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SPD im Landkreis: Gleiche Bildungschancen für alle Kinder

Landkreis CELLE. „Gute Schulpolitik braucht Sachlichkeit, Friedfertigkeit und den Willen zum Konsens. Dafür stehen wir als SPD. Genau dies fordern wir aber auch von anderen ein“, so der SPD-Landtagsabgeordnete Maximilian Schmidt bei der Vorstellung der SPD-Position zur Schulpolitik im Celler Land. Dabei beobachte er eine fragwürdige Auseinandersetzung, bei der politische Mitbewerber „den Untergang des Abendlandes“ prophezeien. Es gehe aber lediglich um die rechtliche Gleichstellung aller Schulformen.

Zusammen mit Oberbürgermeister Dirk-Ulrich Mende, der gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender des Unterbezirks Celle ist, erläuterte Schmidt, der neben dem Landtagsmandat auch die Amt des Unterbezirksvorsitzenden bekleidet und auch Mitglied des Kreistages ist, die Eckpunkte der SPD zur Schulpolitik im Landkreis. Entschieden werde darüber im Kreistag, so Schmidt, und dort gebe es einen großen Konsens hinsichtlich der bestehenden Schulen. Vor allem stehe nicht an, Celler Gymnasien zu schließen. Schmidt hoffe, dass es beim Konsens bleibe. Und der Oberbürgermeister bestätigt ausdrücklich: „Die Sozialdemokraten haben nichts gegen Gymnasien.“ Man stehe zu den vier Gymnasien in der Stadt.

Schmidt maße sich jedoch nicht an zu beurteilen, welches die beste Schule ist. Dennoch sei es ein Erfolg, dass es nun in Celle nach Jahrzehnten kluger und harter Verhandlungen eine IGS gebe. Dadurch werde die Vielfalt verstärkt. Der einzige Maßstab sei, was für die Kinder das Richtige ist. Zu erwarten seien keine großen Umwälzungen. Es gelte, sich um Dinge zu kümmern, die wichtig sind, und das sei nicht die Schulstruktur. Zu beklagen sei im Landkreis derzeit, so Schmidt, die hohe Abgangsquote von den Schulen ohne Abschluss; kein Kind dürfe zurückgelassen werden. Ebenso sei die Abiturquote gering. Man müsse alles daran setzen, um in Niedersachsen an die Spitze zu kommen. Die jungen Menschen im Landkreis Celle sind nicht etwa weniger leistungsfähig – erforderlich sei mehr Zugang, mehr Durchlässigkeit, mehr Förderung. Dies sei für die Region unabdingbar – im Interesse der Stärkung der wirtschaftlichen Basis, vor allem aber im Interesse der Zukunftschancen der jungen Menschen.

Schmidt selbst war Schüler am HBG. „Das war meine Schule“, betont er und unterstreicht die hohe Indentifikation mit der Bildungseinrichtung. „Wir sind der festen Überzeugung, dass Schulen dann gute Schulen sind, wenn eine persönliche, emotionale Bindung an sie erreicht wird“, so Schmidt. Und der OB ergänzt, dass gerade die allgemeinbildenden Schulen stiefmütterlich behandelt werden. Wichtig seien identitätsstiftende Namen, Namen die eine Assoziation wecken. An den Oberschulen werde bereits darüber diskutiert. Schulen dürften nicht nur eine Nummer tragen, sondern müssten ihre Aufgabe als Bildungseinrichtung selbstbewusst nach außen tragen dürfen. Dazu gehöre auch, neben der Namenswahl ein damit verbundenes Leitbild für die Schulen innerhalb dieser zu erarbeiten.

Wie Schmidt hervorhebt, gebe es besondere Bedarfe in den Schulen aufgrund der größeren Diversität der Schülerinnen und Schüler und der immer stärkeren Verlagerung von Sozial- und Erziehungsaufgaben auf die Schulen, und deshalb sei der Landkreis gefordert, an jeder Schule in Trägerschaft des Landkreises mindestens eine ganze Stelle für die Schulsozialarbeit einzurichten. Außerdem müsse der Bund die nun auslaufende Finanzierung fortzusetzen. Auch das Land solle sich an den Kosten der Schulsozialarbeit beteiligen.

Die SPD im Landkreis Celle fordere deshalb ein, dass Bildungspolitik als Standortpolitik zum zentralen Politikfeld des Landkreises wird. Der Landkreis ist Träger aller weiterbildenden Schulen. Er habe zuallererst die Pflicht, neben dem Land und den kreisangehörigen Kommunen mit innovativen Konzepten für die Steigerung von Qualität und Chancengleichheit einzustehen. In diesem Zusammenhang weist Oberbürgermeister Mende darauf hin, dass es notwendig sei, dass sich die Schulen gegenüber den neuen Medien öffnen. Die IGS habe damit angefangen. Mende: „Wir schauen uns das ein Jahr an, und wenn das gut geht, müssen Oberschulen und Gymnasien nachgezogen werden.“ Das sei zwar ein teurer Weg für die Eltern, jedoch ein Mehrwert, und es müsse über eine angemessene Mitfinanzierung nachgedacht werden. Das Thema neue Medien müsse stärker aufgegriffen werden, so Schmidt, sogar stärker als die CeBit-Stadt Hannover. Mit einem flächendeckenden Angebot könne man als Region mit dem Leuchtturmprojekt auftreten. Es müsse über den Tag hinaus etwas Neues gewagt werden. So wurde der Tag der Medienkompetenz in der IGS abgehalten.

In dem von der SPD vorgelegten Eckpunktepapier werden gleiche Bildungschancen für alle Kinder hervorgehoben. Dabei stehe der freie Elternwille im Mittelpunkt. Gleichzeitig wird das vielfältige Schulangebot aus Oberschulen, Gymnasien, Gesamtschulen und berufsbildenden Schulen nicht in Zweifel gezogen. Jedes Kind solle den Bildungsweg nehmen können, der am besten passt. Alle Schulen sollen gleichberechtigt nebeneinander betrachtet werden, und es müsse Vertrauen der Schulen untereinander geschaffen werden. Gymnasien allein seien nicht die Rettung.
Man dürfe nicht wieder in alte Kämpfe der 70er Jahre verfallen, ergänzt Dirk-Ulrich Mende: „Heute entscheiden Eltern mit dem Bildungsträger. Von Ideologie sind wir längst weg.“

Redaktion
Celler Presse

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