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Erfolgreicher Abschluss der ersten dualen Laufbahnausbildung für den gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst der Bundeswehr mit Studium

  • Bergen

BERGEN. In der Niedersachsen-Kaserne in Bergen-Lohheide konnten jüngst zehn Laufbahnbewerberinnen und -bewerber ihre Ausbildung zur Feuerwehr-Führungskraft erfolgreich abschließen und ihre Zeugnisse zur Laufbahnbefähigung sowie die Ernennungsurkunden zur Brandoberinspektorin beziehungsweise zum Brandoberinspektor entgegennehmen. Die jungen Feuerwehrführungskräfte waren seit Herbst 2017 in Bergen, um diese fordernde und umfangreiche Ausbildung zu durchlaufen.

Im Beisein des Referatsleiters Brandschutz und Gefahrgutwesen beim Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw) in Bonn, Oberst Georg v. Harling, konnte somit erstmals ein Lehrgang abgeschlossen werden, der in enger Kooperation mit der Bergischen Universität Wuppertal durchgeführt wurde. „Dort wurden unsere Studierenden der Bundeswehr im Fach ‚Sicherheitstechnik‘ unterrichtet, um dann wieder für einige Wochen an die Brandschutzausbildungsstätte Bergen zurückzukehren. Hier erwarben sie die fachlich-praktische Qualifizierung für ihre Laufbahn und durchliefen diverse Praktikumsabschnitte auf verschiedenen Feuerwachen“, betonte Oberst v. Harling, der aber auch unterstrich, dass diese Belastung auch ihren Tribut gefordert habe. So konnte von anfänglich 25 Starterinnen und Startern nur 10 das Ziel erreichen nach dem bestandenen Bachelor-Studium auch ihre Laufbahnprüfung ablegen.

Führen und Entscheiden

Und auch der Leiter der seit 2017 in Bergen etablierten BAIUDBw Brandschutzausbildungsstätte, Oberstleutnant Uwe Eichler, freute sich sichtlich mit den acht männlichen und zwei weiblichen Absolventen über die erfolgreiche Durchführung dieses ersten, in der Bundeswehr noch sehr neuen Ausbildungsprojekts mit einer zivilen Hochschule. „Wir wussten zu Beginn sehr wohl, dass dies nicht das einfachste Studium ist. Dazu noch die fachliche Ausbildung und die Praktika. Es ist ein Balanceakt gewesen, aber Sie haben sich durchgebissen“, lobte er die Absolventen. „Sie müssen führen, Sie müssen entscheiden. Und Sie haben gezeigt, dass Sie es können“, gab er ihnen für die erste Verwendung in der Truppe mit auf den Weg.

Als erste Frau gleich Vorgesetzte

Eine der Absolventen, die die Bundeswehr-Feuerwehr in Zukunft mit prägen werden, ist Doreen Engel. Sie ging „vorbelastet“ an den Start, denn sie war bereits seit 2011 bis zum Beginn der neuen Ausbildung im mittleren feuerwehrtechnischen Dienst bei der Truppenübungsplatz-Feuerwehr in Altengrabow (Sachsen-Anhalt) tätig. Aus der Praxis kommend, stellte für sie somit das Studium an der Universität die größte Herausforderung dar. „Das war schon ziemlich hart, im Vergleich zu der 18-monatigen Ausbildung im mittleren Dienst, jetzt 44 Monate mit Studium und Praktika. Man muss sich sehr disziplinieren und viel lernen, um den Anschluss nicht zu verlieren“. Nach der Ausbildung zieht es sie zur Flughafenfeuerwehr nach Rostock-Laage. Sie wird die erste und einzige Frau auf der dortigen Feuerwache und als Zugführerin dann Vorgesetzte von 30 männlichen Feuerwehrleuten sein.

Als Newcomer bei der Bundeswehr

Marvin Kortheuer hingegen betrat mit der Ausbildung absolutes Neuland. Er hatte zuvor keinerlei Berührungspunkte mit der Bundeswehr, weder familiär noch im Freundeskreis. Aber ihm war eine Anzeige in den sozialen Medien aufgefallen, mit der für den Ausbildungsgang geworben wurde. Und so stieg Kortheuer nach seinem Abitur gleich bei der Bundeswehr ein, als einer der jüngsten im Studiengang. Drei Tage vor der jetzigen Ernennung zum Brandoberinspektor feierte er seinen 23. Geburtstag. „Ich konnte direkt nach dem Abitur leichter ins Studium einsteigen und habe es auch ganz gut absolviert“, sieht er sich im Vorteil. Herausfordernder für ihn waren da schon die Praktika, die er unter anderem bei der Bundeswehr-Flughafen-Feuerwehr in Köln-Wahn und in einer Untertageanlage in Kalkar absolvierte. Kortheuers erster Dienstposten führt ihn zurück an einen seiner Praktikumsplätze: Er geht als Zugführer zur Flughafen-Feuerwehr bei der Flugbereitschaft des Bundesministeriums für Verteidigung (BMVg) in Köln-Wahn. „Da ich aus der Gegend um Siegburg komme, ist dies natürlich ein heimatnaher Dienstposten“, freut er sich auf seine erste Station bei der Bundeswehr-Feuerwehr.

Integrieren, Profil schärfen, Zukunft mittragen

Auf alle zehn neuen Brandoberinspektorinnen und -inspektoren wartet nun diese nächste Herausforderung. Sie müssen sich in den Dienstbetrieb einer Bundeswehr-Feuerwehr integrieren und dort als junge Führungskraft ihr Profil schärfen. Zuversichtlich macht, dass die in der Feuerwehrwelt gelebte Kameradschaft nicht nur eine Integration vereinfacht, sondern auch die zahlreichen Veränderungen im Brandschutz der Bundeswehr, wie zum Beispiel die Ausbringung zahlreicher zusätzlicher Führungsdienstposten im gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst, gemeinsam bewältigt werden.

Attraktive Ausbildung bei der Bundeswehr

„Schlussendlich sind die glücklichen Absolventen auch Botschafter für die Bundeswehr als attraktiven Arbeitgeber. Feuerwehrleute mussten bisher üblicherweise je nach Laufbahn eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein Studium mitbringen. Nun können auch Schulabgänger mit Hochschulzugangsberechtigung berücksichtigt werden und die akademische mit einer fachspezifischen Ausbildung kombinieren“, sagte Oberstleutnant Eichler in einem abschließenden Statement.

Paul Hicks
Fotos: Carsten König

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