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Woyzeck – Schlosstheater und Kirchenkreis laden zum Theatergespräch

  • Celle

Aus Eifersucht ersticht Johann Christian Woyzeck am 3. Juni 1821 seine Geliebte und wird später dafür hingerichtet. Gerichtsakten und Zeitungsartikel dienten dem Autor Georg Büchner als Inspiration, als er 1836 begann, sein Theaterstück „Woyzeck“ zu schreiben. Nur ein Jahr später starb Büchner mit nur 23 Jahren. „Woyzeck“ blieb unvollendet. Das Stück war zu seiner Zeit revolutionär in der Auswahl seiner Hauptfiguren, die zum ersten Mal nicht einer bürgerlichen Gesellschaftsschicht entsprangen und beeinflusste damit die deutsche Dramenliteratur bis heute.

Seit dem 10. November zeigt auch das Schlosstheater Celle seine Interpretation des „sozial Deklassierten“, der „in seiner Überforderung zur Gefahr wird“, wie es im Pressetext heißt. Jan Arne Looss spielt den Soldaten Franz Woyzeck, der sich mit Nebenjobs etwas Geld dazuverdient, um seine Geliebte Marie und ihr gemeinsames Kind durchzubringen. Woyzeck, zu medizinischen Experimenten missbraucht, von seinem Hauptmann verhöhnt und von den Kameraden verprügelt, glaubt irgendwann Stimmen zu hören, die ihm befehlen, seine Geliebte umzubringen. Eine Wahnvorstellung, die er schließlich in die Tat umsetzt.

An Aktualität hat „Woyzeck“ auch leider deshalb nichts verloren, weil es im Kern der Handlung um Gewalt gegen Frauen geht. Seit den Zeiten Georg Büchner hat sich in dieser Hinsicht leider nur wenig geändert. Laut Auswertungen des Bundeskriminalamtes wird in Deutschland im Schnitt alle drei Tage eine Frau durch ihren Partner oder Ex-Partner getötet. Um das Thema Gewalt gegen Frauen soll es auch im Theatergespräch am kommenden Sonntag, den 26. November, gehen.  Andrea Burgk-Lempart, Superintendentin des Ev.-luth. Kirchenkreises Celle, lädt nach der Aufführung (Regie: Milena Mönch) des Stücks um 17.00 Uhr zum Gespräch in der Reihe „Kirche trifft“ ein. Zu Gast ist neben Aila Ben Franken, die in der Celler Inszenierung Marie verkörpert und Jan Arne Looss auch die Dramaturgin Barbara Brandhuber.  Marlies Gierveld-Törkel, die sich als Mitarbeiterin im „Haus der Familie“ seit vielen Jahren um weibliche Opfer häuslicher Gewalt kümmert, wird die Runde vervollständigen. Der Eintritt zum Theatergespräch ist wie immer kostenlos.

Alex Raack
Foto: Celler Presse

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