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Ausbildungs- und Übungszentrum Luftbeweglichkeit: „Herzblut für die Ausbildung – von Januar bis Dezember 2022“

  • Celle

2022 begann bedeckt, kalt und diesig – auch für Soldaten, die an Dienst bei allen Witterungen gewöhnt sind, nicht grade ein gemütlicher Start ins „alte neue Jahr“. Wenn die Kälte langsam vom Boden hochkroch oder Sturmlagen wie Tief „Ylenia“ nasskalte Schauer brachten, war in Celle oftmals Zähne zusammenbeißen angesagt. Aber der ebenso nasskalte wie schnelle Start ins vergangene Jahr hat sich ausgezahlt: von 30 geplanten Übungsdurchgängen im Ausbildungs- und Übungszentrum Luftbeweglichkeit konnten im Laufe des Jahres 25 tatsächlich stattfinden.

Bei ca. zwei Wochen pro Durchgang macht das 50 Wochen, in denen ein ganz konkreter Nutzen für Übungstruppe vor Ort generiert wurde. Für das Ausbildungs- und Übungszentrum Luftbeweglichkeit bedeutet das Vollauslastung – aber noch lange nicht das Ende der Fahnenstange. Ob in der eher leisen simulationsgestützten Ausbildung, im Hörsaal, an Geländesandkästen oder Bruchzellen von Hubschraubern – die Übungslandschaft kann sich mittlerweile sehen lassen. Neben verschiedenen Hubschraubern, insbesondere Transporthubschraubern vom Typ NH 90 und CH 53, war 2022 auch das neue Transportflugzeug A400M ein immer wieder gern begrüßter Gast in Celle – und in der Summe konnte die Flugbetriebsstaffel sich im Oktober über die 1.000 Annahme von Gastmaschinen freuen.

„Das ist 1.000-mal gezeigte Professionalität auf dem Flugfeld, ein besonderes Merkmal, das so längst nicht an allen Heeresflugplätzen abgebildet ist“, lobt Kommandeur Oberst Jörn Rohmann seine Soldaten im Jahresabschlussappell. „Dieser Flugplatz wird ist eine wichtige Ressource und wird auf täglicher Basis hochprofessionell betrieben. Auch die Fähigkeit zur erfolgreichen Zusammenarbeit mit den zivilen Blaulichtorganisationen wurde in intensiven Übungen eindrucksvoll unter Beweis gestellt.“

Neben den regelmäßigen internen Flugunfallalarmübungen fand unter anderem eine gemeinsame Übung verschiedener Feuerwehren, unter anderem aus dem Kreis Oder-Spree, statt. Beim „Schnellen Samariter“ im November wurde zudem ein Flugzeugabsturz eingespielt, bei dem neben der Flugplatzfeuerwehr auch haupt- und ehrenamtliche Rettungskräfte aus der Umgebung mit dem Szenario eines Massenanfalls von Verletzten konfrontiert wurden.

Meilensteine 2022

2022 war in Celle ein besonderes Jahr mit etlichen Meilensteinen: so übten Fallschirmjäger in der Übung „Blauer Greif“ im Ausbildungs- und Übungszentrum Luftbeweglichkeit logistische Prozesse und Verladeverfahren mit zwei Transportflugzeugen A400M. Das Szenar: Fahrzeuge und militärisches Gerät mussten in einer sogenannten Non-Combatant Evacuation Operation (NEO) von einem Flughafen in einem fiktiven Einsatzland verladen und am Zielflughafen eines Heimatlandes wieder entladen werden.

Im Sommer ging es dann mit einer Übung auf Verbandsebene, dem „Stürmenden Greif“, weiter: diesmal ging es um die Planung und Durchführung von Luftlandeoperationen. Mit bis zu 700 Soldatinnen und Soldaten in mehreren Kompanien spielten die Fallschirmjäger diese komplexe Einsatzform durch. „Wir haben hier erstmalig in der Bundeswehr einen taktischen Fallschirmsprungeinsatz mit 2 A400M, welche nahezu simultan absetzen. Aus Celle kam neben der infrastrukturellen Unterstützung dabei auch Leitungspersonal für die Gefechtsübung“, erklärt Oberst Rohmann.

Auch wenn durch den Hauptnutzer, die Division Schnelle Kräfte, in Celle vergleichsweise häufig Fallschirmjäger zu Gast sind, sind sie doch nicht die einzige Übungstruppe. Erstmalig übten in diesem Jahr auch Soldatinnen und Soldaten der Marineinfanterie. Sie waren eigens für zwei Wochen aus der Küsteneinsatzkompanie des Seebataillons angereist – und gewiss wird es nicht bei diesem ersten Besuch bleiben.

Neben den regelmäßigen Übungsdurchgängen finden aber auch immer wieder größere und große Einzelvorhaben statt, die vom Ausbildungs- und Übungszentrum Luftbeweglichkeit unterstützt werden. So zum Beispiel das Übungsvorhaben Cerberus 2022  – das größte Vorhaben des britischen Heeres und nach über zehn Jahren deren größtes Vorhaben auf europäischem Festland – fand im Rahmen der Verlegung unter anderem im Ausbildungs- und Übungszentrum Luftbeweglichkeit in Celle statt und stellt hier die erste gemeinsame Übung mit britischen Streitkräften dar. Insgesamt bildet Celle im einem breiten Ausbildungs- und Übungsportfolio das gesamte Spektrum luftbeweglicher Operationen ab.

Truppe macht’s möglich!

Als „Ausbildungsdrehscheibe“ wird das Ausbildungs- und Übungszentrum Luftbeweglichkeit auch knapp sieben Jahre nach seiner Indienststellung nach wie vor gut angenommen. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der sich verschlechternden sicherheitspolitischen Situation in Europa und im Zuge der bundeswehrweiten stärkeren Hinwendung zur Landes- und Bündnisverteidigung wird im kommenden Jahr absehbar noch mal „eine Schippe draufgepackt“.

„Für 2023 planen wir aktuell mit 40 Übungsdurchgängen hier in Celle“m kündigt Oberst Rohmann an. „Der Bedarf der Truppe ist hoch und wird aller Voraussicht nach noch steigen. Die Reputation unseres vergleichsweise jungen Ausbildungs- und Übungszentrums Luftbeweglichkeit nicht nur landes- sondern bündnisweit eine gute!“ bilanziert er zufrieden.

Dass die Geschichte des Zentrums so erfolgreich ist, schreibt er nicht zuletzt seinen unterstellten Soldaten zu. „Der Wille, das Wissen und die praktischen Fertigkeiten, die hier zusammenkommen, sind außergewöhnlich! Große Teile unserer Ausbildungs- und Übungslandschaft wären sonst kaum realisierbar. Das macht die Soldaten und Soldatinnen hier zu einer personellen Hochwertressource, der dieser Standort nicht zuletzt auch seinen Erfolg verdankt.“

Ausblick 2023

Im kommenden Sommer geht das Ausbildungs- und Übungszentrum ins achte Jahr seines Bestehens. Für die nunmehr nicht mehr ganz so junge Ausbildungseinrichtung zeichnen sich für 2023 bereits etliche Vorhaben ab: neben 40 geplanten Übungsdurchgängen wird im Rahmen des Framework Nation Concept in Celle das Cluster „Air Manoeuvre Training“ abgebildet und ausländischen Beobachtern zur multinationalen Zusammenarbeit offenstehen. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Landes- und Bündnisverteidigung wird auch die Aus- und Weiterbildung des eigenen Personals weiter wichtig bleiben. Und auch wenn das Zentrum personell nicht signifikant aufwachsen wird, werden die Vorhaben doch tendenziell eher mehr als weniger werden. Eine gute Nachricht ist da, dass Celle auch für das kommende Jahr stolz auf eine starke Reserve sein kann und die Ausbildung von der Einbindung und dem Engagement zahlreicher hervorragend qualifizierter Reservedienstleistender weiter profitieren wird.

„Es war ein forderndes, mit Blick auf die Erfüllung des Kernausftrages „Ausbildung und Übung Luftbeweglicher Kräfte“ gleichwohl überaus erfolgreiches Jahr 2022“, fasst Oberst Rohmann abschließend zusammen. „Die sicherheitspolitische Situation in Europa hat sich verschlechtert. Der daraus resultierende Bedarf an kriegstüchtigen Streitkräften ist größer denn je. Dies ist vor allem in der Ausbildung zu berücksichtigen. Auszubilden, was andere nicht oder nur unzureichend ausbilden können, ist unverändert unser Panier. Die Qualität unserer Ausbildung und Anwendung unserer vier Methodenfelder sind unser Markenzeichen und wirken sich entlastend für die Truppe und stärkend auf deren Einsatzbereitschaft aus. Dies werden wir im Jahr 2023 fortführen.“

Andrea Neuer

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