Auftakt nach Maß: Vergängliche Sandbilder und Melodien, die ins Ohr gingen

NIENHAGEN.  Wenn Ricardo Marinello die Bühne betritt und singt, erreicht er die Herzen der Zuhörer von der ersten Minute an. Für Musikkenner ist jedes seiner Konzerte ein Hörgenuss und ein Belcanto-Erlebnis, das man so schnell nicht vergisst. Und genauso war es auch beim Konzert von Nienhagen-Kultur.

Bei Ricardo Marinello kommt alles zusammen was einen großen Sänger ausmacht: Das Gottesgeschenk einer bemerkenswert schönen Stimme, Charisma, Charme, Hingabe, Leidenschaft, Fleiß, musikalische Intelligenz, ein nie endender Wissensdrang und der Wunsch, immer tiefer in die Musik einzutauchen, diese zu verstehen und zu vermitteln.

Von Kindheit an zieht es Ricardo zur Musik und zum Gesang. Im November 2007, er ist gerade mal 18 Jahre alt, lernt ihn ein Millionenpublikum kennen: Mit „Time to Say Goodbye“ gewinnt Ricardo Marinello mit über 40 Prozent aller Stimmen den Titel der RTL-Show „Das Supertalent“ und steht somit auf einen Schlag im Rampenlicht der Medienöffentlichkeit.

Mit viel Willen, Disziplin und innerer Gelassenheit entscheidet sich der neu entdeckte Star trotz allen verlockenden Angeboten dazu, den fundierten, klassischen Weg zu gehen. Ricardo Marinello studiert anfangs in der Musikschule in Krefeld bis er dann im Jahr 2008 seine klassische Gesangsausbildung an der renommierten Robert-Schumann Musikhochschule in Düsseldorf fortsetzt.

Der Auftritt in Nienhagen, der vom Publikum am Ende mit stehenden Ovationen belohnt wurde, ergänzte Pianisten Mikhail Berlin ebenso wie die Sandmalerin Iryna Chaplin. Unter den Händen der Künstlerin wurde feiner Sand zu fantastischen flüchtigen Geschichten und Traumbildern entstanden, deren Schönheit allerdings nur im Gedächtnis bewahrt werden kann. Oder wie es Organisator Alexander Hass am Ende vorschlug: „Nehmen Sie sich einen Beutel Sand mit und bauen Sie die Kunstwerke einfach nach“. Einfach allerdings sollte dies sicher nicht sein.

Redaktion
Celler Presse