Rare Plätze beim London Marathon

Das Celler Läufer-Duo Gordon Eller und Martin Murch hat nach New York, Berlin und Chicago nun in London den vierten der sechs Abbott Major Marathons bestritten – und sich darüber gefreut, zwei der raren Startplätze ergattert zu haben.

Der TCS London Marathon zählt zu den begehrtesten Sportveranstaltungen der Welt: Für die rund 57.000 Plätze am Start bewarben sich mehr als eine Million Läuferinnen und Läufer. Zusätzlich erschwert wird eine Teilnahme durch die Vergabepolitik. In Großbritanniens Hauptstadt werden ungefähr 70 Prozent der Plätze an britische Teilnehmende vergeben und dementsprechend nur etwa 30 Prozent international besetzt.

So lässt es sich leicht erklären, warum am 27. April bei der 45. Auflage des Rennens nicht einmal 700 Läuferinnen und Läufer aus Deutschland die Start- und Ziellinie überquerten. Zu ihnen zählten die Celler Gordon Eller und Martin Murch, die allerdings ihre Teilnahme nicht dem äußerst unwahrscheinlichen Losglück überließen. „Wir arbeiten bei solchen Läufen mit der Sportreiseagentur Interair zusammen“, sagt Eller, „aber selbst die bekommen nur so begrenzt Startplätze, dass wir uns bei einer internen Verlosung noch mal die Daumen drücken mussten.“

Die Agentur vermarktet Packages mit garantiertem Startplatz und Unterbringung. So teilte sich das Celler Läufer-Duo ein Zimmer im Hotel „The Tower“ mit Aussicht auf die berühmte Tower Bridge. Eine Aussicht, die übrigens gleichzeitig eine Vorschau war, denn die berühmte, 1894 eröffnete Brücke über die Themse war am Sonntag Teil der Strecke. „Ein echter Höhepunkt“, schwärmt Martin Murch, „dieses bauliche Prunkstück nach 20 Kilometern Lauf mal ganz für sich allein zu haben.“

Ganz für sich allein? Das stimmt natürlich nicht wirklich, denn neben dem dicht beieinander rennenden Feld von Läuferinnen und Läufern macht sich auch das Publikum während der gesamten 42,2 Kilometer frenetisch bemerkbar. Der London Marathon gilt sogar als der lauteste der sechs Abbott Major Marathons, von denen Eller und Murch jetzt noch Boston und Tokio fehlen.

Die Starts dort sind schon in Planung, der Laufkalender der beiden aber auch für dieses Jahr noch prall gefüllt. Unter anderem stehen Marathons in Zermatt, Berlin und Amsterdam sowie Halbmarathons in Kopenhagen, Cardiff und Valencia drin. Schließlich gilt in der Laufszene die gute alte modifizierte Fußballweisheit: Nach dem Rennen ist vor dem Rennen!

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