Donnerstag, 24. April 2025

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Neues Kulturformat etabliert sich in „Wandliebe“

Drogerie – Wohn- und Tapetenstudio – Museum – Ort für Kunst, Kultur und architektonische Raffinessen wie die Integration eines Teiles der historischen Celler Stadtmauer in die großzügigen Räumlichkeiten. Die Inhaber der Häuserzeile Nr. 3 am Kleinen Plan im Herzen der Celler Altstadt, Heiner und Marianne Stumpf, erfinden sich bereits seit Jahrzehnten stetig neu. Dass in dem Traditionsgeschäft Stumpf, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1936 zurückreichen, und dem angeschlossenen Tapetenmuseum „Wandliebe“ Events stattfinden, ist so neu nicht, aber Kontinuität fehlte. Dieses soll sich nun ändern, ein neues Format, das regelmäßig Themen mit, gelegentlich auch mal ohne, Celle-Bezug präsentiert, hat Einzug gehalten und bereichert seit Mitte des Monats die Celler Kulturlandschaft.

Den Auftakt machte die Celler Malerin und frühere Richterin am Landessozialgericht Ruth Schimmelpfeng-Schütte mit ihren in Asien aufgenommenen Fotografien, die noch bis zum 12. Oktober am Kleinen Plan zu sehen sind. Doch wie der Titel der Ausstellung „Celler Seide und mehr…“ bereits vermuten lässt, umfasst die Schau eine weitere Komponente, die eng mit Asien verknüpft ist und die Juristin seit langem fasziniert. „Die Spur der Seide geht in China 7000 Jahre zurück. Seide durchzog das ganze Leben des vornehmen Chinesen“, berichtet sie während ihrer Lesung, die die Schau abrundet. Vor sieben Jahren verfasste Schimmelpfeng-Schütte, die auch Mitglied des Bundes Bildender Künstler und Künstlerinnen Celle ist, das Buch „Wie die Seide nach Norddeutschland kam“, das in Form eines Schriftwechsels zwischen Yin und Jan viel Wissenswertes über das edle Material, vor allem aber seine Ausprägung in der Residenzstadt erzählt. Seidenraupen ernähren sich ausschließlich von Maulbeerblättern, und zwar in rauen Mengen. Maulbeerbäume sind demzufolge unerlässlich für den Seidenbau, und so verdankt die Maulbeerallee am Französischen Garten z.B. ihre Entstehung dem Bestreben, auch in der Heide die Produktion des feinen Fadens zu etablieren. Erste Versuche gab es im Jahr 1755, doch erst Emilie von Schlepegrell, die 1807 in eine angesehene Celler Familie hineingeboren wurde und nach der eine Straße im Hehlentor benannt ist, brachte den hiesigen Seidenbau ab Mitte des 19. Jahrhunderts in Schwung.

Ruth Schimmelpfeng-Schütte liest nur wenige Passagen vor, sie referiert frei und erläutert auch anhand von Anschauungsmaterial. So nimmt sie ihr Publikum im bis auf den Platz gefüllten Saal mit auf eine spannende Reise und trifft auf großes Interesse.

In erster Linie sind es natürlich die Inhalte, die in die markante Häuserzeile am Kleinen Plan locken, aber auch der Rahmen macht einen Reiz der Veranstaltungen aus. Hier verbindet sich Tradition mit Moderne, garniert mit einer Portion gelebte Celle-Geschichte. Heiner Stumpf ist ein Kind der Altstadt und mittlerweile mit seinen 87 Jahren der Älteste unter den inhabergeführten Geschäften in der City. Wer meint, den Namen Stumpf in ganz anderem Zusammenhang schon mal gehört zu haben, liegt richtig. Der passionierte Reiter blickt auf eine große Sportkarriere zurück, wurde im Jahr 1957 gemeinsam mit seinem Bruder Otto Weltmeister im Slalom-Mannschaftsfahren der Kanuten.

Ein Stück Vergangenheit abseits der aktuellen Themen, die den Kleinen Plan Nr. 3 zu einer exklusiven Adresse für Kunst und Kultur machen. Eine neue Schau befindet sich bereits in Vorbereitung: „Kleiderbilder von Edel Klatt – Eine Retrospektive“ startet am Sonntag, den 15. Oktober, mit einer Vernissage um 11:30 Uhr.

Anke Schlicht
Celler Presse

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