Dienstag, 25. März 2025

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2.000 Menschen setzen Zeichen für Demokratie in Celle

Unter dem Motto „Demokratie wählen gehen!“ fand am Samstag eine Demonstration in der Celler Innenstadt statt. Rund 2000 Menschen beteiligten sich an dem Protestzug, der vom Bündnis Solidarisches Celle und dem Celler Forum gegen Gewalt & Rechtsextremismus organisiert wurde. Zahlreiche weitere Initiativen, darunter der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), unterstützten den Aufruf.

Demonstrationszug durch die Innenstadt

Die Teilnehmenden versammelten sich zunächst am Thaerplatz, bevor der Demonstrationszug durch die Innenstadt führte. Die Route verlief über den Großen Plan, die Bergstraße, Am Heiligen Kreuz und die Schuhstraße bis hin zum Schlossplatz, wo eine Kundgebung mit Redebeiträgen sowie Beiträge aus der Celler Kulturszene stattfanden.

Redebeiträge thematisieren Demokratie, Inklusion und gesellschaftlichen Zusammenhalt

Mehrere Rednerinnen und Redner nutzten die Kundgebung, um auf gesellschaftliche Entwicklungen aufmerksam zu machen und für eine Stärkung der Demokratie zu werben.

Lars Rösler-Isarael (Kirche für Demokratie) sprach über den wachsenden gesellschaftlichen Hass und warnte davor, dass demokratische Werte nicht als selbstverständlich angesehen werden dürften. Er kritisierte eine zunehmende Verschiebung politischer Debatten nach rechts und rief dazu auf, menschenfeindlichen Strömungen entschlossen entgegenzutreten.

Sigrid Hestermann (Omas gegen Rechts) äußerte sich zu den politischen Entwicklungen und warnte vor einer Normalisierung rechtsextremer Positionen in der Gesellschaft. Sie erinnerte an das sogenannte „Geheimtreffen von Potsdam“, bei dem Konzepte der Massenabschiebung diskutiert wurden. Diese Entwicklungen seien ein Angriff auf demokratische Grundwerte.

Ralf Müller (IG Metall) hob hervor, dass soziale Themen in der öffentlichen Debatte zunehmend verdrängt würden. Er forderte, wieder über soziale Gerechtigkeit, Wohnungsbau, Gesundheitsversorgung und Arbeitsbedingungen zu sprechen, anstatt Migration als dominierendes Wahlkampfthema zu instrumentalisieren. Zudem mahnte er, dass Demokratie nicht von außen zerstört werde, sondern durch politische Gleichgültigkeit von innen heraus erodiere.

Birte von Gemeinsam Kämpfen stellte in ihrer Rede den Zusammenhang zwischen Demokratie und Basisorganisationen heraus. Sie sprach über die Erfahrungen aus der autonomen Verwaltung in Rojava (Syrien) und betonte, dass Demokratie mehr sei als nur Wahlen – sie müsse im täglichen Miteinander aktiv gelebt und verteidigt werden.

Marlies Petersen sprach für das Zentrum Selbstbestimmt Leben Lüneburger Heide (ZSL LGH) und plädierte für eine inklusivere Demokratie, in der Menschen mit Behinderung nicht weiter auf strukturelle Barrieren stoßen. Sie kritisierte den mangelnden Fortschritt bei der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und forderte barrierefreie Wahllokale sowie verständlich formulierte Wahlprogramme. „Demokratie braucht Inklusion – und Inklusion braucht Demokratie!“ war ihre zentrale Botschaft.

Auch Hanna Schäfer betonte in ihrer Rede die Notwendigkeit, Solidarität zu zeigen und sich aktiv für eine demokratische Gesellschaft einzusetzen. Sie erinnerte daran, dass eine demokratische Haltung auch nach dem Wahltag weiterleben müsse.

Musikalische Begleitung und künstlerische Beiträge

Neben den Redebeiträgen trugen auch kulturelle Beiträge zur Veranstaltung bei. Kathrin Schubert begleitete die Kundgebung musikalisch, ebenso präsentierte die Initiative „Omas gegen Rechts“ spontan ein Lied, das von den Teilnehmenden mit Applaus aufgenommen wurde.

Auch das eindringliches Lied zur Demokratie vo Hanna Schäfer, das vor dem Schloss aufgeführt wurde, sorgte für einen besinnlichen Moment der Stille.

Breite Beteiligung und politischer Appell

Die Veranstaltenden zeigten sich zufrieden mit dem Verlauf der Demonstration. Viele Teilnehmende schlossen sich während des Marsches durch die Stadt spontan an. Damit sei ein klares Zeichen für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt in Celle gesetzt worden. Unter den Demonstrierenden befand sich auch der Direktkandidat zur Bundestagswahl Daniel Beer (Bündnis 90/Die Grünen), der sich ebenfalls unter die Menge mischte.

Mit Blick auf die bevorstehende Bundestagswahl riefen die Veranstaltenden dazu auf, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen und demokratische Parteien zu unterstützen. Die Demokratie, so die einhellige Meinung, lebe von aktiver Beteiligung und müsse gegen Angriffe von innen und außen verteidigt werden.

Redaktion
Celler Presse
Fotos: Celler-Presse.de

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