Gedenkveranstaltung für Andrea Wolf

CELLE. Am Dienstag den 23.10. fand in Celle im Bunten Haus eine Gedenkveranstaltung für Andrea Wolf vom Internationalistischen Jugendkomitee Celle statt, die vor 20 Jahren in den Bergen Kurdistans vom türkischen Militär ermordet wurde. Sie war eine Internationalistin, die hier in Deutschland in der Häuserbesetzungsszene aktiv war. Auch beteiligte sie sich intensiv an feministischen und ökologischen Kämpfen. So nahm sie unter anderem am Widerstand in Brokdorf teil.

In den 90ern begann sie sich für die Befreiungsbewegung in Kurdistan zu interessieren und ging schließlich 1996 dorthin, um sich der Frauenguerilla (YAJK) anzuschließen. Dort lernte sie durch das Miteinander in der Guerilla, aber auch gegen den Widerstand des türkischen Staates, ein anderes Leben kennen. Sie betrachtete die revolutionären Kämpfe in Kurdistan in Verbindung zu sozialen und revolutionären Kämpfen hier in Europa und überall auf der Welt. Ihr Ziel war es, Erfahrungen und neue Ideen für gesellschaftliche Entwicklungen in Deutschland zu finden.

Jedoch konnte sie nie zurückkehren. Heute folgen hunderte Internationalist*innen ihren Spuren. So beteiligen sich Menschen aus der ganzen Welt an der Revolution im demokratischen Nordsyrien. Doch auch dort sterben immer noch Revolutionär*innen im Freiheitskampf, wie kürzlich Şahin Qereçox (Farid Medjahed) aus Frankreich oder Hêlîn Qerecox (Anna Campbell) aus Großbritannien im Kampf gegen den IS oder das türkische Regime Erdogans.

Andreas internationalistischer Geist lebt weiter in den Kämpfen für die sie ihr Leben gab. Sie ist das Licht für viele Weitere, die den Weg, den sie beschritten hat, heute gehen und noch gehen werden. Es kamen 30 Menschen im Bunten Haus zusammen, um der gefallenen Revolutionärin zu gedenken. Es wurde eine Dokumentation über Andrea und einige Interviews von Internationalist*innen in Rojava gezeigt.

PR
Fotos: Laurie Pals