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Weidetierprämie jetzt beantragbar – Staudte: Milchviehbetriebe gehen leer aus

NIEDERSACHSEN. Ab dem 1. April können in Niedersachsen Schaf- und Ziegenhaltende wieder eine Weidetierprämie in Höhe von 33€ jährlich beantragen. Darauf weist die regionale Landtagsabgeordnete von Bündnis´99/Die Grünen Miriam Staudte hin. Dies gilt für Haltungen von 10 bis 200 Tieren. Ende der Antragsfrist ist der 31.05.2022. Zuständig ist die Bewilligungsstelle der Landwirtschaftskammer in Nienburg. Die Grünen-Politikerin begrüßt die Förderung der Weidetierhaltung. „Seit Beginn der Wahlperiode haben wir Grünen für die Einführung einer Weidetierprämie gestritten. Allerdings für alle Weidetiere, denn der Erhalt des Grünlands ist unter Arten- und Klimaschutzaspekten insgesamt wichtig.“

Dass nun im Gegensatz zu Ländern wie Bremen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen keine Sommerweideprämie für Rinder gezahlt werde, ist aus Sicht der Grünen eine Benachteiligung der Betriebe in Niedersachsen. Pro Betrieb könne es bei Rindern um bis zu 12.000€ jährlich gehen. „CDU-Agrarministerin Otte-Kinast selbst hat im Rahmen der Haushaltsberatungen jedes Jahr interveniert und Bestrebungen auch ihres Koalitionspartners SPD ausgebremst, so dass eine Förderung für diese Wahlperiode bei Rindern ausgeschlossen wurde.“

Staudte verweist auch auf die zurückgehenden Zahlen insbesondere bei Weidehaltungen von Milchviehbetrieben. „Wenn wir diese Tendenz nicht stoppen, werden über kurz oder lang keine Kühe mehr auf der Weide zu sehen sein.“

Staudte, stellvertretende Vorsitzende der Agrarausschusses im Landtag, erinnert an die „Systemanalyse Milch“ von Grünlandzentrum, Landwirtschaftskammer und der Uni Göttingen, die Stallhaltung und Weidehaltung bei Milchkühen verglichen hat und die unter anderem zu dem Schluss kommt, dass Weidehaltung von den Tieren selbst bevorzugt wird, allerdings wegen des höheren Arbeitsaufwands nur kostenintensiver zu realisieren sei. Derzeit können jedoch lediglich 13% der Weidemilch höherpreisig vermarktet werden. Die Grünen-Politikerin, die in dieser Woche zu einem Online-Austausch mit dem Grünlandzentrum, dem Bund deutscher Milchviehhalter, der Verbraucherzentrale und der Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft eingeladen hatte, verweist auch auf Forderungen, die neben der Weidetierprämie in dieser Diskussionsrunde zur Sprache kamen. „Das Machtgefälle zwischen der oligopolartigen Struktur der Molkereien und den wenig organisierten milchviehhaltenden Betrieben auf der anderen Seite führt zu einer eh schon zu niedrigen Grundvergütung bei Milch. Die Weidemilch-Produktion ist also doppelt benachteiligt. Außerdem werden innovative Ansätze wie die muttergebundene Kälberhaltung, Projekte wie `Wertkalb´ aus Baden-Württemberg oder die Vermarktung von Weidefleisch in Niedersachsen nicht unterstützt. Stattdessen setzt sich die aktuelle Landesregierung dafür ein, das Mindestalter für Kälbertransporte in Länder wie Marokko möglichst niedrig anzusetzen, obwohl dies unter Tierschutzaspekten völlig inakzeptabel ist.“ Im Zuge der Debatte um Futtermittelmangel aufgrund des Ukraine-Kriegs sei auch zur Sprache gekommen, dass Weidehaltung auch ein Ansatz sei, um die Abhängigkeit von Futtermittelimporten zu reduzieren. „Wir brauchen zusätzlich wieder eine eigene Eiweißstrategie in Niedersachsen, die den Anbau von Leguminosen als natürliche Stickstoffsammler und als heimisches Futtermittel vorantreibt.“

PR

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