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Fremd- und Eigenschutz sowie Freiheit erhoffen sich die Jugendlichen durch die Impfung

CELLE. Am vergangenen Sonntag werden Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren in einer Sonderaktion mit dem dafür zugelassenen Impfstoff BioNTech geimpft. Das Land stellte dem Landkreis dafür kurzfristig 1170 Dosen zur Verfügung. Die Anfrage danach ist enorm gewesen. Im 20-minütigen Takt rückten Eltern mit Jugendlichen an und reisten teilweise aus weiter entfernten Orten an. Zeitweise verteilten Impfgegner „Aufklärungszettel“, um Jugendliche oder ihre Eltern vom Impfen abzuhalten. Doch diese „Schutzmaßnahme“ schlug nicht an. Am späten Nachmittag verwies die Polizei ein weiteres Mal Impfgegner beim Fotografieren der Impflinge aus einem parkenden Auto vom Platz. Zum Schutz vor weiteren Übergriffen auf die Privatsphäre postierte sich die Bundeswehr als Wache auf dem Gelände. Bis in die späten Abendstunden sind knapp 1000 Impfdosen verspritzt worden.

STIKO-Empfehlung von Impfung bei Jugendlichen

Die STIKO spricht nach der Zulassung für Comirnaty für 12–15-Jährige eine gemeinsame Empfehlung für die Altersgruppe der 12–17-jährigen Kinder und Jugendlichen aus. Bereits begonnene Impfserien bei 16–17-Jährigen sollen vervollständigt werden. Aufgrund eines anzunehmenden erhöhten Risikos für einen schweren Verlauf der COVID-19-Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen mit Vorerkrankungen empfiehlt die STIKO dieser Gruppe eine Impfung mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty (BioNTech/Pfizer). Es sollen zwei Impfstoffdosen im Abstand von 3–6 Wochen gegeben werden. (…) Zusätzlich wird die Impfung Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren empfohlen, in deren Umfeld sich Angehörige oder andere Kontaktpersonen mit hoher Gefährdung für einen schweren COVID-19-Verlauf befinden, die selbst nicht geimpft werden können oder bei denen der begründete Verdacht auf einen nicht ausreichenden Schutz nach Impfung besteht (z.B. Menschen unter relevanter immun-suppressiver Therapie). Eine berufliche Indikation aufgrund eines arbeitsbedingt erhöhten Expositionsrisikos besteht für Jugendliche entsprechend den beruflichen Impfindikationsgruppen im Stufenplan.

Der Einsatz von Comirnaty bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 12–17 Jahren ohne Vorerkrankungen wird derzeit nicht allgemein empfohlen, ist aber nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz des Kindes oder Jugendlichen bzw. der Sorgeberechtigten möglich.

Rückmeldungen zur Frage: Was aber veranlasst sie, sich zu impfen?

Eigen- und Fremdschutz (15):

„Ich bin dann besser geschützt vor den Urlaubsrückkehrern. Ebenso möchte ich Oma und Opa vor einer Infektion schützen.“ – „Ich möchte mich vor Ansteckungen schützen und meine Chancen für einen harmloseren Verlauf bei Ansteckung vergrößern.“ – „Ich möchte keine Gefahr für die Gesellschaft sein und andere unbewusst anstecken.“ – „Ich möchte Weihnachten zu meiner Familie nach Brasilien fahren. Doch Brasilien ist stark von Corona betroffen. Mit einer Impfung möchte ich mich vor einer Ansteckung in Brasilien schützen und endlich meine Familie wiedersehen.“ – „Ich möchte meine Großeltern schützen. Das Risiko einer Ansteckung ist so hoch. Ich möchte als Vorbild vorangehen und hoffe so auf einen baldigen Bevölkerungsschutz.“ – „Ich möchte damit meine Familie schützen. Je mehr Leute geimpft sind, desto besser wird es mit Corona.“ – „Ich impfe mich für ein bisschen Normalität und andere zu schützen.“ – „Ich möchte mich damit schützen und keine Corona-Tests mehr für die Schule machen.“ – „Mein Opa ist an Corona gestorben. Ich habe Angst vor Corona-Tod. Ich möchte wieder normal leben können.“ – „Ich möchte mich selbst und andere schützen.“ (3x) – „Ich möchte meine Großeltern schützen, die im Heim mit 500 Mitbewohnern leben. Ich möchte nicht die Verantwortung tragen müssen, wenn meine Großeltern an Corona sterben.“ – „Ich möchte meine Familie nicht anstecken und mögliche Langzeitfolgen vermeiden.“ – „Ich möchte mich vor Ansteckungen der Reiserückkehrer innerhalb meiner großen Schule schützen können.“

Freiheit (10x)

„Wenn alle sich impfen lassen, können wir dafür sorgen, dass wir jederzeit shoppen gehen können. Ohne Impfung werden die bisherigen staatlichen Maßnahmen wie Lockdowns immer wieder kommen.“ – „Ich bin bald 14, dann gelten andere Regeln für mich. Ich möchte mich impfen lassen, damit ich mich nicht extern testen lassen muss, um z.B. Essen zu gehen.“ – „Ärzte, Apotheker und medizinisches Umfeld rät mir zu einer Impfung. Ich möchte, dass die Einschränkungen aufhören, daher beteilige ich mich an dieser spontanen Aktion.“ – „Ich möchte mehr Freiheiten wieder haben. Ich möchte mich schützen, ohne mich jeden 2. Tagen für die Schule testen lassen zu müssen.“ – „Ich möchte wieder uneingeschränkt leben: Ins Kino gehen, meine Freizeit selber gestalten und mich wieder mit Freunden und Familie treffen können.“ – „Ich möchte meine Freiheit zurück.“ (2x) – „Ich möchte mich mit anderen Leuten treffen können, ohne an Teststation getestet zu werden.“ – „Ich möchte endlich wieder meinen Hobbies (Reiten und Orchester) nachkommen können. – „Ich möchte keinen Schnelltests mehr für die Schule.“

Sonstiges

„Keine Lust mehr auf dieses Hin und Her in der Schule.“ – „Einfach so, weil die Möglichkeit besteht.“ – „Ich möchte einer möglichen Impfpflicht vorweg greifen.“ – „Damit Corona so schnell wie möglich vorbei geht, wenn sich jeder impfen lässt.“

Obwohl die STIKO nur auf Vorerkrankungen eine Impfung für Jugendliche empfiehlt, findet sich nur ein möglicher Hinweis darauf. Die häufigsten Begründungen lassen sich unter den beiden Kategorien „Fremd- und Eigenschutz“ sowie „Freiheit“ zusammenfassen. Dies zeigt klar auf, dass die Sorge andere oder sich selbst zu infizieren bei den Jugendlichen am stärksten ausgeprägt ist. Viele Jugendliche wollen die Einschränkungen mit der Spritze überwinden und ihr Leben endlich wieder selbstbestimmt gestalten können.

Redaktion
Celler Presse 

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