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Umweltschutzpreis des Landkreises für das “ökologische Auge” Dr. Reinhard Altmüller

CELLE. Im Rahmen der Sitzung des Kreistages wurde Dr. Reinhard Altmüller im Beisein seiner Ehefrau Agnes und zahlreicher Freunde sowie der Kreistagsmitglieder mit dem „Preis des Landkreises Celle für besondere und herausragende Verdienste um das Gemeinwohl in den Bereichen Kultur, Umwelt oder soziales Engagement“, kurz Umweltschutzpreises, ausgezeichnet.

Dieser Preis wird regelmäßig alle drei Jahre vergeben. Landrat Klaus Wiswe hob daher im Rahmen seiner Laudatio besonders hervor, „dass der Erhalt der Natur wichtig ist, ist heute schon ein Allgemeinplatz. Aber denken wir nur ein oder zwei Generationen zurück, da gab es noch eine andere Einstellung zu diesem Thema. Im Landkreis sind wir zu Recht stolz darauf, was wir bereits alles im Bereich Umwelt- und Naturschutz erreicht haben. Der Landkreis und die Kreisverwaltung haben sich dem Thema sehr früh zugewandt, niedersachsenweit waren wir einer der ersten Landkreise, der überhaupt so etwas wie einen Umweltausschuss ins Leben gerufen hat. Wir haben ebenfalls früh erkannt, dass wir ohne das ehrenamtliche Engagement von vielen Menschen den Erhalt der Natur nicht so konsequent vorantreiben können, wie es wünschenswert ist. Um diesen Einsatz zu würdigen, hat der Kreistag in seiner Sitzung im Dezember 1984 die Einführung des Umweltschutzpreises beschlossen, um herausragende und beispielhafte Aktionen und Verdienste im Bereich des Umweltschutzes im Landkreis Celle zu würdigen. Dass der Preis dabei mit 2.000 Euro dotiert ist, macht deutlich, dass er mehr als nur eine symbolische Geste sein soll.“

Altmüller sei ein Mensch mit überdurchschnittlichem Engagement für die Umwelt. „Es ist aber ein besonderer Glücksfall für den Landkreis Celle, dass Sie als promovierter Biologe und durch Ihre Tätigkeit bei der Niedersächsischen Fachbehörde für Naturschutz von 1976 bis 2008 auch noch über ein breites Fachwissen der Flora und Fauna verfügen“, wusste Wiswe zu berichten. „Der Schutz und die Entwicklung von Fließgewässern, die heute einen Schwerpunkt Ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit bilden, standen zu Beginn Ihres damals noch außerberuflichen Engagements gar nicht so sehr im Vordergrund. Lange Zeit waren es die Eulen, für deren Arterhalt Sie sich eingesetzt haben. Das änderte sich mit dem Start des von den Landkreisen Celle und Gifhorn getragenen Naturschutz-Großprojektes „Lutter“. 1989 gerieten Sie, Herr Dr. Altmüller, wenn man so möchte in den Bann des Fließgewässerschutzes. Ihr Engagement für den Schutz der Lutter und ihrer Nebenbäche sowie der vom Aussterben bedrohten Flussperlmuschel erstreckte sich bereits während der Zeit, in der Sie auch beruflich hiermit befasst waren, weit über ihre Arbeitszeit hinaus. Mit dem Eintritt in die passive Phase der Altersteilzeit Anfang 2009 haben Sie sich dann endgültig dem Fließgewässerschutz verschrieben. Im Zentrum Ihrer Tätigkeit steht dabei die Unterstützung von Unterhaltungsverbänden, Wasser- und Bodenverbänden, Angelvereinen und Naturschutzverbänden bei der Vorbereitung, der Umsetzung und der Erfolgskontrolle von Projekten des Fließgewässerschutzes. Es gehört ganz wesentlich zu Ihren Verdiensten, dass die Renaturierung und damit auch Revitalisierung der kiesgeprägten Heidebäche zu den großen Erfolgen des Natur- und Fließgewässerschutzes in Niedersachsen zählt.“

Einige Projekte, die der Geehrte betreut hat, sind:
– Strukturelle Aufwertungen im Fließgewässersystem der Lutter zur weiteren Stabilisierung des Vorkommens der vom Aussterben bedrohten Flussperlmuschel.
– Strukturelle Aufwertungen im Fließgewässersystem der Lachte von Steinhorst bis zur Stadt Celle durch Wiederherstellung einer kiesig-steinigen Bachsohle.
– Altarm- beziehungsweise Altverlaufanschlüsse an der Lachte.
– Wiederansiedlung der in Niedersachsen vom Aussterben bedrohten Flussmuschel (Unio crassus) im Fließgewässersystem der Lachte.
– Wiederherstellung der Durchgängigkeit des Meiße-Oberlaufsystems (Staulegungen, strukturelle Aufwertung der Fließgewässer).

Das Ziel Altmüllers ist es immer, die bestmögliche ökologische Wertigkeit für das Gewässer und seine schutzwürdigen Arten und Lebensgemeinschaften zu erreichen. Bei den Renaturierungsmaßnahmen ist er deshalb nahezu täglich viele Stunden vor Ort und kann sein Wissen unmittelbar bei der Baumaßnahme einbringen. „Sie werden so für die Ingenieure der Ökologe vor Ort, der immer ansprechbar ist. Für die Mitarbeiter der Baufirma sind Sie das ökologische Auge, das den Kieseinbau lenkt, so dass die Fische und die vielen anderen Lebewesen des Fließgewässers den für sie geeigneten Lebensraum bekommen.

Mit ihrer offenen und positiven Art schaffen Sie es, alle Beteiligten für die Maßnahme und die Natur zu begeistern. Nicht selten, so wurde mir berichtet, entsteht durch die enge und tägliche Zusammenarbeit zwischen dem Maschinenführer und Ihnen eine quasi symbiotische Beziehung“, betonte Wiswe. Und weiter: „Was wäre ein Projekt ohne die entsprechende Erfolgskontrolle. Auch diese Aufgabe nehmen Sie ehrenamtlich wahr. Viele Stunden verbringen Sie teilweise mit Elektrobefischung, um zu schauen, wie sich ein Gewässer und ihre Bewohner entwickeln. Sie haben sich dabei als präziser Beobachter und Analytiker einen Namen gemacht. Ihre Ergebnisse liefern Ihnen und vielen anderen Fließgewässerschützern wichtige Informationen für die Planung und Umsetzung der nächsten Renaturierungsmaßnahmen.

Redaktion
Celler Presse

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