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Celle bereitet sich auf 320 zusätzliche Flüchtlinge im Jahre 2015 vor

CELLE. Die SPD in der Stadt Celle lud am vergangenen Freitag zu einer Diskussion über die Flüchtlingspolitik in der Stadt. Rund 150 Bürgerinnen und Bürger folgten dieser Einladung in das Bomann-Museum, wo in knapp zwei Stunden vom Einwanderungsgesetz bis zur Hilfestellung beim Behördengang vieles zum Thema Flüchtlinge zur Sprache kam.

Nach der Begrüßung durch den Ortsvereinsvorsitzenden Christoph Engelen gab Dr. Fritz Riege einen Überblick über die aktuellen Regelungen des Zuwanderungsgesetzes und die bundes- und europapolitischen Herausforderungen, die der Zustrom der Flüchtlinge mit sich bringt. Wie Riege ausführte, sei die europäische und deutsche Flüchtlingspolitik gescheitert. Zudem sei sie auf Abwehr von Flüchtlingen ausgerichtet.

In der anschließenden Podiumsdiskussion, die Carl-Bertil Schwabe leitete, ging es dann vor allem um zwei Fragen: wie kann ich vor Ort helfen und wie können wir Konzepte schaffen, um die freiwillige Arbeit zu bündeln? Neben Oberbürgermeister Dirk-Ulrich Mende und Sozialdezernent Stephan Kassel nahmen mit Lennard Aldag (IG Metall), Tobias Hannemann (IHK Lüneburg-Wolfsburg), Liliane Steinke (Volkshochschule Celle) und Uwe Schmidt-Seffers (Kirchenkreis Celle) Vertreter verschiedenster Institutionen und Verbände auf dem Podium Platz.

So entwickelte sich eine interessante Diskussion auf dem Podium, aber insbesondere auch mit dem Publikum. Viele Zuschauerinnen und Zuschauer zeigten sich bereit zu helfen, ob bei Behördengängen, durch Kleiderspenden, durch Patenschaften oder beim Deutschunterricht. Bereits im letzten Jahr hatte der Stadtrat entschieden, eine zentrale Anlaufstelle für Flüchtlinge ins Leben zu rufen. „Diese geht in Kürze an den Start“, erklärte Stephan Kassel. „Dort soll die Arbeit gebündelt werden. Es soll ein Netzwerk geschaffen werden, in dem Einzelpersonen aber auch Vereine und Verbände zusammengefasst werden, um die Flüchtlinge zu integrieren.“ Ein Thema war auch, wie Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt integriert werden können. So Lennard Aldag: „Viele wollen arbeiten, können es aber wegen der Beschränkungen durch die bestehenden Gesetze nicht. Daran muss sich dringend etwas ändern!“ 1.000 Flüchtlinge sind derzeit in Celle ansässig und dezentral untergebracht; 320 sollen im Jahre 2015 dazu kommen.

Am Ende waren sich jedoch alle Beteiligten auf dem Podium und im Publikum einig: in Celle besteht große Bereitschaft und großes Potential, um Flüchtlingen zu helfen. Nach der Veranstaltung zeigte sich Christoph Engelen, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins, über die große Resonanz erfreut: „Mit so viel Zuspruch hatten wir nicht gerechnet. Die Hilfsbereitschaft ist groß – das sieht man auch daran, dass die Teilnehmer aus dem Publikum ihre Telefonnummern und Adressen austauschen, um zukünftig zusammen zu helfen. Das war ein toller Aufschlag in unsere Reihe der Bürgerdialoge.“

An einer Umfrage, die vor Beginn der Veranstaltung gestartet wurde, hatten sich 60 Personen beteiligt. Auf die Frage, ob Flüchtlinge aus Bürgerkriegsgebieten aufgenommen werden sollen, votierten 58 mit „Ja“. Auf die Frage, ob auch Wirtschaftsflüchtlinge aufgenommen werden sollten, stimmte 36 mit „Ja“ und 15 mit „Nein“. Bei der Frage zur Bereitschaft eine Flüchtlingspatenschaft zu übernehmen erklärten sich 27 Teilnehmer dazu bereit, 20 stimmten mit „Nein“.

PR/Redaktion
Celler Presse

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