische Speisekartoffel hat sie ihre Bedeutung. „Doch keine Sorte kann alle Bereiche abdecken“, erklärt Gerald Burgdorf, Leiter des Sachgebiets Hackfrüchte bei der LWK, „die Landwirt*innen entscheiden bereits mit der Sortenwahl und der Pflanzung, was mit der späteren Ernteknolle passieren soll.“

PR
Fotos: Burgdorf/LWK Niedersachsen

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