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„Asphalt“: Aus dem Leben von Tom Velten

Tom Velten kennen viele bereits von seinem alten Standort beim real-Markt in Groß Hehlen. Er wagte jedoch den Wechsel, stand zunächst in der Zöllnerstraße in der Celler Innenstad und wechselte letztendlich zum Eingang des real-Marktes. 

Velten fährt mit seinem ganzen Stolz, einem 10 Jahre alten Kynast-Dreirad mit defektem Differenzial, zu seinem Verkaufsstand und wartet geduldig auf interessierte Käufer des Asphalt-Magazins. Gern wünscht sich Velten eine Reparatur seines Fahrrades, doch das kann er sich nicht leisten.

Tom Velten ist 1963 in Halberstadt in der damaligen DDR aufgewachsen. Von seiner Schulzeit bis zur Lehre als Ausbaumaurer im Hoch- und Tiefbau schien sich zunächst das Leben von Velten wie jedes andere zu entwickeln. Doch Velten fühlte sich in der DDR nicht wohl. Die Liebe und die Hochzeit änderten an seinem Gefühl nichts. Velten wagte den Grenzübertritt, wurde aber aufgegriffen und kam von 1983-1984 in Haft. Er arbeitete danach als Lagerist und sehnte sich nach der Freiheit auf der anderen Seite der Grenze. Die Geburt seiner Tochter änderte nichts an der zu Ende gehenden Ehe, wie auch 1989 die DDR zu Grunde ging.

Velten versuchte Fuß zu fassen und schlug sich mit einem Pförtnerjob oder als Küchenhilfe durch. Doch die Arbeitslosigkeit holte ihn immer wieder ein, dazu die Scheidung von seiner Frau; es war für Velten kein guter Einstieg in die ersehnte neue Welt.

Er wollte fliehen, ganz aus seiner Heimat weg, und es zog ihn in den Westen. Doch auf Velten wartete niemand. So war er streckenweise obdachlos und ergatterte sich immer mal wieder kleinere Jobs. Passau brachte ihm kein Glück, neben der Arbeits- und Obdachlosigkeit waren die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen auch kein Anker in die Festeinstellung.

Der Fluchtgedanke kam immer wieder in ihm auf; gestrandet im Westen, verschlug es Velten 2000 nach Celle und fand in der Obdachlosenunterkunft „Kalandhof“ Herberge.

Tom Velten liest gerne und möchte seine Lebenserfahrung kundtun. Dazu belegte er den Schreibwerkstatt-Kurs an der VHS und fing an zu schreiben. Belesen und mit einem freundlichen Gemüt sucht Velten die Öffentlichkeit. Ein großer Schritt war es für ihn, in der Realschule Auf der Heese vor einer Schulklasse als Zeitzeuge über die DDR zu berichten. Regional wurde bereits über ihn berichtet, doch Velten hat einen Traum vom eigenen Buch. Dazu schreibt er Verlage und sogar Sendeanstalten an.

Tom Velten hat in Celle eine neue Heimat gefunden und konnte hier sein Leben festigen. Es lohnt sich immer, neben einem neuen Asphalt-Magazins bei ihm zu kaufen auch einige Worte mit ihm zu wechseln. Tom Velten hat etwas zu erzählen, aus seinem Leben und seinen Erfahrungen.

Deutlich ist er durch seine Jacke und die Tasche mit dem Schriftzug „Asphalt“ zu erkennen und viele haben Velten bestimmt schon auf seinem Kynast-Dreirad gesehen.

Der Verkauf des Asphalt-Magazins ermöglicht es Menschen wie Velten sich etwas dazuzuverdienen, und der Kontakt zur Betreuungsstelle und dem „Kalandhof“ bieten Stütze und geben Hoffnung.

Redaktion
Celler Presse

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