Zum Inhalt springen
Anzeige
Anzeige

VW-Käfer: Er lief und lief – und die Luft konnte nicht einfrieren

CELLE. Nicht nur Käferfans ging das Herz auf. Ein Stück deutscher Geschichte wurde am Sonntag auf dem Celler Schützenplatz wieder ins Gedächtnis gerufen. Ca. 410 Fahrzeuge wurden präsentiert, die alle die Marke Volkswagen ausmachten: Jeeps, Bullis, Karmann-Ghias und natürlich die legendären Käfer in allen Varianten. So manch ein Käfer hat in Italien seine Bewährungsprobe bestanden.

Der Käferclub Celle hatte zum 19. Celler Käfertreffen eingeladen mit dem Untertitel „Das Treffen für alle luftgekühlten Volkswagen“. Es war ja seinerzeit – neben „Kraftei“ – ein gängiger Werbeslogan, dass Luft nicht einfrieren könne. Ein nicht von der Hand zu weisender Vorteil gegenüber wassergekühlten Motoren.

In einer Sonderausstellung wurde der VW 1302 gezeigt. Zwölf Fahrzeuge waren dafür angemeldet, letztlich waren es dann doch einige mehr. Dieser Käfertyp wurde von 1970 bis 1972 gebaut und hatte als erster eine Federbeinvorderachse, so dass Platz im „Kofferraum“ gewonnen wurde und auch Fahrsicherheit. Stefan Klein aus Wiesbaden war mit einem solchen Fahrzeug angereist und hatte damit die weiteste Anreise nach Celle mit 406 Kilometern.

Einen Sonderpreis handelte sich mit tragischem Hintergrund Harald Schlüter (49) aus Hude ein: Er präsentierte seinen „Unfallkäfer“. Nachdem er seit 1992 fast jedes Jahr zu dem Treffen nach Celle kam, wollte er auch 2010 nicht fehlen. Im September 2009 passierte es auf einer Landstraße in der Nähe von Dortmund auf der Fahrt zu einem Klassentreffen; dort kam er nie an. Ein anderes Fahrzeug nahm ihm die Vorfahrt und zerquetschte die Frontpartie seines Schmuckstücks. Mit viel Glück kam er selbst mit schweren Verletzungen davon. Nun hatte er das Unfallfahrzeug „Huckepack“ nach Celle transportiert, um einerseits als warnendes Beispiel zu fungieren, aber auch um ganz einfach das Treffen zu bereichern. Da stand nun Harald Schlüter an Gehhilfen und versprühte Zuversicht: „Den Wagen repariere ich wieder.“ Der Betrachter will es kaum glauben. Was draus wird, bleibt zu beobachten.

Für die Bastler war bei der Schau der Teilemarkt von großem Interesse. Was ein richtiger Oldtimerfan ist, der muss ja unentwegt an seinem Fahrzeug schrauben, und Ersatzteile sind nicht immer fabrikneu im Dauerangebot. So muss halt auf Angebote aus Kannibalisierungsaktionen zurückgegriffen werden. Und auch die Kinder kamen bei dem Familienausflug nicht zu kurz. Neben einer Hüpfburg gab es ein vielseitiges Kinderprogramm. Die Kinder hatten einen Riesenspaß im Bemalen eines VW-Käfers mit abwaschbaren Farben. Das Ergebnis war ein buntes Vehikel, das für manchen Vorgarten eine Zier gewesen wäre. Außerdem war für das leibliche Wohl gesorgt, so dass der Besuch durchaus zum Tagesprogramm werden konnte.

Von einer neutralen Jury wurden Preise vergeben. Danach wurde neben der weitesten Anreise und dem Sonderpreis auch der größte teilnehmende Club bedacht: Das war die Karmann-Ghia IG Südheide mit 20 Fahrzeugen. Den schönsten „Nichtkäfer“ hatte Reinhard Wollenberg aus Senden (zweifarbiger VW-Bus T2), auf Platz zwei kam in dieser Kategorie der orange Karmann-Ghia von Harry Gebhardt aus Gittelde. Als schönster Käfer wurde das zweifarbige Käfer Cabrio (rot/schwarz) von Egon Herrmann aus Garbsen ermittelt. Hier kam Ulrich Bause aus Hamburg mit seinem cremefarbigen Brezelkäfer auf Platz zwei. Auf Platz drei kam ebenfalls ein Brezelkäfer von Thomas Florian aus Neustadt. Nach Harald Schlüter mit seinem „beklemmenden“ Unfallfahrzeug wurde Jürgen Grendel aus Kayhude der zweite Sonderpreis zuteil. Er war mit einem Dannenbauer und Stauss Cabrio vorgefahren, einer seltenen Sonderkarosserie auf VW Käferbasis.

Der Celler Käferclub kann auf eine gelungene Veranstaltung mit großem Publikumsinteresse zurückblicken. Es wird bestimmt ein 20. Treffen geben.

Redaktion
Celler Presse

Hinweis zu der Meldung
Diese Seite zeigt gesponsorten Marketing-Inhalt, Quell- und Informationslinks sowie extern eingespielte Banner und Flash-Anzeigen.



Anzeige