Dienstag, 17. Juni 2025

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Braucht die Altstadt Fotopoints? – Profi-Fotografen sagen Nein!

„Fotografier mich!“ Könnten die pittoresken Zeugen der Geschichte im Herzen Celles sprechen, würden sie diese Aufforderung wohl so manchem Touristen entgegenschleudern.  Die Altstadt lädt ob ihrer Schönheit und Einzigartigkeit zum Ablichten ein. Die lokale FDP möchte angesichts von Selfie- und allgemeinem Knips-Boom hier noch ein wenig nachhelfen, dieses speziell für Besucher aus dem In- und Ausland attraktiver zu gestalten.

„Die FDP-Fraktion im Stadtrat beantragt die Einrichtung von Fotopunkten in der historischen Altstadt. An diesen sollen Aufnahmen unseres kulturellen Erbes besonders gut gelingen. Darüber hinaus wird eine Lichtung des Schilderwaldes in der Altstadt empfohlen“, fasst die Verwaltung den Sachverhalt als Diskussionsgrundlage für den jüngsten städtischen Wirtschaftsausschuss zusammen und betont, sie arbeite bereits an diesem Thema und kündigt an: „Ein erster digitaler Fotopunkt, welcher mit einem Erlebnismehrwert verbunden ist, wird erstmalig zum Weihnachtsmarkt 2023 getestet.“

Das Neue Rathaus ist also schon selbst auf die Idee gekommen und liegt damit genauso falsch wie die Liberalen. In dieser Einschätzung sind sich die beiden Celler Profi-Fotografen, die als einzige Gäste die Diskussion im Wirtschaftsausschuss verfolgen, einig. „Aktuell sind in der Altstadt nur vier unverbaute Fotospots zu finden: Schloss, Hoppener Haus, Altes Rathaus und Kalandgasse“, wandte sich Walter Schmidt an die Lokalpolitiker. Auf diese müsse nicht eigens hingewiesen werden, „dieses erledigen GOOGLE-Maps, Instagram oder Fotospot-Apps.“ Im Internet fänden sich jede Menge Fotospot-Suchadressen, genau diese vier genannten Sehenswürdigkeiten werden z.B. bei Instagram vorgeschlagen. „In unserer digitalen Welt brauchen wir in der Altstadt nicht auch noch analoge Hinweistafeln vor diesen vier Fotospots. Abrufbar könnten diese auch in den fünf neuen Infostelen sein“, betont Schmidt und stimmt darin mit dem langjährigen Celler Pressefotografen Peter Müller überein.

Das Problem in der Altstadt sei aus fotografischer Sicht ein anderes: „Auf Augenhöhe, also der Menschenperspektive, ist mit Ausnahme der genannten Sehenswürdigkeiten kein Motiv mit der Kamera einzufangen. Das kulturelle Erbe ist verstellt von Sonnenschirmen, Tischen und Stühlen, Werbeaufstellern oder anderem Mobiliar“, sagt Schmidt und nennt als Beispiel den Pipenposten auf dem Großen Plan und die Mauernstraße. Erst ab dem 1. Stock biete sich ein direkter Kamera-Blick auf die Altstadtschönheiten. Daher lautet seine Forderung nicht, Fotopoints zu schaffen, womöglich mit Schildern, die auf sie hinweisen, sondern: „Wäre es nicht sinnvoller, die Regelungen der Gestaltungssatzung der Stadt Celle endlich umzusetzen, um das Erscheinungsbild der Altstadt wieder sehenswert zu machen?“

Anke Schlicht
Fotomontage: Walter Schmidt

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