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Lesung in der Synagoge: „Durch innere Kontinente“ von Chava Rosenfarb

  • Celle

Am Sonntag, 5. November, laden das Stadtarchiv und die Jüdische Gemeinde Celle zu einer Lesung in die Synagoge, Im Kreise 24, ein. Dabei bringt Herausgeberin und Übersetzerin Sandra Israel-Niang Auszüge aus dem Werk „Durch innere Kontinente“ von Chava Rosenfarb zu Gehör. Beginn ist um 16 Uhr. „Durch innere Kontinente“ vereinigt eine Auswahl an Gedichten, Essays, Kurzgeschichten, Romanauszügen und das Bergen-Belsen-Tagebuch Rosenfarbs, in dem sie die Zeit nach der Befreiung beschreibt.

Chava Rosenfarb zählt zu den bedeutendsten jiddischen Schriftstellerinnen des zwanzigsten Jahrhunderts, ist aber in Deutschland fast unbekannt. Einzig zwei Kurzgeschichten lagen bisher in deutscher Übersetzung vor. Das soll die in diesem Jahr im homunculus-Verlag erschienene Anthologie nun ändern.

Rosenfarb wurde 1923 im polnischen Lodz geboren, als Jugendliche musste sie mit ihrer Familie ins Ghetto umziehen, wo sie als jüngstes Mitglied in die Schriftstellergruppe um die Dichterin Miriam Ulinover aufgenommen wurde. Sie überlebte die Konzentrationslager Auschwitz, Sasel und Bergen-Belsen. Nach dem Krieg gelangte Rosenfarb nach Brüssel, veröffentlichte ihren ersten Gedichtband und konnte 1950 durch die Unterstützung ihres Verlegers nach Kanada auswandern. Dort verfasste sie einen der ersten fiktionalen Texte über den Holocaust aus einer Überlebendenperspektive, die Trilogie über den Untergang der jüdischen Gemeinschaft von Lodz: „Der boym fun lebn“ („The Tree of Life“). Große Anerkennung erhielt sie ebenfalls für „Survivors“, einen Band mit englischen Übersetzungen ihrer Kurzgeschichten, die die Exilerfahrungen der Überlebenden des khurbn (jiddisch für den Holocaust) zum Thema haben. Für ihr Werk wurde sie mit einer Vielzahl von Preisen ausgezeichnet. Die Stadt Lodz hat das Jahr 2023, in dem die Schriftstellerin hundert Jahre alt geworden wäre, zum „Chava-Rosenfarb-Jahr“ erklärt um ihr Lebenswerk zu ehren.

Sandra Israel-Niang, geboren 1977 in Bad Oeynhausen, ist Herausgeberin und Übersetzerin jiddischer Literatur und Illustratorin. Sie lernte Jiddisch autodidaktisch, am YIVO-Institut New York und an der Universität Lund in Schweden. Sie ist Mitglied der Salomo-Birnbaum-Gesellschaft Hamburg und der yiddish-lige New-York. Sie veröffentlichte neben „Durch innere Kontinente“ zuletzt eine Gedichtanthologie und Moyshe Kulbaks „Der Wind, der in Wut geriet“ und verfasste Übersetzungen für das bilingual-picture-project des Kinderliteraturhauses Lübeck.

PR
Foto: Sandra Israel-Niang

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