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Pastor Söllner: „In der Dunkelheit ein (Friedens)Licht anzünden“

CELLE. Am vergangenen Sonntag eröffnete die Kultur Trif(f)t die Inside Ausstellung „Sterne, Licht und Frieden“ um 16 Uhr. Das Projekt „Star to go“ von der Kultur Trif(f)t und der VHS startete am 21.10.2021. In diesem Projekt konnten Menschen und Institutionen sich kleine Päckchen abholen und daraus Sterne basteln. Das Ziel war dabei, die Trift und Bahnhofstraße zu erleuchten.

Insgesamt 500 Päckchen mit Bastelmaterial wurden herausgegeben. 40 Organisationen haben ca. 1000 Sterne gebastelt, die nun entlang der Trift in den Fenstern hängen. Das Ziel der Institutionen Kultur Trif(f)t, VHS und JVA sei es die Trift sowohl innen als auch außen zu beleben. Auch Künstler*innen wurden angesprochen, sich mit künstlerischen Werken dem Ausstellungsthema zu beteiligen, um die Aktion zu unterstützen. Allen Werken sollte gemein sein, dass Frieden durch einen Stern symbolisiert wird oder ggf. in Sternform eingebracht wird.

Gleich zur Begrüßung auf der Straße steht ein prächtiger Weihnachtsbaum aus Licht, der deren Banner umgibt. In den Fenstern hängen selbstgebastelte weiße Butterbrottüten-Sterne. Im ersten Raum links bereiteten junge Damen die heißgeliebten Glühweine und Fruchtpunsche zu, die den Gästen auf einem Tablett angeboten wurden. In zwei Schüsseln auf den kleinen Beistelltischen konnten Gäste sich mit adventszeitlichen Leckereien die Zeit versüßen. Alle Räume, selbst der Treppenaufgang strahlen im Licht und laden in eine strahlende Adventszeit ein. Hinzu kommen unterschiedlichste Kunstwerke, die zum Betrachten einladen.

Licht in der Dunkelheit lässt selbst Kriegsschatten hinter sich

Sabine Schöllchen, Kultur Trif(f)t und Juliane Steinke (VHS) begrüßten mit ihren Redebeiträgen die Gäste. Der Pastor Dr. Peter Söllner erzählte begeistert vom Lied „La Beirut“ der libanesisch-christlichen Sängerin Feiruz. In dem Lied besinge sie: „Meine Stadt hat ihre Lampe erloschen“. Das Lied handele vom 16-jährigen Krieg, der viel Schaden angerichtet habe. Aufgrund des Liedes sei er nach Beirut in den Kriegsnachwehen gereist. Er habe selbst die Stadt in Augenschein nehmen wollen. Dabei habe er die Bedeutsamkeit für Licht kennengelernt. Überall wären noch Einschlaglöcher von Bomben- und Gewehreinschüsse zu sehen gewesen. Und doch sei ihr erstes Bestreben gewesen, mittels Leuchtreklame wieder Licht ins Dunkel zu bringen. Nicht nur das elektrische Licht sei wichtig gewesen, sondern auch die Überwindung der Dunkelheit des Krieges. Dieser Durst und diese Sehnsucht nach Licht sei ihm sehr eindrücklich im Gedächtnis geblieben. Diese Aktion und ihre Ausstellung zeigten auf, wie bedeutsam das Licht als ein positives Element in einer dunklen und schwierigen Zeit wie Corona sei. Es erinnere ihn stark an die Erlebnisse in Beirut. „Nicht in der Dunkelheit jammern – so wie sehr viele das tun. Sondern in der Dunkelheit ein (Friedens)Licht entzünden. Das ist eine wirklich tolle Symbolhandlung“, fasste er die Idee zusammen.

Tiefsinnig und abwechslungsreich in Bedeutung und Stil

Martina Kunz und Faisal Al Hasan zeigten mit ihrem abstrahierten Lichtwerk, dass man manchmal Brücken bauen müsse, um aufeinander zuzugehen und Frieden zu finden. Gerade die Strukturen der Brücke und der nahestehenden Bäume wurden mit Marmormehl sehr plastisch ausgearbeitet. Die leuchtend helle bis intensiv blaue Pigmente verleihen dem Werk eine Ausstrahlung, die ihresgleichen sucht. Das Licht kommt sanft dämmernd daher und dominiert doch klar das Werk. Als einziges Werk zeigt es das Licht in sehr abstrahierte Form, losgelöst vom Stern.

Alwin Gröschner zeigt in seinem Werk „Sailor“ das Licht in der Laternenform. Dies spendet dem Segler ein Licht in der tiefen Dunkelheit um ihn herum auf dem Meer. Zu dem Werk zitiert er Konfuzius: „Es ist besser, ein einziges Licht zu entzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen.“ Susanne Gudehus will „Sterne für alle!“ schenken. Der Gedanke, Sterne an den Himmel werfen zu können, die überall und für alle leuchten, gefalle ihr. Sie wolle nicht nach den Sternen greifen, sondern das Firmament selbst gestalten. Die Idee zum Werk habe sie durch die Bastelaktion „Star to go“ bekommen. Die Künstlerin zeigt wirkungsvoll auf, dass jedem Menschen die Gelegenheit gegeben ist, sich seine Sternstunden selber zu basteln. Sich nicht nur auf die Suche nach besonderen Situationen zu begeben, sondern selbstbestimmt besondere Situationen zu erschaffen.

Ein besonderes kleines Highlight liegt nahezu versteckt in einer Ecke auf einem kleinen Beistelltisch: Ein Buch der besonderen Art – „Wir sind alle Sternenstaub“. Die Seiten sind bis zur Hälfte gefaltet. Bei den herausstehenden Schneeflocken können kleine Kunstwerke, die ins Buch reingemalt, eingeschrieben oder rein geklebt sind, entdeckt werden. Mehrere Künstler haben in einer Handlungskette ihre Werke in dem Buch zusammengetragen und zeigen damit auch die besondere Verbundenheit untereinander auf. Europäische, afrikanische, orientalische und asiatische Künstlerinnen und Künstler haben sich dort mit ihren Werken eingebracht. Eine kleine Reise durch die Welt mittels eines kleinen Buches zu ermöglichen: Eine echt tolle Idee von Petra Decker-Schimanski und ihren Freundinnen und Freunden aus nahezu aller Welt!

Die Ausstellung ist noch bis zum 06.01.2022 in der Kultur Trif(f)t, Trift 32 in Celle donnerstags von 12-15.30 Uhr oder nach Absprache geöffnet. Gern könnten Betrachter die Sterne fotografieren und sie an info@kulturtrifft.de zusenden. Diese würden dann auf der Webseite präsentiert werden.

Redaktion
Celler Presse

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