Das Hachefest in der Gemeinde Nienhagen, ein traditionsreiches dreitägiges Fest, feierte heute sein großes Highlight – den Hacheumzug. In einem farbenfrohen Spektakel zog der Umzug vom Jahnring aus durch den gesamten Ort, um immer mehr Feierlustige einzusammeln und sie auf eine mitreißende Reise durch das Dorf mitzunehmen.
Der Hacheumzug war ein wahrer Augenschmaus und eine Ohrenweide zugleich. Mehrere Musikgruppen und Spielmannszüge sorgten für den passenden Rhythmus, begleitet von Schulen, Vereinen, Institutionen und vor allem den bunten und lauten Festwagen. Die Straßen verwandelten sich in eine wahre Partymeile, während die Menschen am Straßenrand das wilde Treiben bewunderten. Von den Festwagen aus wurden Süßigkeiten in die Menge geworfen, was vor allem die kleinen Zuschauer jubeln ließ.
Zu Beginn bildeten insgesamt 1.500 Personen den Festumzug, und sie sammelten im Laufe des Umzugs noch viele weitere Festbegeisterte ein. Schließlich kehrten sie auf dem Festgelände ein, um dort die Feierlichkeiten fortzusetzen.
Die Highlights des Tages war zweifellos die „Fahrende Badewanne“, der „Letzten Fußgänger“ sowie der größte Party-Anhänger der „Hachezechgemeinschaft“. Doch inmitten dieser festlichen Pracht gab es noch einen anderen Höhepunkt: die Menschen selbst. Sie waren in bester Laune und wunderbar verkleidet. Ob Karneval, Aliens, Harry Potter, Pfadfinder oder Steinzeitmenschen – die Kreativität kannte keine Grenzen.
Das Hachefest hat tiefe historische Wurzeln. Die Gemeinde Nienhagen wurde vor über 775 Jahren gegründet und verdankt ihre Existenz der großzügigen Herzogin Agnes. Sie gewährte Siedlern das „Hagenrecht“, was eine Gerichtszuständigkeit für alle „ins Hach gehörigen“ Leute bedeutete. Einmal im Jahr trafen sie sich, um auf dem Hachmeisterhof zu beraten und die Rechtsangelegenheiten des vergangenen Jahres zu klären. Nach den Verhandlungen folgte eine Feier, finanziert durch das „Mahlzeitgeld“ und den Hachezins.
Obwohl die Hagengerichte im Jahr 1748 aufgehoben wurden, hielten die Hägerleute an ihrem Brauch fest, am Montag nach Michaelis im Hachmeisterhaus ein gemeinsames Festmahl, das Hachefest, zu veranstalten.
Das Hachefest Nienhagen wird jedes Jahr in Zusammenarbeit mit örtlichen Vereinen, Verbänden, Kirchengemeinden und der Schule ausgerichtet. Diese Veranstaltung erweckt die alte Tradition zum Leben und zeigt sich besonders in den beeindruckenden Hachetänzen.
Das Hachefest in Nienhagen bleibt somit nicht nur ein Fest, sondern ein lebendiges Stück Geschichte, das die Gemeinschaft zusammenführt und die jahrhundertealte Tradition ehrt.
Redaktion
Celler Presse
Fotos: Celler-Presse.de
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