Zum Inhalt springen
Anzeige
Anzeige

Jeder verfügbare Energieträger ist willkommen! – IHKLW-Vollversammlung fordert Reduzierung der Importabhängigkeit

Angesichts hoher Energiepreise und unsicherer Versorgungslage fordert die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg (IHKLW) die Politik zum sofortigen Handeln auf. „Wir brauchen mehr Tempo beim Ausbau erneuerbarer Energien und müssen zur Überwindung der Versorgungskrise auf jeden verfügbaren Energieträger setzen. Konkret fordern wir, den Einsatz von Kernkraft und Kohle zu verlängern und heimische Ressourcen wie Erdgas und Geothermie stärker zu nutzen“, sagt IHKLW-Präsident Andreas Kirschenmann.

Das Parlament der regionalen Wirtschaft beschloss das Positionspapier „Energieversorgung sichern, Importabhängigkeit reduzieren, Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigen“ bei einer Sitzung in Celle. Darin wird gefordert, jetzt die Weichen zu stellen, um die Energieversorgung in Deutschland zu sichern. Um die Unabhängigkeit Deutschlands von russischem Gas und Erdöl schnell herzustellen, sollte der Grundsatz der Bundesnetzagentur kurzfristig lauten: so viele Kraftwerke wie technisch möglich und wirtschaftlich sinnvoll am Netz halten. „Wir haben jetzt keine Zeit für Grundsatzdebatten und langatmige Glaubensbekenntnisse zu dieser oder jener Energiepolitik. Es gilt, so viele Kilowattstunden wie möglich aus eigenen Ressourcen zu mobilisieren“, so Kirschenmann.

Der IHKLW-Präsident macht zugleich deutlich, dass die regionale Wirtschaft keine Abkehr vom Ausstieg aus Kernenergie und Kohle fordert, sondern eine vorübergehende Weiternutzung. Zur Steigerung der Energieeffizienz müssten die überregionalen Stromnetze ausgebaut und modernisiert sowie smarte lokale Versorgungsnetze errichtet werden. Um diese Chance nutzen zu können, brauche die Wirtschaft investitionsfreundlichere Rahmenbedingungen, so Kirschenmann. „Manche ehemals sinnvolle und gut gemeinte Vorschrift wirkt angesichts der aktuellen energiepolitischen Herausforderungen – Versorgungssicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz – aus der Zeit gefallen und benötigt dringend ein Update.“

Die IHKLW hat in der Resolution Anregungen für Politik und Verwaltung gebündelt, um bürokratische Bremsen zu lösen. Ein Beispiel für solche Bremsen seien Denkmalschutzvorschriften, die es verhindern, Solaranlagen auf Dächern zu installieren. Und um die Abhängigkeit von Importen zu reduzieren, sei es nötig, verstärkt heimische Energieträger zu nutzen. „Die regionale Wirtschaft verzeichnet im Bereich Bohr- und Fördertechnik eine exzellente Kompetenz, die zur Nutzung heimischer Energiequellen wie Schiefergas und Geothermie eingesetzt werden kann“, betont Kirschenmann.

In den Maßnahmenkatalog zur Sicherung der Energieversorgung gehört laut Resolution auch der Ausbau der Cybersicherheit: Zur Abwehr von Hackerattacken sollte verstärkt in Schutzmaßnahmen investiert werden, denn seit Kriegsbeginn warnten deutsche Sicherheitsbehörden vor einer zunehmenden Gefahr durch Cyberangriffe auch auf systemrelevante Infrastruktur der Energieversorgung. Gerade kleine und mittlere Unternehmen sollten bei der weiteren Digitalisierung und den dabei erforderlichen Schutzmaßnahmen durch leicht zugängliche Beratungsmöglichkeiten und Fördermaßnahmen verstärkt unterstützt werden.

„Angesichts des andauernden Kriegs in der Ukraine hat die regionale Wirtschaft durch unterbrochene Lieferketten einen verschärften Material- und Rohstoffmangel sowie gewaltige Kostensteigerungen für Energie zu schultern“, erläutert Kirschenmann den Handlungsbedarf. Nur noch jeder achte Betrieb rechne laut der aktuellen IHKLW-Konjunkturumfrage mit besseren Geschäften in den kommenden zwölf Monaten. „Bereits vor der Krise haben Mittelständler aufgrund staatlicher Zusatzlasten die höchsten Preise für Energie in Europa gezahlt. Aktuell spitzt sich die Lage zu und auf dem Spiel stehen nicht weniger als die Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsraums und tausende Arbeitsplätze. Um das zu verhindern, braucht es jetzt beherzte Entscheidungen.“

PR

Hinweis zu der Meldung
Diese Seite zeigt gesponsorten Marketing-Inhalt, Quell- und Informationslinks sowie extern eingespielte Banner und Flash-Anzeigen.



Anzeige