MUNSTER. Nachdem die Leiterin des Betreuungsbüros Munster, Melanie Erasmus, bereits vor einiger Zeit Geld für die „Aktion Pfötchen – Kronkorken für Therapiehunde“ an das Soldatenhilfswerk der Bundeswehr (SHW Bw) überweisen konnte, kam nun die Bürgermeisterin der Stadt Munster, Christina Fleckenstein zum Betreuungsbüro, um die ersten Kronkorken aus dem Rathaus in die Sammeltonne zu entleeren.
„Nach einem Gespräch mit Frau Erasmus vor einiger Zeit habe ich mich spontan dazu entschlossen, diese tolle Aktion zu unterstützen. Da wir im Rathaus jedoch nur Flaschen mit Drehverschlüssen verwenden, hatte ich eine Rundmail die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gebeten, eventuell im privaten Bereich auf „Kronkorkenjagd“ zu gehen. Kurz danach trudelten auch schon die ersten Tütchen mit diversen Kronkorken bei mir ein, die ich heute an Frau Erasmus übergeben möchte“, freute sich die Bürgermeisterin, die zuvor bereits 253 Euro an das SHW Bw überwiesen hatte. Dieses Geld war der Gegenwert von 1.150 Kilogramm Mischmetall, welches auf dem Bauhof der Stadt Munster in einem entsprechenden Container gesammelt wurde. Die Idee, dieses Metall sozusagen zu spenden kam vom Leiter des Bauhofs, Oliver Hartung der anmerkte, dass pro Jahr gut drei bis vier Container mit Mischmetall zusammenkommen. „Wir haben uns daraufhin entschieden, die Erlöse aus dem Metallsammeln künftig einem guten Zweck in Munster zuzuführen“, so Christina Fleckenstein, die darüber hinaus anmerkte, dass insbesondere in der Corona-Zeit viel auf der Strecke geblieben sei.
Aktion Pfötchen – Kronkorken für Therapiehunde
Mit den Erlösen aus der Kronkorkensammlung werden Therapiehunde ausgebildet, um Kameradinnen und Kameraden zu helfen, die an einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) leiden. So werden bei einem plötzlichen Anstieg des Stressspiegels durch einfaches Auflegen der Pfote auf das Bein der jeweiligen Besitzerin, des jeweiligen Besitzers, beispielsweise sogenannte „Flashbacks“ unterbrochen. Die Ausbildung solcher Therapiehunde kostet bis zu 20.000 Euro und wird in der Regel von der Bundeswehr nicht übernommen. Somit kann, ganz dem Gedanken des SHW Bw folgend, den einsatzgeschädigten Personen und deren Familien schnell und unbürokratisch geholfen werden. „Wenn die Corona-Bedingungen es erlauben, werde ich in den kommenden Wochen die Sammeltonnen an exponierten Stellen im Standort Munster aufstellen. Dann können unsere Soldatinnen und Soldaten ihre Kronkorken dort entsorgen und so das Projekt Therapiehunde unterstützen“, unterstrich Erasmus abschließend, die stellvertretend für den Standort Munster Hauptmann Michael Zappe zu dem Termin mit der Bürgermeisterin begrüssen konnte.
Soldatenhilfswerk der Bundeswehr
1957 gegründet, leistet das Soldatenhilfswerk der Bundeswehr e.V. schnelle und unbürokratische Hilfe in Fällen unverschuldeter Not. Unglücke, Unfälle, Krankheiten oder andere Schicksalsschläge sind die „Einsatzgebiete“ des Hilfswerks. Zusätzlich sind Hilfen für im Einsatz zu Schaden oder auch gefallene Soldaten notwendig geworden. Das SHW Bw versteht sich seit jeher als Selbsthilfeorganisation aller Soldaten in der Bundeswehr. Entstanden ist es nach dem verheerenden Illerunglück am 3. Juni 1957. Fünfzehn Rekruten der damals noch jungen Bundeswehr kamen während einer Übung in den reißenden Fluten des Illerflusses nahe Kempten ums Leben.
Paul Hicks
Fotos: Michel Baldus, Stadt Munster
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