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Aussteigerprogramme Rechtsextremismus: Praxis und Erfahrungsaustausch in Verden

  • Verden

VERDEN. Am 06. und 07.10.2021 trafen sich zum sechsten Mal Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von 15 Aussteigerprogrammen im Bereich Rechtsextremismus aus 11 Bundesländern zum Fachaustausch in Verden. Zugegen waren außerdem Vertreter eines bundesweiten Dachverbandes. Der deutschlandweit bedeutsame Praxis- und Erfahrungsaustausch fand unter Federführung des Landespräventionsrates im niedersächsischen Justizministerium statt.

Inhaltlich befasste sich die Veranstaltung vor allem mit den Auswirkungen der seit 2020 andauernden Corona-Pandemie. Sie hat die Arbeit der Aussteigerprogramme für Rechtsextremisten erheblich beeinflusst. Persönliche Treffen mit Klientinnen und Klienten, die aus der rechtsextremen Szene aussteigen wollen, konnten nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen stattfinden. Krisen konnten vor dem Hintergrund der Einschränkungen nicht immer unmittelbar bearbeitet und gelöst werden. Die Arbeit der Aussteigerprogramme wird in dieser Situation noch einmal wichtiger. Insbesondere ihrer stabilisierenden Wirkung kommt erhebliche Bedeutung zu. Das Risiko des Rückfalls in alte Verhaltensmuster und damit der Rückkehr in die rechtsextreme Szene ist in Krisenzeiten groß.

In der Pandemie haben zudem Verschwörungserzählungen einen starken Auftrieb erfahren. Sie scheinen sich auch in der Gesellschaft insgesamt zu verbreiten. Zudem ist festzustellen, dass Rechtsextremisten Verschwörungserzählungen mit ihren ideologischen Themen zusätzlich aufzuladen versuchen. Das kann Radikalisierungsprozesse verstärken. Verschwörungsnarrative rücken damit unter dem Brennglas der Pandemie stärker in den Fokus von Präventionsakteuren und Beratungsangeboten.

Die Fachtagung bot ein professionelles Praktiker- und Experten-Forum, um zu beraten, welche Lösungsansätze sich bewährt haben, sowie die richtigen Schlussfolgerungen für die Weiterentwicklung der Ausstiegsarbeit unter Pandemiebedingungen zu ziehen.

Hintergrund:

Die Prävention von Rechtextremismus ist im Landespräventionsrat Niedersachsen, der im Justizministerium angesiedelt ist, vielfältig verankert. Über das Landes-Demokratiezentrum wird das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ umgesetzt. In diesem Rahmen werden auch die „Beratung für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt“, die „Mobile Beratung Niedersachsen gegen Rechtsextremismus“ sowie die zivilgesellschaftliche Ausstiegsberatung und die Antidiskriminierungsberatung gefördert. Zudem ist die Koordinierungsstelle des Landesprogramms für Demokratie und Menschenrechte im Landespräventionsrat angesiedelt.

PR

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