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Vom Reden und Zuhören – Missionsfest in Hermannsburg vom 23. bis 25. Juni 2023

„Wir müssen reden…“ Meist ist es in einer Beziehung die Frau, die diesen Satz ausspricht, wenn ihr irgendetwas Wichtiges unter den Nägeln brennt oder es in der Beziehung nicht rund läuft. Sie erhofft sich von einem Gespräch Veränderungen für das reale Leben, weil Worte Wirkung haben. Worte können nicht nur das Denken verändern, sondern auch das Handeln. Das vermittelt auch die Bibel.

„Wir können nicht schweigen…“, heißt es in der Apostelgeschichte (4,20). Petrus und Johannes sehen sich gegenüber den Vorstehern des Volkes, den Ältesten und Schriftgelehrten unter Rechtfertigungsdruck. Sie haben einen Mann geheilt und sollen nun erklären, in wessen Namen und mit welcher Macht das geschehen ist. Obwohl sie wissen, dass der Name Jesus und die Verkündigung der Auferstehung den Adressaten ein Dorn im Auge ist, bekennen sie sich zu Jesus.

Auch für das Ev.-luth. Missionswerk in Niedersachsen (ELM) ist das Sprechen über Gott und Jesus ein Anliegen. „Wir müssen davon reden, was uns trägt und bewegt. Wir wollen von Gottes Wirken in unserem Leben, in unserer Welt sprechen“, sagt Thomas Wojciechowski, Leiter der Abteilung Globale Gemeinde im ELM und erläutert: „In der Schöpfung spricht Gott: ‚Es werde…‘. Sein Wort hat Wirkung. Später ruft er Israel aus der Gefangenschaft in die Freiheit. Jesus spricht Menschen ein Wort zu, das sie heilt, befreit, ermutigt. Eines haben dabei alle die Worte gemeinsam: Sie bewirken Freiheit des Menschen. Gottes Wort befreit die Menschen aus der Sklaverei, aus der Unterdrückung und aus Schuld. Gott führt in ein würdevolles Dasein, das von Hoffnung geprägt ist. Davon mussten die ersten Jünger Jesu erzählen. Bis heute ist es die primäre Aufgabe der Mission: das Wort Gottes zu verkündigen, mit Herzen Mund und Händen. Darum gilt auch für uns: ‚Wir können nicht schweigen…‘“.

Raum zum Reden über Gott bietet seit über 150 Jahren das Missionsfest. Anhand von Beispielen möchte das ELM mit Gästen aus seinen Partnerkirchen zeigen, wie gemeinsam Lebensumstände von Menschen so verändert werden, dass Würde und Gerechtigkeit möglich werden.

2023 beginnt das Fest am Freitag, 23. Juni, um 18 Uhr, auf dem Gelände der Fachhochschule für Interkulturelle Theologie, Missionsstraße 3. Ab 18 Uhr werden die nationalen und Internationalen Gäste begrüßt. Um 19 Uhr beginnt ein Konzert mit dem südafrikanischen Duo „Quadasi & Maqhinga“.
Am Samstag, 24. Juni, beginnt der zweite Festtag um 10 Uhr mit einem Gottesdienst in der Großen Kreuzkirche Hermannsburg. Es predigt Missionsdirektor Michael Thiel. Von 11:45 bis 12:50 Uhr gibt es ein inhaltliches Programm mit Gästen aus der weltweiten Kirche rund um das Thema des Festes „Wir können nicht schweigen…“.

„Aufeinander hören – miteinander reden“, darum geht es im Gespräch mit Bischof Nkosinathi Myaka aus der Ev.-luth. Kirche im Südlichen Afrika.
Unter der Überschrift „Rede mit mir, wenn du mich nicht verstehst“ berichten Süd-Nord-Freiwillige des ELM, die für ein Jahr in kirchlichen oder sozialen Einrichtungen in Deutschland arbeiten, von ihren Erfahrungen.
Cristina Scherer, ökumenische Austauschpastorin aus Brasilien lädt dazu ein, Gedankenanstöße wirken zu lassen zum Thema „Wir verstehen uns und sprechen verschiedene Sprachen.“

Ab 13 Uhr dürfen sich die Festbesucher auf ein leckeres Mittagessen freuen.

Am Sonntag, 25. Juni, findet um 10 Uhr ein Gottesdienst in der Ev.-luth. Peter-Paul-Kirche in Hermannsburg statt, zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Die Predigt hält Bischof Nkosinathi Myaka aus Südafrika.
Zu allen Veranstaltungen des Missionsfestes ist der Eintritt frei. Spenden unterstützten Projekte in den Partnerkirchen des ELM.

Bewegend und begeisternd: Musik aus Südafrika

Konzert mit „Qadasi und Maqhinga“ am Freitag auf dem Campus der FIT Hermannsburg

David „Qadasi“ Jenkins und Maqhinga Radebe aus Südafrika leben seit Jahren ihre Folkmusik, den Sound der traditionellen Maskandi-Musik. Sie verstehen sich als Botschafter dieser Musik, die ihre Wurzeln in der Kultur der Zulus hat. Längst haben sie durch die Verbindung dieser Tradition mit westlicher Folkmusik ihre ganz eigene musikalische Interpretation entwickelt und damit eine breite Fangemeinde in Großbritannien, Europa, Asien und Südafrika gefunden. Auch in Hermannsburg waren sie schon einmal zu Gast beim Missionsfest.

Ihre Botschaft: Musik kennt keine Hautfarbe. David Jenkins (Qadasi) entdeckte als Zehnjähriger seine Leidenschaft für die Sprache und die Musik der Zulus. Der Autodidakt an der Gitarre setzte gegen Widerstände durch, in der Schule die Sprache der Zulus zu lernen statt Afrikaans. 2010 begegnete David Jenkins Maqhinga Radebe, der als Maskandi-Gitarrist schon seit den 1980-er Jahren einen herausragenden Ruf hatte und Davids Mentor wurde. Über die beiden Künstler ist unter anderem zu lesen: „Ihre Musik vereint, versöhnt, begeistert, überwindet Grenzen, bewegt.“ Wer die beiden erleben möchte, kann dies bei freiem Eintritt zum Auftakt des Hermannsburger Missionsfests am Freitag, 23. Juni, ab 19:00 Uhr unter freiem Himmel auf dem Campus der Fachhochschule für Interkulturelle Theologie (FIT) tun.

PR
Fotos: J. Lüdemann & Qadasi Maqingha

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