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Der Landrat besucht die Axel-Bruns-Schule

CELLE. Landrat Klaus Wiswe besuchte gestern zusammen mit dem Ersten Kreisrat Matthias Krüger die Axel-Bruns-Schule (BBS II). Gemeinsam besichtigten sie die großen Investitionen der letzten 3-4 Jahre. Schulleiter Klaus Losert und ein Lehrerteam führten durch die neu gestaltete Verwaltungsetage und zwei Fachabteilungen. 

Gestern empfing der Schulleiter der Axel-Bruns-Berufsschule, Klaus Losert, Landrat Klaus Wiswe und Ersten Kreisrat Matthias Krüger. Zusammen wurde über die letzten große Investitionen gesprochen, Neuerungen aufgezeigt und Probleme angesprochen. Losert zur Seite stand der stellvertretende Schulleiter Heinrich von Fintel, die Abteilungsleiterin Farbtechnik und Raumgestaltung sowie Zuständige für das Gebäudemanagement Elke Detlefs-Gumbrich und der Abteilungsleiter Metallbau Bernhard Frettlöh. 

Der Schulleiter bedankte sich für die gute Unterstützung des Landkreises und die stetigen Erneuerungen der dort benötigten Maschinen und Materialien, die die Grundlage für eine gute und zukunftsorientierte Ausbildung schaffen. Momentan befindet sich die Berufsschule auf dem Weg zu einem regionalen Kompetentzentrum. Dies bedeute jedoch, dass sich das „Zentrum“ eigenständig mit einem Etat von ca. 5 Mio. Euro finanzieren muss. Dazu fehle noch die interne Struktur um neben der Verwaltungsebene auch noch weitere Fachstellen zu besetzen. Der Verwaltungsfachangestellte des Landkreises, Lutz Meine, unterstützt die Berufschule schon jetzt mit Rat und Tat. Er betreut auch das berufsschulübergreifende Onlineportal der www.bbscelle.de. Schülerinnen und Schüler aus den Allgemeinbildenden Schulen sowie der Berufsschulen können sich über die verschiedenen Schwerpunkte, Fachrichtungen und vieles andere informieren. Die Informationen werden auf dieser Seite zentral gebündelt und ersetzen die per Post zugestellten Informations-Flyer und die Anmeldeformulare. Seit zwei Jahren ist die Seite nun online und wird mit insgesamt 65.800 Seitenaufrufen von den Nutzern gut angenommen. Um jedoch auch die weiteren neuen Aufgaben optimal abdecken zu können, bittet die Berufsschule um weitere personelle Hilfe durch den Landkreis. 

Die BBS II hat aus der Vergangenheit noch immer den schlechten Ruf des sozialen Brennpunkts. Diesen Status kennt auch Landrat Klaus Wiswe aus seiner Arbeit im Landkreis Celle Anfang der 90er Jahre. Dank eines ausgeklügelten und nahezu einzigartigen „Sozialen Netzwerks“ der Schule wird jedoch rechtzeitig auf die Probleme der Schüler eingegangen. Eine Sozialarbeiterin, ein Schulpastor und über 10 sehr engagierte Lehrkräfte kümmern sich um sozialschwache Schüler. Dank dieses Engagements werden Probleme frühzeitig erkannt und können gelöst werden, teilte der stellv. Schulleiter und Ansprechpartner für soziale Angelegenheiten Heinrich von Fintel mit. Sollte ein Schüler auffällig werden, tritt mittlerweile ein Automatismus in Kraft. Über 40 entwickelte Einzelmöglichkeiten stehen dem Team dann zur Verführung. Dabei begrenzt sich die Arbeit der Lehrkräfte nicht nur auf die Schule, sie pflegen einen engen Kontakt zu den Eltern und dem sozialen Umfeld in der Region. Sollte es dann doch einmal etwas rauer zugehen, dann greift die Schule auf die engen Kontakte mit der Polizei Celle und der Jugendstaatsanwaltschaft zurück. Interne Strafmaßnahmen werden schnell und individuell auf die Person abgestimmt und wurden bis jetzt auch immer von den Betroffenen angenommen. Durch dieses Netzwerk schaffen die Lehrkräfte Vertrauen bei den Schülern und lassen keinen im Stich. Diese wichtige Einrichtung soll im Sommer 2011 nun endlich vier Wände bekommen. Die alte Hausmeisterwohnung dient dem neuen internen sozialen Zentrum dann als Herberge. Die BBS II erreicht durch diese Arbeit „mustergültige“ Werte. Bei über 2400 Schülern gab es im letzten Jahr nur 9 meldepflichtige Fälle. Zum Vergleich: So viele Fälle hat ungefähr ein Gymnasium, das nur ein Drittel so groß ist! 

Die durchschnittlichen Investitionskosten von ca. 150.000 Euro im Jahr wurden in den letzten drei bis vier Jahren geringfügig überschritten. Die Verwaltungsetage präsentierte sich seit Jahrzehnten in einem Charme der 70er. Der Schule würde bei ihrer Größe mittlerweile ein kompletter Neubau zustehen, doch man habe sich „nur“ für eine Modernisierung entschieden. Neben der Entsorgung astbesthaltiger Baustoffe, sollte mehr Licht in die Räume kommen. Zudem benötigte die Verwaltung unbedingt mehr Bildschirmarbeitsplatze, da sich der Arbeitsablauf über die Jahre massiv geändert hat. Der Modernisierung zum Opfer gefallen ist allerdings die Lehrerbibliothek und der Schülerarbeitsraum, wie uns Elke Detlefs-Gumbrich, Abteilungsleiterin Farbtechnik und Raumgestaltung sowie Zuständige für das Gebäudemanagement, mitteilte. Insgesamt wurde in der Verwaltungsetage und dem Aufgang ca. 400.000 Euro für die Neugestaltung und die Technik ausgegeben. 

Im Bereich Holztechnik stellte die Lehrkraft für Bautechnik, Ralf Hansen, die Neuanschaffungen vor. Der Computerraum erinnert im ersten Stockwerk wenig an handwerkliche Arbeit. Doch dieser hochmoderne Arbeitsraum wurde zusammen mit Partnern aus der Wirtschaft aufgebaut. Diese kümmerten sich u. a. um die Installation der Fachsoftware. An diesen Computern planen die Schüler ihre Projekte. Genaue Zeichnungen mit der Zuweisung des Werkzeugs dienen hierbei als Grundlage für die weiteren Arbeitsschritte in der Produktion im Erdgeschoss. Eine hochmoderne WEEKE Venture 3M CAD-CAM Maschine wartet dort auf die Schüler. Am Steuerstand werden die zuvor geplanten Daten aufgerufen und das Werkstück in die Maschine eingelegt. Dann passiert alles wie von Zauberhand, die Maschine wählt aus einer Art Trommelrevolver das zugewiesene Werkzeug, fährt mit dem Kopf über das starr am Untergrund fixierte Werkstück. Das rotierende Werkzeug fräst und schneidet das Werkstück millimetergenau zu. Diese Programmierung der Arbeitsaufträge dient als Brücke zur industriellen Fertigung. Mit der Investitionssumme von ca. 250.000 Euro für die Maschine und die Computer sind die Schüler auf Augenhöhe mit der Wirtschaft und manchem Unternehmen sogar voraus. Soweit voraus, dass selbst Unternehmen aus der Region ihre Mitarbeiter in der Berufsschule fortbilden lassen. 

In der Metallverarbeitung wurde kräftig „ausgemistet“. Viele alte Drehmaschinen sind den neuen acht Pinacho S-90/200 Maschinen zum Opfer gefallen. Investiert wurden hier ca. 120.000 Euro. Doch so kehrt auch in diesem Fachbereich bessere und genauere Technik ein, erklärte Bernhard Frettlöh, Abteilungsleiter Metallbau. Fachpraxislehrkraft Andreas Breetz erläuterte dem Landrat genau die Funktionsweise und Vorteile dieser neuen Maschinen, während an allen Maschinen von Schülern fleißig gearbeitet wurde. Eine Klasse der Berufsfachstufe Metalltechnik übte an Werkstücken den Umgang mit der neuen Technik. Die verbleibenden älteren Maschinen haben jedoch noch nicht ausgedient. Grundlegendes Technikverständnis und Arbeitsweisen können die Schüler dort ebenfalls vermittelt bekommen. 

Als Highlight präsentierte Frettlöh dem Landrat und Ersten Kreisrat den Audi Q7. Ein neuwertiges Fahrzeug der Luxusklasse steht den Schülern hier zur Verfügung. Drei Jahre lang habe man auf der Warteliste bei Audi gestanden, vor einem halben Jahr war es dann endlich soweit. Audi unterstützt in einer Förderung Schulen mit Lehrobjekten. So konnte die BBS II den Audi für erstaunliche 6.500 Euro bekommen. Hierbei geht es jedoch weniger um die Marke und die Größe des Fahrzeugs. Die Schüler müssen schließlich auch die Grundlagen moderner Fahrzeuge im Rahmen ihrer Ausbildung vermittelt bekommen, was nicht nur theoretisch geschehen kann. Da kommt des Audi Q7 mit seiner Lichtwellenleitertechnik und über 40 Steuergeräten gerade recht. Die Schüler geraten bei so viel Elektrotechnik ganz schön ins Schwitzen, so Frettlöh. Spritztouren mit dem Fahrzeug sind allerdings nicht möglich, da der Audi für die Straße nicht zugelassen ist. 

Technische Neuerungen sind an einer Berufsschule und dem zukünftigen regionalen Kompetenzzentrum unerlässlich. Diese Schritte sind auch immer mit höheren Kosten verbunden, da die Schüler an in der Wirtschaft verwendeten Geräten geschult werden müssen, so Erster Kreisrat Matthias Krüger. Die Zusammenarbeit des Landkreises und der BBS II wurde von beiden Seiten mehrfach gelobt. Die Lehrkräfte zeigen erstaunliches Engagement und Leistungsbereitschaft. Auch der Zusammenhalt der Schüler und die geringen meldepflichtigen Fälle zeigen dem Landrat die lobenswerte Arbeit der Berufsschule. 

Redaktion
Celler Presse 

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