Zum Inhalt springen
Anzeige
Anzeige

Zur Vereidigung in Celle sprach diesmal ein Spieß

WIETZENBRUCH. Auf der ganzen Welt befinden sich Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr in Auslandseinsätzen. Von Afrika bis zum Balkan und erst am Anfang dieser Woche wurde in den Medien vom Evakuierungseinsatz in der Hauptstadt Kabul in Afghanistan berichtet. Einige dieser Soldaten wurden hier im Feldwebel-/Unteroffizieranwärterbataillon 2 ausgebildet und auch jetzt bilden wir die nachfolgende Generation von Unteroffizieren aus.

Immer wiederkehrend ist dabei die feierliche Vereidigung und das damit verbunden Bekenntnis zur freiheitlich demokratischen Grundordnung. Ein feierliches Zeremoniell, welches wir am Donnerstag erneut ohne die Öffentlichkeit
oder die Familienangehörigen begehen mussten.

Ausreichend Abstand, Mund- und Nasenbedeckung, vorherige Selbsttestung, kein Ein- und Ausmarschieren und kein Gesang, das waren und sind derzeit weiterhin die treuen Begleiter eines jeden militärischen Antretens. Auch dieses Mal zwang die Pandemie die Rekrutinnen und Rekruten, aber auch die Soldaten des Stammpersonals auf die Einladung von Familienmitgliedern, Gästen, Angehörigen der Patengemeinden und vielen anderen zu verzichten, sodass der Appell bei typisch norddeutschem Wetter auf dem Standortübungsplatz in Scheuen, im Felde, durchgeführt wurde.

Im Gespräch vor der Vereidigung bedauerte der Kommandeur Feldwebel- /Unteroffizieranwärterbataillon 2 Oberstleutnant Peter Schröbel diese bereits lang andauernde Situation und erklärte:“…. im letzten Quartal dieses
Jahres planen wir eine Vereidigung, die in der Öffentlichkeit und vor allem im Beisein unserer Familien stattfinden soll!“

Um die besondere Situation bei diesem feierlichen Moment für die jungen Rekrutinnen und Rekruten zu berücksichtigen hat man sich entschieden, dieses Mal einen besonderen Ort zu wählen, indem der Appell auf dem Übungsgelände der Bundeswehr in Celle-Scheuen stattfand und der Kompaniefeldwebel, von den Soldatinnen und Soldaten auch liebevoll „Spieß“ genannt, die Vereidigungsrede hielt.

Der sonst übliche Dienstanzug in grau wurde durch den Feldanzug ersetzt und die Soldaten befanden sich noch kurz vor dem Appell in der Ausbildung auf dem Übungsplatz. Im Anschluss an die Ausbildung wurden die Soldaten
bei einem Feldgottesdienst auf ihre Vereidigung eingestimmt. In der Predigt hat der Pfarrer seine eigenen Erfahrungen aus mehreren Auslandseinsätzen einfließen lassen und so die Soldaten auf die feierliche Zeremonie vorbereitet.
Hiernach traten die Soldaten zum Appell an. Oberstabsfeldwebel Birko Hasselmann ist Kompaniefeldwebel der 1. Kompanie, wohnhaft hier in der Umgebung und für die Soldatinnen und Soldaten deren Spieß. Mit seinen Wurzeln hier in der Region und mit seiner mehr als 33jährigen Diensterfahrung genau der Richtige, der zu den noch jungen Soldatinnen und Soldaten spricht. Er weiß worauf es ankommt, wenn man Unteroffizier und mehr werden
will. Besonders bewegend waren für die Soldatinnen und Soldaten seine Ausführungen über Herausforderungen in den Einsätzen, wie man aktuell deutlich an der Situation in Afghanistan sehen kann. Besonders hier, betonte der Spieß, zeigt sich das treue Dienen und die Tapferkeit, die in der Vereidigungsformel beschrieben sind und welche Auswirkungen sie schlimmsten Falls haben können.

Der Sprecher der Rekruten, Tim Jasinski, 26 Jahre alt, nahm diese besondere Stimmung bei diesem Appell auf und sprach in seiner Rede von Kameradschaft und Erinnerungen an den Beginn ihrer Ausbildung vor wenigen Wochen.
Er berichtet wie zwei Kameraden ihn während der Ausbildung stützten und stellte fest:“….in diesem Moment spürte ich, was Kameradschaft bedeutet….“. Das Bataillon hat somit unseren Soldatinnen und Soldaten einen würdigen und familiären Rahmen für ihre Vereidigung geboten, sodass er ihnen nicht nur wegen der anschließenden „Tasse Bier“ im Felde in guter Erinnerung bleiben wird.

Zusätzliche Information:
Der Spieß und die goldgelbe Schulterschnur Der Kompaniefeldwebel unterstützt seinen Kompaniechef in den Bereichen Personal, Führung, Betreuung und vielem mehr in der Einheit. Da für diese verantwortungsvolle Position viel Diensterfahrung erforderlich ist, tragen die „Spieße“ in der Regel den höchsten Dienstgrad der Unteroffiziere, den des
Oberstabsfeldwebels. Um diesen herausgehobenen Dienstposten besonders kenntlich zu machen, trägt der Kompaniefeldwebel eine gelbe Schnur, die sogenannte „Spießkordel“. Diese besteht aus einem goldfarbenen Geflecht und wird vom Spieß um die rechte Schulter getragen. Der Kompaniefeldwebel, also der erste Unteroffizier einer Einheit, gilt umgangssprachlich als „Mutter der Kompanie“ und wird von seinen Soldaten überall „Spieß“ genannt. Die Bezeichnung „Spieß“ geht auf die im neunzehnten Jahrhundert vom Feldwebel getragene Langwaffe, den Spieß zurück. Der Spieß, als letzter Mann einer Einheit, trieb damit die Mannschaften und Unteroffiziere an und sorgte dafür, dass kein Soldat zurückblieb.

PR
Fotos: Bundeswehr

Hinweis zu der Meldung
Diese Seite zeigt gesponsorten Marketing-Inhalt, Quell- und Informationslinks sowie extern eingespielte Banner und Flash-Anzeigen.



Anzeige
Schlagwörter: