Freitag, 11. Oktober 2024

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„Wir haben das coolste Produkt aller Zeiten“  –  45 angehende Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger in Celle vereidigt

29 Anwärterinnen und 16 Anwärter für den Rechtspflegerdienst wurden gestern am Oberlandesgericht Celle vereidigt. Nach einem einjährigen Grundstudium an der Norddeutschen Hochschule für Rechtspflege in Hildesheim werden sie das Erlernte insbesondere an 18 Ausbildungsgerichten im gesamten Oberlandesgerichtsbezirk praktisch anwenden.

Der Vizepräsident des Oberlandesgerichts Dr. Rainer Derks begrüßte sie zu ihrem Start: „ ‚Wir haben das coolste Produkt aller Zeiten – wir schaffen Gerechtigkeit!‘. Besser als mit diesem Satz der Direktorin des Amtsgerichts Neustadt kann man es nicht sagen. Und wir schaffen dieses Produkt im Team. Es ist toll, dass Sie Teil dieses Teams werden!“

Auf die offizielle feierliche Ernennung zu Beamtinnen und Beamten auf Widerruf folgte ein Come-together mit einer Führung durch den Sicherheitstrakt des Oberlandesgerichts und anschließendem Wikingerschach. Jana Dirschau, die selbst erst im vergangenen Jahr die Rechtspfleger-Prüfung abgelegt hatte, betreut die Nachwuchskräfte und hat dieses Rahmenprogramm organisiert: „Ich kann mich noch gut an meine ersten Schritte erinnern. Ich weiß, wie wichtig die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen ist. Deshalb sollte es in ungezwungener Atmosphäre viel Raum für ein erstes Kennenlernen geben. Auch wir als Arbeitgeber möchten in einen engen Kontakt mit unseren Anwärterinnen und Anwärtern kommen. Damit wollen wir ihnen einen guten Start in das Studium ermöglichen.“

Die Nachwuchskräfte hatten nach ihrer Bewerbung in einem Online-Test wichtige Kompetenzen für ihren späteren Beruf unter Beweis gestellt, zu denen insbesondere Entscheidungsfreude, Organisationsfähigkeit, logisches Denken und der Umgang mit juristischen Texten zählen. Im Anschluss hatten sie sich in einem Vorstellungsgespräch präsentiert. Sie erwartet ein dreijähriges duales Studium mit zwei Studienabschnitten von insgesamt 24 Monaten an der Norddeutschen Hochschule für Rechtspflege in Hildesheim. In zwei insgesamt zwölfmonatigen Praxisabschnitten erlernen sie ihre zukünftige Tätigkeit möglichst heimatnah an Ausbildungsgerichten und Staatsanwaltschaften. Alle Anwärterinnen und Anwärter werden für die Ausbildungszeit mit Notebooks ausgestattet, so dass sie Ausbildungsunterlagen stets dabeihaben und gut vernetzt sind. Die Ausbildung erfolgt bedarfsorientiert; die Anwärterinnen und Anwärter haben deshalb beste Aussichten, nach dem Studium dauerhaft in das Beamtenverhältnis übernommen zu werden.

Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger haben in der Justiz eine Vielzahl anspruchsvoller Aufgaben und treffen als unabhängige Organe der Rechtspflege Entscheidungen in eigener Verantwortung. Ihr Tätigkeitsgebiet reicht von der Bearbeitung von Erbschafts- und Betreuungsangelegenheiten über Insolvenzverfahren bis hin zur Durchführung von Zwangsversteigerungen. In den Staatsanwaltschaften sind sie für die Strafvollstreckung zuständig und ordnen eigenverantwortlich Zwangsmaßnahmen an, wie etwa den Erlass von Haftbefehlen. In herausgehobener Funktion sind sie oftmals auch in der Organisation und Verwaltung der Gerichte und Staatsanwaltschaften tätig.

Die Ausbildung setzt regelmäßig das Abitur oder die Fachhochschulreife voraus. Weitere Informationen zu diesem Beruf und zum Bewerbungsverfahren erhalten Sie auf der Homepage des Oberlandesgerichts unter „Karriere/Ausbildung“ (Herzlich Willkommen | Oberlandesgericht Celle (niedersachsen.de)) sowie auf dem Karriereportal der Niedersächsischen Justiz (Karriereportal Justiz Niedersachsen – Stark für Gerechtigkeit).

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Foto: OLG Celle

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