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Gewalt an Frauen – heute Tag der Solidarität für Opfer häuslicher Gewalt – Ein Erfahrugsbericht

  • Celle

CELLE. Jeden Tag werden in Deutschland Frauen innerhalb ihrer Beziehungen bedroht, geschlagen oder vergewaltigt. Manche dieser lebensbedrohlichen Beziehungen führen zum Tod der Frauen und Kinder.

Doch wieso lässt das eine Frau mit sich machen?

Anfangs kommt diese Beziehung sehr harmonisch daher. Man scheint auf Wolke 7 zu schweben, glaubt den perfekten Partner gefunden zu haben. Er bettet die Frau auf Rosen, hat immer ein Kompliment bereit und zeigt sich in allen Belangen sehr hilfsbereit. Und dann schleicht es sich ein. Kleine Fehler werden zum Anlass genommen, Streit zu haben. Egal wie Frau sich verhält, mit nichts kann sie es ihm recht machen. Die Frau beginnt an sich zu zweifeln und die ständigen Herabsetzungen des Mannes ihr gegenüber beginnen, sie zu schwächen. Er fängt an, über ihr Umfeld sich zu beschweren. Der Freund xy ist nur geil auf sie, die Freundin von der Frau hat doch eh keine Ahnung. Die Eltern sind schwierig, fordern zu viel von ihr. Es gibt immer wieder Streitereien nach geselligem Beisammensein mit ihren Freunden, Familien und Angehörigen. Die Frau beginnt, sich zu isolieren, nur um wieder Ruhe im Haus zu haben. Doch ein fataler Fehler. Denn jetzt fängt der Partner an, sie nicht nur für kleine Fehler zu gängeln, sondern auch zu schlagen. Sie traut sich nicht mehr ihr Leben zu gestalten, wird sie doch ständig kontrolliert und klein gehalten. Ihr wird das Geld eingeteilt, weil sie angeblich zu viel ausgibt für Schuhe etc. Jede Stunde klingelt das Telefon: „Wo bist du? Mit wem bist du da? Was machst du gerade?“ Kommt sie nach Hause, hat sie sich gefälligst um den Haushalt zu kümmern und ihrem Mann ständig von den Augen abzulesen, was er gerade braucht oder will. Schafft sie dies nicht, setzt es Schläge, fliegen Teller in ihre Richtung und sie wird wieder beschimpft als unfähig. Nicht zu vergessen: „Wenn Du mich nicht hättest, wärst du ganz allein. Niemand will was mit so jemanden wie Dir zu tun haben!“ Ganz schlimm wird es, wenn aus dem sozialen Umfeld des Mannes die Bestätigung kommt, dass sie durch ihr Fehlverhalten die Schläge selber provoziert hat.

Den Teufelskreislauf durchbrechen

Wenn sich eine Frau aus dem Freundeskreis oder von der Familie beginnt zu distanzieren, ist es wichtig, den Kontakt aufrecht zu erhalten und zu signalisieren: „Wenn etwas ist, kannst Du mit mir reden.“ Ganz wichtig: Nicht bedrängen, auch kein drauf reinreden wird ihr helfen. In Kontakt bleiben, zuhören, die Frau in ihren Fähigkeiten bestärken, Angebote machen: „Komm doch mal vorbei, dann können wir in Ruhe reden!“ Wenn die Frau ausreichend Zutrauen in ihre Fähigkeiten gewonnen hat, sie begriffen hat, dass die Schuld nicht bei ihr sondern beim Täter liegt, können konkrete Hilfsangebote ausgesprochen werden. Wie zum Beispiel, zusammen eine Anzeige aufgeben, eine Wegweisung zu beantragen oder die Nummer von einem Frauenhaus bereitlegen. Das ist ein langer und mühsamer, aber auch ein nachhaltig wirkender Weg. Ganz wichtig ist hier die psychologische Aufarbeitung nach dem Verlassen des gewaltbereiten Partners, um falsche „Glaubenssätze“ zu erkennen und in gesunde Glaubenssätze umzuformulieren.

Partnerschaftliche Gewalt – ein Problem über mehrere Generationen

Häufig werden Frauen zu Gewaltopfern, die selber als Kind miterleben mussten, wie die Mutter geschlagen wurde. Aber auch die Täter kommen häufig aus einer gewaltbereiten Beziehung. Diese Menschen haben die kindlich erlebten Traumata nicht verarbeitet und laufen mit unbewussten Grundsatzgedanken durch die Welt. Hier lohnt sich eine Aufarbeitung, um den Kreislauf zu durchbrechen. Dazu ist eine Therapie sehr zu empfehlen, um diese Gedankenmuster zu erkennen und zu ersetzen. So lässt sich das Gewaltproblem in der Familie auf nur eine Generation begrenzen.

Solidarität mit den Opfern gewaltbereiter Beziehungen zeigen

Genau heute können Betroffene, Unterstützer und Frauen im Allgemeinen Solidarität mit all den Opfern aus gewaltbereiten Beziehungen zeigen. Denn am Thaersplatz wird es eine Lichterdemo um 18.30 Uhr geben. 

PR

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