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frauenORTE: Auf den Spuren bedeutender Frauen

CELLE. Am Sonntag wurde im Foyer des Neuen Rathauses die Ausstellung „frauenORTE“ Niedersachsen“ eröffnet. Präsentiert werden Frauengeschichten und Frauenkultur in einem Zeitraum von über 1.000 Jahren mit dem historischen Schwerpunkt vom 18. bis 20. Jahrhundert. Und Celle gehört dank Eléonore d’Olbreuse zu den frauenORTEN und ist damit eingereiht in die Orte mit den 25 außergewöhnlichen Frauen der Geschichte.

Die Ausstellung läuft noch bis zum 8. Mai 2015. Die heutige Eröffnung stellt auch den Auftakt dar für die besondere Würdigung der Verdienste der Eléonore d’Olbreuse im 17. Jahrhundert, die bislang nur jeweils am 12. April mit Feierlichkeiten bedacht wurde. In dem fünften Jahr seit Etablierung des Eléonoretages gibt es erstmals ein Programm, das sich bis in den November erstreckt. So liegt auch erstmals die Veranstaltungsreihe in Händen des städtischen Kulturdezernats. Die Kulturdezernentin Susanne McDowell zeigte sich erfreut, dass die Ausstellung im Rathaus auch viele Menschen erreicht, die sonst nicht einen speziellen Ausstellungsort aufsuchen würden. Das werde der verdienten Frau der Geschichte gerecht, die soviel auf den Gebieten der Kultur, der Religion, der Politik und des Sozialen in Celle geleistet habe. Vor allem gehe es darum, Bezüge zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart herzustellen und daraus zu lernen.

Große Bedeutung komme der Eléonore als Politikerin zu. Im Celler Schloss habe sie Gespräche zur Personalunion forciert; zu verdanken sei ihr weiterhin, dass Tausende von Hugenotten in Celle einen Zufluchtsort gefunden haben. Die glaubensstarke Hugenottin stieg von einer Landadligen zur Herzogin auf und verhalf der Celler Residenz zu beeindruckender Blüte. Sie habe sich zudem um Menschen gekümmert, denen es nicht so gut ging. Dabei habe sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten gehandelt und auch erreicht, dass ihr Wirkungskreis immer größer wurde. Geplant sei, so Susanne McDowell, in jedem Jahr ein bestimmtes Thema in den Mittelpunkt der Feierlichkeiten zu stellen. Im Jahre 2015 stehen Flucht und Vertreibung im Fokus.

Die Ausstellung „frauenORTE Niedersachsen“ ist als Wanderausstellung konzipiert und wird vom Landesfrauenrat ausgeliehen. Heidi Linder als Projektkoordinatorin des Landesfrauenrates war nach Celle gekommen, um die Ausstellung zu eröffnen. Mit der Etablierung der 25 frauenORTE in den Städten und Gemeinden in Niedersachsen sei ein deutlich sichtbares Zeichen für lebendige Frauengeschichte in Niedersachsen gesetzt worden. Heidi Linder: „Ein ganz besonderer, weithin sichtbarer Meilenstein war die Eröffnung des frauenORTES Eléonore d’Olbreuse vor genau fünf Jahren, am 12. April 2010 hier in Celle. Insbesondere die großartige Ausstellung „mächtig verlockend – Frauen der Welfen“ war für die frauenORT-Initiative eine starke Schubkraft. Mit der Initiative verfolge der Landesfrauenrat das Ziel, Leben und Wirken bedeutender Frauenpersönlichkeiten lebendig werden zu lassen und der breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Dazu gehöre auch Eléonore d’Olbreuse als „Akteurin zwischen den Konfessionen“. Trotz ihrer nicht standesgemäßen Herkunft lebte die Hugenottin an der Seite Georg Wilhelms von Braunschweig-Lüneburg und nutzte geschickt und zum Wohle anderer ihre Handlungsspielräume. All diese Frauen, so Heidi Linder, haben den Frauen nachfolgender Generationen den Weg in Politik und Verwaltung, Beruf und Gesellschaft bereitet. Die Ausstellung zeige, dass Frauen seit jeher durch ihre Leistungen die Gesellschaft mit geprägt haben.

Der Celle frauenORT wurde im Jahre 2010 durch die damalige Gleichstellungsbeauftragte Brigitte Fischer, die Leiterin des Residenzmuseums, Juliane Schmieglitz-Otten und Dr. Andreas Flick, Pastor der Evangelisch-reformierten Kirche etabliert.

Redaktion
Celler Presse

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