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FIT verabschiedet Studierende nach bestandenem Examen in einen neuen Lebensabschnitt und sucht selbst nach neuen Wegen

HERMANNSBURG. 10 Absolventinnen und Absolventen aus 7 Ländern (Estland, Indien, Nigeria, Uganda, Litauen, Peru, Deutschland) sind am 18.09.2021 an der Fachhochschule für Interkulturelle Theologie Hermannsburg graduiert worden.

Der Gottesdienst als Auftakt der Feierlichkeiten fand im Freien unter den Eichen auf dem wunderschönen grünen Campus der Hochschule statt und wurde liturgisch von Prof. Dr. Drea Fröchtling mit vielsagender Symbolik geleitet.

In ihrer Predigt ermutigte Prof. Dr. Erna Zonne-Gätjens die Studierenden, sich für Schwache einzusetzen und anderen Frieden zu bringen. Dazu seien sie durch das Studium, das Praktikum, das intensive Lernen und Zusammenleben mit Studierenden aus verschiedenen Kulturen und ihre Bachelor-Arbeit auch gerüstet. „Ihr seid so weit! Ihr habt so viel zu geben. Gehet hin und dienet dem Herrn“.

Im Rahmen der offiziellen Feier im Auditorium richtete zunächst Rektor Prof. Dr. Wilhelm Richebächer das Wort an die Studierenden, deren Angehörige und die weiteren Gäste und gratulierte zum bestandenen Examen: „Wir sind stolz – nicht nur auf eure Leistungen, sondern auch darauf, dass ihr in einer zuweilen sprachverwirrten und datenüberladenen Welt zu kommunikationsfreudigen Grenzgängern geworden seid.“ Mit dem, was die FIT ihren Studierenden vermittelt, könne man zwar nicht die ganze Welt retten, aber „wir versuchen die Studierenden dazu anzuleiten, anderen Menschen dabei zu helfen, die Welt in kleinen Schritten ein wenig friedlicher und lebenswerter zu machen“, so Richebächer.

Für die Trägerkirchen gratulierte Oberkirchenrat Dirk Stelter den Studierenden zum erfolgreichen Abschluss des Studiums und zeigte sich beeindruckt von den Themen der Bachelor-Arbeiten. „Die Bachelor-Arbeiten machen deutlich, dass die Kirchen von heute interkulturelle Kompetenz brauchen.“

In Vertretung des Direktors des Ev.-luth. Missionswerkes in Niedersachsen (ELM) beglückwünschte Dr. Mirjam Laaser die Studierenden. Aus soziologischer Perspektive verglich sie die Graduierung mit einer Zwischenstation auf einer Pilgerreise: „Konturen verschwimmen. Das Alte ist nicht mehr greifbar, das Neue ist noch nicht sichtbar, wie Nebel am Morgen – und es lohnt sich abzuwarten, was der Tag bringt“, so Laaser. Sie gab den Studierenden den Rat, sich Zeit zu nehmen, um herauszufinden wer sie sind, welchen Weg sie auf ihrer weiteren Pilgerreise einschlagen wollen und wer sie begleiten könnte.

Als stellvertretende Bürgermeisterin der Gemeinde Südheide überbrachte Sabine Rudnick die besten Wünsche der Gemeinde und des Gemeinderates. „Hier auf dem Campus mit der kleinen Kapelle, einer wundervollen Bibliothek und dem weitläufigen Park haben Sie sich hoffentlich wohlgefühlt. Ich kann jedenfalls sagen, Sie haben mit Ihrer Anwesenheit unsere Gemeinde bereichert.“ Die Entscheidung über die Schließung der FIT habe sie mit großem Bedauern zur Kenntnis genommen.

Nicht nur die Absolventinnen und Absolventen, sondern auch die FIT ist im Begriff nach neuen Wegen zu suchen: Nach der im März 2021 getroffenen Entscheidung des Missionsausschusses, die Fachhochschule in 4 Jahren zu schließen, stellt sich die Frage, wie es ab 2025 mit der Ausbildung in Interkultureller Theologie weitergehen soll. Rektor Richebächer schöpfte in seiner Ansprache aus den aktuell mit den Synoden sowie in Kirche und Mission geführten Gesprächen die Hoffnung und Zuversicht, dass ein Weg für einen Transfer des an der FIT etablierten Studiensystems – sei es unter Einbeziehung externer Player – gefunden werden könne. Dazu Oberkirchenrat Stelter: „Die schmerzliche Entscheidung über die Schließung wurde nicht getroffen, weil die Beschäftigung mit interkultureller Theologie auf akademischer Ebene als unnötig erachtet wurde. Vielmehr sind sich die Trägerkirchen der Bedeutung der interkulturellen Theologie bewusst und sind dankbar für das, was die FIT bisher erreicht hat. Die Entscheidung wurde ausschließlich aus wirtschaftlichen Gründen getroffen.“ Es würden Gespräche mit Fakultäten geführt um auszuloten, wie das Studienprogramm der FIT oder Teile davon dort weitergeführt werden können.“

Nun war es aber endlich an der Zeit, die Bachelorurkunden zu überreichen – jedes Jahr aufs Neue ein sehr bewegender Moment für die Studierenden, Lehrenden, FIT-Mitarbeitenden und Angehörigen gleichermaßen!

Anschließend hielt Ernest Chetachukwu Anudu die Rede für die Graduierten. Mit einem lässig-humorvollen „Moin“ und „Mahlzeit“ begrüßte er zunächst die Zuhörer, um dann aber dankbar und fast demütig von seiner Zeit an der FIT zu berichten. Die Lehrenden und Mitarbeitenden der FIT hätten sehr gute Arbeit geleistet. Mit Fürsorge, Ermutigung und Verständnis würden die Lehrenden der FIT – ähnlich wie Eltern – die Studierenden durch das Studium begleiten. Aber jetzt, wo sie den akademischen Bachelorgrad erworben haben, sei die Zeit gekommen, dass die Graduierten selbst Verantwortung übernehmen. „Wir können stolz auf das Geleistete sein, aber gleichzeitig sollten wir uns fragen: Was fange ich mit dem, was ich erworben habe, an? Von nun an sind wir auf der Mission, dem Leben etwas zurückzugeben, Verantwortung zu übernehmen und das Leiden in der Welt zu lindern, anstatt es zu verdrängen.“ Es komme nun darauf an, dem Leben mit Liebe für seine Mitmenschen, selbstkritischem Handeln, Gebet und Dankbarkeit einen Sinn zu geben und dabei auf Gott zu vertrauen.

So intensiv und wegweisend das Studium auch war – auf eines sei sie nicht vorbereitet, sagte die Absolventin Joyce Akpama nach der Feier: „Wie es ist, sich von der FIT zu verabschieden.“ Ein kleiner Trost: Es ist kein Abschied für immer, denn Rektor Richebächer gab den Graduierten mit auf den Weg: „Lasst uns in Kontakt bleiben. Besuchen Sie uns wieder als unsere Alumni und Alumnae – zum Beispiel beim nächsten Dies Academicus.“

Warm welcome, dear Alumnae and Alumni!

HINWEIS:
Bewerbungen zum Wintersemester 2021/22
sind noch bis zum 11.10.2021 möglich.

Weitere Infos:
https://www.fh-hermannsburg.de/
Tel. 05052 – 481 01- 0

PR

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