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Historische Erdöl-Fördereinrichtungen im Deutschen Erdölmuseum als Kulturdenkmal eingetragen

  • Wietze

WIETZE. Die intensiven Bemühungen des Deutschen Erdölmuseums um Anerkennung seiner noch aus der Vorkriegszeit stammenden authentischen Erdöl-Fördereinrichtungen als Kulturdenkmal haben zum Erfolg geführt: Das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege in Hannover hat das gesamte authentische Ensemble auf dem Museumsgelände, das noch bis Anfang der 1960er Jahre in Betrieb gewesen ist, als Gruppe und Teile baulicher Anlagen in das staatliche Verzeichnis der Kulturdenkmale – Baudenkmale eingetragen. Begründet wird dies u. a. mit der Bedeutung für die Wirtschaftsgeschichte der Erdölindustrie in Deutschland.

Es handelt sich im Einzelnen um vier hölzerne Fördertürme inklusive Tiefpumpenantriebe, den zugehörigen zentralen Kehrradantrieb samt Feldgestänge, eine große Transportpumpe, drei zylindrische offene Messgefäße und ein eingegrabenes sogenanntes Sammelgefäß (Öltank) sowie eine schienengebundene elektrische Aufwältigungswinde mit Holzverkleidung. Die sehr solide Technik ist inzwischen gut hundert Jahre alt und dürfte in Mitteleuropa ohne Vergleich sein.

Für das Deutsche Erdölmuseum (gegr. 1970), das aktuell einen Prozess der Neuaufstellung durchläuft, ist der neu erworbene Industriedenkmal-Status in mehrfacher Hinsicht relevant: Erstens unterstreicht er die Bedeutung des musealen Standortes, der sich im Kernbereich des einstigen, 2000 Bohrungen umfassenden Wietzer Ölfeldes befindet. Zudem eröffnen sich dadurch hoffentlich neue Fördermöglichkeiten, welche die Pflege und den Erhalt der in Deutschland und darüber hinaus einzigartigen Anlagen auch in Zukunft ermöglichen werden. Denn dies ist mit regulären Haushaltsmitteln nicht zu gewährleisten. Zu guter Letzt ist damit natürlich vor allem der grundsätzliche Bestandsschutz der für die lange Erdölgeschichte der Region und Niedersachsens bedeutsamen Relikte verbessert. Diese hatten bereits Anfang 2020 als Case Study Aufnahme in eine thematische Studie „The Heritage oft he Oil Industry“ für den Internationalen Denkmalrat ICOMOS gefunden.

Angesichts der aktuellen breiten öffentlichen Diskussion hinsichtlich der zukünftigen Nutzung der fossilen Rohstoffe Erdöl und Erdgas gewinnt auch die Frage nach deren gesellschaftlicher und kultureller Bedeutung in den letzten 150 Jahren zunehmend an Aufmerksamkeit. Für die kritische kollektive Selbstreflexion sind authentische Orte wie Wietze unverzichtbar.

Nähere Infos unter Telefon 05146/923-40 oder per E-Mail an luetgert@erdoelmuseum.de

PR
Foto: André Götzmann

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