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Freimaurerloge Celle: Im Mittelpunkt steht die Vielfalt

CELLE. Die Freimaurerloge „Zum hellleuchtenden Stern“ öffnete die Türen und viele interessierte Besucher kamen. So wurde dann auch die sich in der Bevölkerung hartnäckig haltende Meinung, dass in der Loge eine große „Geheimniskrämerei“ betrieben werde, hinterfragt. Stuhlmeister (1. Vorsitzender) der Celler Männerloge, Alexander Trettin, verwies diese Gerüchte in den Bereich der Legenden. Da sei „nichts geheim – eher diskret.“ 100 Mitglieder zählt die Loge derzeit.

Trettin, Diplom-Pädagoge, Philosoph und Religionswissenschafter, erläuterte den Besuchern die wechselvolle Geschichte der im Jahre 1811 gegründeten Gemeinschaft. Teuerungen in den Jahren 1846 und 1847 sowie durch die Revolution 1848 kam das Logenleben in Celle fast zum Erliegen und kam erst wieder in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts in Gang. Dennoch war in der Zwischenzeit einiges passiert. 1867 wurde die Brücke über den Magnusgraben gebaut. 1908 wurde in einer umfangreichen Baumaßnahme das Logenhaus in einen Zustand versetzt, wie er heute noch ist – schließlich stand das 100-jährige Jubiläum vor der Tür. 1916 wurde das Eingangsportal von der Magnusstraße aus errichtet.

Schwierig wurde es für die Loge im Dritten Reich. 1934. Nach einem Runderlass des seinerzeitigen Innenministers konnten Logen durch einfache Stimmenmehrheit der Mitglieder aufgelöst werden, wenn nur ein Mitglied eine entsprechende Mitgliederversammlung forderte. Dieser Schritt ereilte die Celler 1934 – von den anwesenden 25 Mitgliedern stimmten 14 für die Auflösung und 11 dagegen. Anschließend konnte von den verbliebenen Anhängern noch ein einstimmiger Beschluss herbeigeführt werden, der Stadt Celle das Logengrundstück als Stiftung zu übereignen. Obwohl die Rückgabe bereits 1945 im Hauptausschuss beschlossen wurde, wurde die Loge erst im April 1951 als Eigentümerin ins Grundbuch eingetragen. In den zurückliegenden Jahren wurden die Räumlichkeiten nach dem Einmarsch der Engländer unterschiedlich genutzt: Lazarett, Schule, Jugendheim, Unterbringung von Vertriebenen.

Alexander Trettin betonte den Gedanken der Vielfalt in der Mitgliederzusammensetzung und der Zielsetzung. So sei die Loge nicht religiös ausgerichtet – so auch nicht christlich – sie sei stattdessen weltoffen. Freimauerer könne „jeder freie Mann von gutem Ruf“ werden, der aktiv an der Ausformung seiner eigenen Persönlichkeit arbeiten möchte. Das bedeute „mehr Menschlichkeit zu üben, mehr Geduld füreinander aufzubringen und mehr Achtung voreinander zu haben.“ Die Freimaurerei nehme ohne viel Aufhebens eine soziale und karitative Verpflichtung sehr ernst und stehe damit ganz auf den Fundamenten der bestehenden Gesellschaftsordnung.

Redaktion
Celler Presse

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