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Eröffnung der neuen Anlaufstelle für Menschen mit Behinderung

HANNOVER. Heute wurde im Herzen von Hannover eine neue Anlaufstelle für Menschen mit Behinderung eröffnet. Vielmehr handelt es sich um das Beratungszentrum Inklusion, indem sich gleich mehrere Vereine zusammenfanden. Zwei dieser Vereine, der bbe e.V. und SLH e.V., haben heute Ihre Büros offiziell eröffnet.

In der Herrenstr. 8 A befindet sich das neue Beratungszentrum Inklusion der Vereine:
Mittendrin Hannover e.V.
Selbstbestimmt Leben Hannover e.V. (SLH e.V.)
Bundesverband behinderter- und chronisch kranker Eltern e.V.  (bbe e.V.)
Beratungsstelle Autismus
Down-Syndrom Hannover e.V.

Hier können Betroffene und Angehörige sich informieren. Neben der offiziellen Eröffnung der neuen Büroräume der Vereine bbe e.V. und SLH e.V., wurden zeitgleich die Stellen der neuen Ergänzenden unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) gefeiert. Diese Stellen verteilen sich wiederum auf die Vereine des SLH e.V. und Mittendrin Hannover e.V..

Alfons Polczyk, Referatsleiter aus dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales, ist extra für diese wichtige Eröffnung aus Berlin angereist. 458 solcher Beratungsbüros der EUTB gibt es in ganz Deutschland, ganz nach den Vorgaben der UN Behindertenrechtskonvention in Verbindung mit dem daraus resultierenden Bundesteilhabegesetz. Polczyk verwies auf die Independent Living Bewegung aus den 70er Jahren. Es sei wichtig, die Selbstbestimmung der Betroffenen zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang ist die Peer Counseling (von Menschen mit Behinderung – für Menschen mit Behinderung) eine wichtige Säule. Alfons Polczyk hatte zudem auf die Änderung des §32 SGB IX zur besseren Unterstützung des einzelnen Betroffenen hingewiesen. Bedarfe sollen nun auf die einzelne Person abgestimmt und nicht in einer „Pauschallösung“ ausgeschüttet werden.

In den neuen Räumlichkeiten gab es viele Hindernisse. Von den baulichen Veränderungen der 430 qm konnte Kerstin Blochberger, Geschäftsführung bbe e.V. ein Lied singen. Kurioses und Abstruses von der Planung bis hin zur verwirklichten barrierefreien Umsetzung forderten von allen Beteiligten Kraft und Ausdauer. Auch zum Zeitpunkt der Eröffnung war noch nicht alles fertig, doch man sei im Endspurt und habe viel gelernt, sagte Blochberger.

Thomas Heidorn, Fachbereichtsleiter Soziales der Region Hannover, kennt die Vereine in der Herrenstr. 8 A gut und erinnerte auch kurz an die Anfänge des Umzugs und die vielen Hürden. Heidorn stellte jedoch sicher, dass die Region weiterhin Ansprechpartner sein wird, auch in Bezug auf die rund 10.000 Menschen in der Region Hannover, die auf „Eingliederungshilfe“ (wird im Weiteren in Teilhabeleistungen umgewandelt) angewiesen sind.

Andrea Hammann, Beauftragte für Menschen mit Behinderung der Landeshauptstadt Hannover, konnte bei der Eröffnung leider nicht anwesend sein. Sigrid Lübbers, Vorstand Selbstbestimmt Leben Hannover e. V., hatte daher die schon vorbereitete Rede der Frau Hammann den Anwesenden vorgetragen. In der Rede verweist Hammann auch auf die Bedeutung des Beratungszentrums hin und zeigte auf, dass die Landeshauptstadt Hannover das Engagement der Vereine unterstützt.

Sigrid Lübbers blickte zunächst auf die Vereinsgründung des SLH im Jahr 1994 zurück. Ehrenamtlich habe man sich jahrelang engagiert und nun freue man sich auf das Vertrauen der Stadt, des Landes und des Bundes, gerade in Bezug auf die neunen EUTB Beratungsstellen.

Generell haben 458 Beratungsbüros in Deutschland insgesamt 58 Millionen Euro zur Förderung, Ausbildung, Personalsuche und der Räumlichkeiten erhalten. Heruntergerechnet auf den einzelnen Verein bleibt jedoch nicht viel übrig, dennoch sind solche Selbstvertretungsvereine wie der SLH e.V. zwingend auf solche Unterstützung angewiesen, sagte auch Alfons Polczyk.

Polczyk und Lübbers bestätigten, dass Selbstvertretungsvereine in der Regel nur aus ehrenamtlichen Mitarbeitern bestehen und sich über Mitgliedsbeiträge und Spenden finanzieren. Darüber hinaus erhoffen sie sich noch Zuwendungen von öffentlichen Trägern.

Bei einem so großen Projekt, wie der EUTB, setzte man gerade auf kleine und unabhängige Vereine, so Polczyk. Mit der Förderung sind sie in der Lage, flächendeckend Beratungen auf hohem Niveau durchzuführen und zusätzlich weitere Mitarbeiter fest einzustellen.

Die rund 70 anwesenden Gäste erfreuten sich spannender Reden und einem kulturellen Rahmenprogramm. Moderiert und geleitet wurde die Eröffnungsfeier von der Leiterin des Beratungsteams des SLH e. V.. Im Rahmenprogramm trat dann die Hannoveranerin Ninia LaGrande auf. Aus ihrem Poetry-Slam Programm las sie witzige Alltagspassagen von einem Frauenarzttermin vor. Die Zuhörer waren begeistert und die Pointen führten zielgerichtet zu Lachern.

In den hinteren Besprechungsraum hatten sich währenddessen die Berliner Autorinnen Andrea Lauer mit zahlreichen Zuhörern zurückgezogen. Lauer las gleich mehrere Kurzgeschichten in leichter Sprache. In der Sprache (Ausdruck) und der Rechtschreibung sind diese verfassten Texte einfach gehalten. Menschen mit Einschränkungen, oder Menschen, die in der deutschen Sprache eine geringe Kompetenz aufweisen, helfen diese Texte.

Neben vielen Informationen und einem kleinen Imbiss war an diesem Eröffnungstag auch noch viel Raum für Begegnung und Austausch.

Das Beratungszentrum Inklusion mit den oben genannten Vereinen befindet sich in der:
Herrenstr. 8 A, 30159 Hannover

Der Eingang ist direkt über die Herrenstraße zu erreichen.

Redaktion
Celler Presse

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