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Das Produkt – Hollywood lässt grüßen…

SCHARNHORST. Im Rahmen der Aktionswochen für Vielfalt im Landkreis Celle von 14.06. bis 04.07.2021, initiierte das Bündnis gegen Rechtsextremismus in Eschede auf dem Südheidehof in Scharnhorst das Theaterstück „Das Projekt“. Der Schauspieler Felix Meyer brillierte in dem Solostück mit seinem Facettenreichtum, den seine Rolle als skrupelloser und zugleich verzweifelter Produzent forderte.

Fast 70 Besucherinnen und Besucher kamen am Sonntag auf den Südheidehof in Scharnhorst. Das Bündnis gegen Rechtsextremismus hatte im Rahmen der Aktionswochen für Vielfalt im Landkreis Celle von 14.06. bis 04.07.2021 zu einem ganz besonderen Freiluft-Theaterstück geladen. Das Bündnis konnte für diese Aufführung den Schauspieler Felix Meyer gewinnen, der mit dem Solostück „Das Projekt“ begeistern konnte.

Als Produzent James begann Felix Meyer schon kraftvoll seinen Auftritt. Engagiert und überdreht versucht er die Schauspielerin Olivia von seinem großen Filmprojetzt zu überzeugen. In teils dramatisch skizzierten Bildern schildert der Produzent sein Vorhaben, wobei er die Schauspielerin stets mit ihrem möglichen Rollennamen „Amy“ ansprach. Amy lernt in dem gezeichneten Film den späteren Al-Qaida-Kämpfer Mohammed kennen, wobei James stets kein Klischee und Vorurteil auslässt. Der Einstieg des Films soll dennoch die Liebesaffäre zwischen Amy und „Mohammed“ (dem Wüstensohn) werden. Während James mit Händen und Füßen die Szenen lebhaft schildert und sich mit den Worten und obskuren Ideen förmlich überschlägt, zeigt sich Olivia zunehmend angewidert.

Schnell wurde dem Publikum klar, dass es bei diesem Stück nicht nur um Rassismus geht, sondern auch Sexismus. Es erinnerte an die Schilderungen des US Produzenten Harvey Weinstein, der wegen mehrerer Sexualverbrechen verurteilt wurde.

Die mittlerweile schon zynisch anmutende Geschichte, die der Produzent James am Ende sich erdachte, erinnerte an viele Bonnie und Clyde Stories, die alle aus den US Blockbustern kennen. Liebesdrama, Verrat und ein actiongeladenes Ende, so energisch versucht James Amy zu überzeugen. Doch auch James steht unter Druck, denn von ihm wird erwartet, dass er die Schauspielerin Olivia für den abstrusen Film gewinnt. Während James jedoch weiterhin lebhaft an sein Produkt glaubt, ist Olivia am Ende gar angewidert – von dem Film und James.

Das Theaterstück zeigte auf eindrucksvoller Weise den Alltagsrassismus, die vielen Klischees und auch den Sexismus, die vielen Frauen widerfahren.

Obwohl das Theaterstück von Mark Ravenhill ein Solostück war, brauchte Felix Meyer als Produzent James eine Olivia, die er gezielt in seinem 55-minütigen Monolog ansprechen konnte. Maya Brese übernahm am Sonntag die Rolle der Olivia (Amy) als Anspielerin und begeisterte auch auf ihre nonverbale Art das Publikum.

Die Zuschauer waren von der kraftvollen Darstellung begeistert. Die Satire regte auch im Anschluss zu vielen Diskussionen an.

Marlies Petersen und Rudolf Peters vom Bündnis gegen Rechtsextremismus freuten sich über die rege Teilnahme und den gelungenen Auftritt. Fernab der sonst veranstalteten Vorträge, Aktionen und Demonstrationen, war das Theaterstück für das Bündnis ein weiterer Meilenstein und zeigt zugleich die Vielseitigkeit.

Redaktion
Celler Presse

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