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Autoreifen zwischen Stacheldraht und Reizwäsche: Garßener trafen sich zum Frühjahrsputz

GARßEN. Am Samstag stand im Celler Stadtteil Garßen wieder Frühjahrsputz auf dem Programm. Ortsrat, Vereine, Grundschule, Feuerwehr, Kirche und andere Institutionen trafen sich bei strahlendem Sonnenschein zur gemeinsamen Feld-, Wald- und Flur-Reinigung. Die Aktion findet in Garßen alle zwei Jahre statt, und das schon seit mehr als 20 Jahren.

Fundstücke aus dem Garßener Wald
enschen packten bei der Garßener Flur-Reinigung mit an.

2015 (= 100) und 2017 (= 162) war die Teilnehmerzahl stets angestiegen. Nachdem sich bis Freitagabend „nur“ 87 Personen angemeldet hatten, fürchtete der veranstaltende Ortsrat schon eine Trendwende. Die gab es aber nicht: Samstagmorgen strömten über 200 Menschen zum Treffpunkt am Schützenheim. Aus Garßen und Hornshof folgten rd. 170 Mitwirkende dem Aufruf zum kollektiven Großreinemachen. In Alvern, das als Ortsteil mit zu Garßen gehört, trafen sich 44 Personen und sammelten in Eigenregie. Die Altersspanne reichte von vier bis zu 85 Jahren. Erfreulich viele Schüler(innen) putzten (….am schulfreien Samstag und völlig „greta-frei“!) gemeinsam mit ihren Lehrern, Eltern und Geschwistern den Heimatort.

44 Alveraner trafen sich separat, um ihren Ort zu reinigen.

Garßens Ortsbürgermeister Andreas Reimchen war begeistert: „Klasse, dass so viele gekommen sind. Dieses Engagement, dieser Zusammenhalt im Ort macht mich immer wieder dankbar und stolz!“ In Garßen herrsche ein ganz besonderer Corpsgeist. Überall dort, wo gegenseitige Hilfe gefragt ist, funktioniere die Zusammenarbeit großartig. Diesmal seien auch sehr viele Einzelpersonen dem Aufruf zur Umweltaktion gefolgt. Letztendlich sei es natürlich schade, bedauert Reimchen, dass man solche Flur-Reinigungen überhaupt machen muss. Weil immer mehr Umweltchaoten ihren Müll skrupellos in die Natur werfen, oft sogar aus dem fahrenden Auto. Oder Grünabfälle und sogar Bauschutt in die Wälder kippen.

Ein zufriedener Ortsbürgermeister: Die Container sind voll!

Das Landvolk Garßen unterstützte den Tag mit Trecker-Gespannen, die den aufgesammelten Müll zum Garßener Schützenheim transportierten. Dort standen zwei vom Zweckverband Abfallwirtschaft Celle (ZAC) gestellte 10 cbm-Container, die randvoll wurden. Als Dankeschön gab es vom Zweckverband auch noch einen Verpflegungskostenzuschuss, Müllsäcke, Greifzangen und Arbeitshandschuhe. Bei Bratwurst und kühlen Getränken amüsierten sich die Sammler anschließend über die kuriosesten Fundstücke: Stacheldraht, Türblätter, Sofateile und ein toter Fuchs fanden sich ebenso wie reichlich Unterwäsche, vom String-Tanga bis hin zum „Liebestöter“.

Die große Anzahl der Einwegverpackungen am Straßenrand vermittle leider den Eindruck, so Reimchen in seiner Schlussbetrachtung, dass heutzutage viele schon im Auto „speisen“ – und die Verpackung anschließend in der Landschaft landet. „Ein Herstellungsverbot ist mehr als überfällig, sonst wird Plastikmüll bald auch hier landschaftsprägend“, gibt er zu bedenken.

H. Laitinen
Fotos: A. Reimchen 1-2, Horst Schwenk 2, H. Laitinen 3

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